Noch 2021 soll über die Zukunft des Bürgerhauses entschieden werden. Die "Gretchen-Frage" lautet: Neubau oder Sanierung? Derzeit sind die Bürger ab 14 Jahren im Bereich der Pfarrei aufgefordert, ihre Stimme abzugeben.
Ursprünglich war vom Markt Reisbach am Sonntag ein Termin angesetzt, bei dem sich die Interessenten die Planungsalternativen im Detail hätten ansehen und Fragen stellen können. Davon jedoch sah man aufgrund der Corona-Pandemie ab. Bis zum 3. Dezember besteht noch die Möglichkeit, den Stimmzettel im Rathaus in die Wahlurne zu geben, die dort im Eingangsbereich aufgestellt ist.
Der Markt Reisbach war bereits in Sachen Vorplanungen und Abstimmungen bezüglich der Fördermittel aktiv. Die Sanierung umfasst 390 Quadratmeter Nutzfläche. Die genaue Betrachtung brachte zum Vorschein, dass die Substanz des Hauses in gutem Zustand ist. Die Kellerwände sind trocken und sollten bei der Sanierung gedämmt und drainiert werden. Der Keller kann durch die Landjugend genutzt werden. Hier würden ein Aufenthaltsraum, eine eigene Küche mit Abstellraum und eine eigene WC-Anlage erstellt. Im Erdgeschoss soll ein großer Saal für Veranstaltungen der Vereine mit eventueller kleiner Küchenzeile und WC-Anlagen eingerichtet werden. Im 1. Obergeschoss wäre ein etwas kleinerer Saal mit großer Küche, Abstellräumen und WC-Anlagen geplant. Der Unterhalt ist höher, da mehr Räume beheizt werden müssen.
Das Gebäude wäre für alle Vereine geeignet. Für die Vereine werden mehrere separate Räume zur Nutzung geschaffen. Die Sanierungskosten würden sich auf 1,023 Millionen Euro belaufen, voraussichtlicher Zuschuss KfW70 220000 Euro, Eigenanteil Markt Reisbach 803000 Euro.
Dem gegenüber steht ein Neubau mit einer Fläche von 264 Quadratmetern. Dessen Planung ist zweigeschossig aufgebaut. Im Erdgeschoss sollen zwei Säle – großer und kleiner Saal – eingerichtet werden, die von allen Vereinen genutzt werden können. Diese können zu einem großen Saal für Veranstaltungen verbunden werden. Außerdem werden WC-Anlagen, eine kleine Teeküche, ein Lagerraum und ein Technikraum im Erdgeschoss installiert. Das erste Obergeschoss ist über einen separaten Eingang erreichbar und soll der Landjugend zur Verfügung gestellt werden. Es enthält einen Gruppenraum, ein Gemeinschafts-WC, einen Abstell- und Technikraum. Die Nutzung ist zwischen den Vereinen abzusprechen; auch eine kleine Küche ist vorgesehen.
Die geplante KfW-Förderung 55 für den Neubau läuft zum 1. Februar aus, hier wurde mit einem Zuschuss in Höhe von 175000 Euro kalkuliert. Für den Neubau müsste nun ein KfW 40-Standard erreicht werden, um eine KfW-Förderung zu erhalten. Die Baukosten liegen bei 1,11 Millionen Euro, voraussichtlicher Zuschuss KfW40 225000 Euro, Abbruchmehrkosten 48000 Euro, Eigenanteil Markt Reisbach 933000 Euro. In den Gesamtbaukosten sind Erschließungsmaßnahmen, Arbeiten am Bauwerk (Baukonstruktion und Technische Anlagen), die Erneuerung der Außenanlagen, die Ausstattung sowie Baunebenkosten enthalten.
Am kommenden Montag erfolgt im Rathaus die Auswertung und am Dienstag berät der Marktgemeinderat in seiner Sitzung über die weitere Vorgehensweise.
Nach einem Umbau bliebe das Gebäude im jetzigen Stil erhalten.
