Landau
Pfarrei St. Maria feiert Christmette in der Weihnachtsnacht

26.12.2021 | Stand 19.09.2023, 21:50 Uhr

Das Jesuskindwird vom Stadtpfarrer in die Krippe gelegt. "Er selbst hatte eine besondere Aufmerksamkeit für andere verletzliche Menschen. Von ihm können wir eine neue Behutsamkeit anderen Menschen gegenüber und auch uns selbst gegenüber erlernen", sagte er über Jesus. −Foto: ul

Das Fest der Menschwerdung Christi haben die Gläubigen der Pfarrei St. Maria zur späten Stunde des Heiligabends in der Stadtpfarrkirche gefeiert. Im abgedunkelten Gotteshaus wies Stadtpfarrer August Lindmeier auf die dunkle, sehnsüchtige Stimmung des Heiligabends hin, die in dieser Nacht einst in Bethlehem herrschte. "Aus dieser Dunkelheit heraus kam der strahlende Erlöser Jesus Christus. Machen wir uns bereit, ihm entgegen zu gehen. Öffnen wir unsere Augen dem göttlichen Licht", führte Stadtpfarrer Lindmeier auf die Geschehnisse der Heiligen Nacht hin.

Von besonderer Stimmung geprägt war der Vortrag des Evangeliums, als Julia Kaltwasser begleitet von vier Ministranten mit ihren Leuchtern, das Christuskind durch den Mittelgang des Gotteshauses trug, wo es der Stadtpfarrer in die Krippe vor dem Altar legte. Das Geschehen in diesem kleinen Stall von Bethlehem hat die Welt verändert", erklärte der Geistliche in seiner Predigt und wies darauf hin, dass es einfache Hirten waren, die die ersten Zeugen der Menschwerdung Christi wurden, während dieses Wunder für den erhabenen Kaiser Augustus nicht erfahrbar wurde.

"Der neugeborene Sohn Gottes, der Messias und Erlöser der Welt wird eine andere Art des menschlichen Zusammenlebens verkünden und auch vorleben. Denn er hat sich Ausgegrenzten zugewandt, Trauernde getröstet, Kranke geheilt und als Ausdruck seiner Liebe zu den Menschen, sich selbst für sie am Kreuz hingegeben", stellte der Stadtpfarrer fest.

Die Hirten auf dem Feld, die von der Geburt Christi erfahren hatten, waren bewegt von der Schutzbedürftigkeit und der Verletzlichkeit des kleinen Kindes. "Die Verletzlichkeit wird das ganze Leben Jesu prägen, von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Er selbst hatte eine besondere Aufmerksamkeit für andere verletzliche Menschen. Von ihm können wir eine neue Behutsamkeit anderen Menschen gegenüber und auch uns selbst gegenüber erlernen. Wenn dies viele Menschen beherzigen, dann könnte dies die Gesellschaft nachhaltig verändern", so die Weihnachtsbotschaft des Stadtpfarrers.

Am Ende des Gottesdienstes, der von Regionalkantor Christian Müller und der Sopranistin Heidelinde Schmid musikalisch gestaltet wurde, wünschte der Stadtpfarrer den Gläubigen gesegnete Weihnachten und dass wir selbst unseren Mitmenschen mit der gleichen Achtsamkeit und Behutsamkeit begegnen, wie Jesus uns das vorgelebt hat.

− ul