Landau
Mit Volldampf zur Fairtradetown: Der nächste Schritt ist getan

Daniel Lang ist Sprecher der neuen Steuerungsgruppe – Viele Kriterien sind bereits erfüllt

30.07.2021 | Stand 20.09.2023, 22:11 Uhr

Sie nahmen am ersten Treffen der Steuerungsgruppe teil (von rechts): Christine Krönner vom Kulturamt, Anetta Hummel vom Weltladen, Sprecher Daniel Lang, Stadt-Sprecher Thomas Muncz und Bürgermeister Matthias Kohlmayer. −Foto: Nadler

Daniel Lang ist Sprecher der Steuerungsgruppe "Fairtradetown Landau", er wird von Seiten der Stadt von Thomas Muncz unterstützt. Das ergab das Treffen am Freitag im Rathaus.

Der Stadtrat hat den Grundsatzbeschluss gefasst, dass Landau dieses Siegel erwerben möchte. Nach diesem ersten Schritt wird verlangt, dass sich eine Steuerungsgruppe bildet, deren Sprecher Ansprechpartner für Fairtrade ist. Daniel Lang berichtete beim Treffen im Rathaus, dass sich seit 2009 Kommunen um dieses Siegel bewerben können. Darin werden alle Initiativen in einer Stadt gebündelt.

In Landau gibt es bereits seit über 30 Jahren den Weltladen, seit kurzem ist das Gymnasium eine Fairtradeschule, zudem gebe es Aktionen von Ministranten, von den Kirchen werden Vorträge organisiert. "Das sind alles kleine Bausteine für das Siegel", informierte Daniel Lang. Nach dem Ratsbeschluss ist das Aufstellen der Steuerungsgruppe ein zweites Kriterium für das Siegel. Es müssen Produkte angeboten werden, die Zivilgesellschaft muss für das Thema sensibilisiert werden und in der Öffentlichkeit muss darüber berichtet werden. So lauten die Prüfungskriterien. "Das haben wir schon fast alles", erklärt Lang, und deshalb ist er guter Dinge, dass Landau im nächsten Jahr dieses Siegel bekommen wird.

Lang träumt bereits von einem Siegel für den Landkreis, zumal sich auch die Stadt Dingolfing auf den Weg gemacht hat.

Die Steuerungsgruppe trifft sich alle zwei bis drei Monate, bündelt und initiiert Aktivitäten, um den Fairtrade-Gedanken in der Stadt ins Gespräch zu bringen.

"Welche Produkte werden wo schon fair gehandelt?", sei eine wichtige Frage, berichtete Lang. "Fair Fashion gibt es beim Plager", weiß Anetta Hummel, die ebenfalls in der Gruppe mitmacht. Auch bei Strohhammer gebe es bereits Unterstützung, glaubt sie. Supermärkte bieten laut Lang diese Produkte ebenfalls schon an.

"Wir möchten Gastronomiebetriebe überzeugen, fair gehandelte Produkte auf die Speisekarte zu setzen", informierte Lang. Bei Vereinen sei noch viel Arbeit zu leisten. Nicht jeder Verein wisse zum Beispiel, dass es fair gehandelte Fußbälle gibt und dass Fußbälle aus Pakistan günstig seien – aus schlechtem Grund.

"Die persönliche Ansprache ist wichtig", glaubt Bürgermeister Matthias Kohlmayer, der die Initiative mit Kräften unterstützt und versprach, selbst in Gastronomiebetrieben nachzufragen, ob sie faire Produkte anbieten möchten. "Es geht ja auch darum, das man darüber spricht", fügte er hinzu.

Für Thomas Muncz kann sich die bisherige Bilanz zwar sehen lassen, er steckt aber die Erwartungen höher: "Vereine, Gastronomie, Einzelhandel – es soll überall jemanden geben, der mitmacht." Er forderte das Stadtmarketing zur Unterstützung auf, auch er will das Thema "nach außen tragen." Anetta Hummel fragte, ob die Stadt bei der Geburt die Eltern mit fair gehandelten Produkten beschenkt. "Unsere Babybodys sind bereits fair gehandelt", informierte der Bürgermeister. Ob es künftig bei Hochzeiten Sekt und Orangensaft mit dem Siegel gibt, ist eine weitere Idee, die angesprochen wurde.

Die Arbeit soll weitergehen und das nächste Treffen wurde für den 29. September vereinbart.