Landau
Kinderschutzbund Landau besteht seit zehn Jahren

07.12.2021 | Stand 20.09.2023, 4:33 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Blicken auf zehn Jahre Kinderschutzbund zurück: Anita Riedl (Kleiderkammer, v.l.), Anton Huber (Projekt Bewegungsfreude) und die Vorsitzenden Gaby und Erasmus Deingruber. −Foto: Luderer-Ostner

Landau. Kinder sind das schwächste Glied in der Gesellschaft. Sie müssen geschützt, beschützt und geschätzt werden. Um Not zu mindern, haben Gaby und Erasmus Deingruber vor zehn Jahren am 25. Oktober 2011 mit Gleichgesinnten den Kinderschutzbund Landau gegründet. Unter dem Leitsatz "Da kann man doch nicht einfach zusehen und wegsehen" ist der Kinderschutzbund Landau für den gesamten Landkreis und teilweise in Rottal-Inn aktiv. Aktuell werden 80 Familien mit Sach- und Kleiderspenden sowie Ratschlägen, Erziehungsfragen, Behördengängen und Formalitäten unterstützt.

Im Rückblick auf die Anfänge berichten Gaby und Erasmus Deingruber von Freundschaften mit Familien. Doch inzwischen wollen viele Familien keine persönlichen Kontakte mehr. "Ein großes Problem sind die Sprachbarrieren", erklärt Gaby Deingruber.

"Es liegt uns sehr am Herzen, dass jedes sozial benachteiligte Kind genauso sorglos aufwachsen kann wie jedes andere Kind – und nicht aufgrund fehlender finanzieller Mittel ausgegrenzt wird und ins Abseits gerät", betonen Gaby und Erasmus Deingruber.

Eines der Projekte heißt "Bewegungsfreude" und wurde von Anton Huber ins Leben gerufen. Eine Aktion in diesem Jahr waren trotz der Corona-Einschränkungen zwei Kinder-Schwimmkurse für 20 Kinder mit jeweils neun Übungseinheiten. Geplant wäre auch eine Fahrrad-Verkehrserziehung gewesen, die jedoch aufgrund der schlechten Witterung ins Wasser fiel. Aus Spendengeldern von "Bewegungsfreude" finanzierte der Kinderschutzbund für 700 Euro Kindersportbekleidung. Für 2022 ist ein Erwachsenen-Schwimmkurs geplant.

Um alle Vorhaben bewältigen zu können, ist der Kinderschutzbund auf den Einsatz von Freiwilligen angewiesen. Es werden ständig Unterstützer gesucht, zum Beispiel für die Mithilfe in der Kleiderkammer am Donnerstagnachmittag, bei Social-Media-Beiträgen oder bei der kurzfristigen Betreuung von Kindern. Darüber hinaus wird ständig Nachschub für die gut sortierte Kleiderkammer gesucht. Neben Kleidung nimmt der Verein auch Möbel, Kinderwagen, Kinderbetten und Ähnliches entgegen. Größere oder spezifischere Gegenstände werden im digitalen Schwarzen Brett gelistet und vermittelt.

In der Ludwigstraße 19 stehen auch Besucherräume für geschiedene Eltern für Familientreffen zu Verfügung, Sprachnachhilfe für Eltern und Kindern sowie die Unterstützung bei der Ausbildung werden angeboten. Eingeschränkt ist der Kinderschutzbund derzeit was die Spenden angeht. "Die Geld-Spendenbereitschaft ging aufgrund Corona gegen Null", erklären die Deingrubers. Einzige Einnahmequellen sind die Zuwendungen aus Strafprozessen beim Amtsgericht und die Beiträge der aktuell 75 Mitglieder.

"Bei uns können sich Menschen aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus melden, die sozial schwach, Geringverdiener, oder durch irgendwelche anderen Umstände in Not geraten sind. Da wir keine Behörde sind, wird alles unbürokratisch geprüft. Darüber hinaus wahren wir Verschwiegenheit", betont die Vorstandschaft, die dankbar für ihre Familien auf zehn Jahre Kinderschutzbund Landau zurück blickt.