Meisternthal
Soforthilfe für die Filialkirche "St. Nikolaus"

22.11.2021 | Stand 19.09.2023, 23:32 Uhr
Veronika Lengfelder

Welche Maßnahmen für das kleine Kirchlein anstehen, besprachen Prof. Dr. Werner Sturm, Walter Bramenkamp (beide Bramenkamp-Stiftung) sowie Kirchenpfleger Rudi Kramer, Pfarrer Armin Riesinger mit Planer Thomas Grassl. −Foto: Lengfelder

Meisternthal. Die Nikolaus-Kirche ist eine kleine, mittelalterliche Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Seit über 750 Jahren und über 25 Generationen ist das Kirchlein zentraler Mittelpunkt des christlichen Glaubens des kleinen Dorfes Meisternthal. Damit dieses Kirchlein nicht vergessen wird, bekommt die Pfarrkirchenstiftung Ettling Unterstützung von dem Soforthilfeprogramm "Kirchturmdenken – Sakralbauten in ländlichen Räumen: Ankerpunkte lokaler Entwicklung und Knotenpunkte überregionaler Vernetzung". Im Rahmen des Programms "Kultur in ländlichen Räumen" gefördert durch "Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien" erwartet man eine Fördersumme von 21438 Euro aus Bundesmitteln.

Weitere Förderanträge an Landkreis, Bezirk Niederbayern und bei dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege wurden gestellt. Die Pfarrei hofft, dass am "Nikolaustag" eine positive Förderzusage erteilt wird.

Um das bereits etwas baufällige Kulturerbe auch baulich weiter instand zu halten, hat Walter Bramenkamp mit seiner Stiftung einen Beitrag für die Sicherung der finanziellen Eigenleistung der Pfarrei sowie eine statische Untersuchung und die Erstellung eines Sanierungskonzeptes beigesteuert und führt damit eine alte "Landauer" Tradition zur Unterstützung der Kirche weiter.

Denn bereits im Jahr 1675 erfolgte eine Renovierung unter Leitung des Landauer Bürger und Maurermeister Hainst Glanzmayr. 1706 besserte der Landauer Bürger und Glaser Christoph Helminger zwei Fenster aus. 1708 wurde die Kirche ausgeweißt durch den Maurermeister von Landau und seine Gesellen.

1728 wurden durch den Landauer Maurermeister Sebastian Preller mit zwei Gesellen und einem Handlanger das Dach mit Ziegeltaschen repariert.

Die Recherche weist noch weitere spannende Ergebnisse auf. Es wurde festgestellt, dass das Dach im Jahr 1474 erhöht wurde, allerdings der Dachstuhl des Altarraumes bereits aus dem Jahr 1422 stammt. Ebenso sind einige Malereien unter vielen Mal-Schichten verborgen.

Die Ergebnisse der Baugeschichte werden später auf der Webseite der Pfarrei detailliert vorgestellt und präsentiert. Ebenso sind von der Pfarrei verschiedene Veranstaltungen in der Planung. So bietet sich die Einbindung der Kirche St. Nikolaus in den neu erschlossenen Pilgerweg "Via Nova" an, der durch Meisternthal verläuft. Daneben haben sich Mitglieder der Pfarrei schon interessiert gezeigt, kirchlich-liturgische Angebote zu unterstützen wie Friedensgebete und geistliche Lesungen mit musikalischer Begleitung. Ganz allgemein soll der Ort die Möglichkeit zur Besinnung und Einkehr bieten.

Dank des großen Engagements durch das Planungsbüro Grassl in Hutthurm konnten die Fördergelder akquiriert werden. Das Team um Thomas Grassl hat bereits viele Stunden investiert, um der Pfarrei bei der Beantragung behilflich zu sein.

Am Freitagnachmittag trafen sich vor Ort Vorstandsmitglied der Bramenkamp-Stiftung Prof. Dr. Werner Sturm, Walter Bramenkamp sowie Kirchenpfleger Rudi Kramer, Pfarrer Armin Riesinger mit Planer Thomas Grassl zu einem ersten Erfahrungsaustausch, welche Maßnahmen schon durchgeführt wurden. Die weiteren Schritte wurden besprochen. Über die geplante Maßnahme wird weiterhin berichtet.