Dingolfing-Landau
Es scheint schon konkret: Kommt eine Pflegeschule nach Landau?

Landrat informiert die Kreisräte über konkrete Gespräche mit der Hans-Lindner-Stiftung

07.05.2021 | Stand 21.09.2023, 21:39 Uhr

Die Förderschule in Landau könnte im Herbst die neue Pflegeschule in Landau beherbergen. Die Hans-Lindner-Stiftung in Arnstorf möchte die dortige Schule nach Landau verlegen. −Foto: Nadler

"Wir hoffen, dass wir das so zum Abschluss bringen können." Mit dieser Aussage überraschte Landrat Werner Bumeder bei der digitalen Informationsveranstaltung am Freitag die Kreisräte. Demzufolge scheint es, dass es eine Pflegeschule sowohl in Landau als auch in Dingolfing geben wird. Als Krönung scheint sogar eine Schule in Mengkofen möglich zu werden.

Bumeder informierte, dass die Hans-Lindner-Stiftung für die generalisierte Ausbildung der Alten- und Krankenpflege in den bisherigen Räumlichkeiten in Arnstorf Probleme sieht. Daher hat die Stiftung mit dem Landrat bereits Gespräche geführt, die soweit fortgeschritten sind, dass sogar schon Räumlichkeiten besichtigt wurden. In der Landauer Förderschule, die zum nächsten Schuljahr in den Neubau umziehen soll, könnte vorübergehend die neue Pflegeschule einziehen und dann fest in den noch nicht begonnenen Neubau der Landauer Berufsschule integriert werden.

"Das könnte schon im Herbst diesen Jahres starten"

"Das könnte schon im Herbst diesen Jahres starten", gab Bumeder ein sportliches Ziel vor. Die Hans-Lindner-Stiftung würde die Schule komplett nach Landau verlegen und zum nächsten Schuljahr auch hier beginnen. Sollte es noch Schwierigkeiten geben, könnten vorübergehend auch noch ein paar Monate die bisherigen Räume in Arnstorf genutzt werden. "Die Gespräche mit der Regierung, der Stiftung und dem Klinikum laufen", berichtete der Landrat. Und er drängt zur Eile. "Zum Schuljahr 21/22 könnte es eine Pflegeschule Landau geben", freute sich Bumeder.

Bisher ist es so, dass eine Ausbildung im Landkreis nicht möglich ist, sondern dass Pflegeschüler in Arnstorf, in Vilsbiburg oder in Deggendorf ausgebildet werden. Das führte dazu, dass diese Schüler nach deren Abschluss dann meist auch nicht für den Landkreis zur Verfügung standen. Vor allem in den Seniorenheimen gab dadurch Engpässe. Vor allem im Heim in Mengkofen konnte man keine Vollbelegung zulassen, da Pflegekräfte fehlten.

"Wir haben immer schon zu kämpfen mit genügend Fachpersonal", erklärte Bumeder und daher zeigt er sich begeistert von dieser Möglichkeit. "Das ist eine Stärkung unserer Pflegeausbildung", so Werner Bumeder, der auch viel Wert darauf legt, dass die Pflegeschüler dann den praktischen Teil im Donau-Isar-Klinikum beziehungsweise in den Seniorenheimen des Landkreises sowie der Stadt Landau oder den umliegenden Gemeinden machen können.

Auch für Dingolfing stellte der Landrat in Aussicht, dass es künftig einen Pflegeschulen-Standort geben soll. "Es ist wichtig, dass es auch in Dingolfing einen Standort gibt", sagte der Landrat bei der Sitzung. Dabei soll die praktische Ausbildung in Dingolfing am Donau-Isar-Klinikum sein, die schulische Ausbildung werde allerdings in Vilsbiburg bleiben, ließ der Landrat wissen. Momentan laufen die Verhandlungen mit der Regierung von Niederbayern. Das Klinikum ist bereit, den Schulstandort in Dingolfing einzurichten. Somit wären die Schulungsräume am Klinikum, die Übernachtungsmöglichkeiten für die Schüler im Personal- oder im Schülerwohnheim. Bei beiden Gebäuden gibt es derzeit Planungen, in die diese Entwicklung mit einfließen könnte.

Ergänzend dazu ließ Landrat Werner Bumeder wissen, dass die Physioklinik in Mengkofen ein starkes Interesse daran hat, eine Pflegeschule anzusiedeln. Und zwar gemeinsam mit dem Landkreis Straubing-Bogen, als Ersatz für die Pflegeschule in Mallersdorf-Pfaffenberg (Landkreis Straubing-Bogen).

Auch in Dingolfing gibt es Möglichkeiten

Nach diesen Ausführung für die Entwicklungsmöglichkeiten der Pflegeschulen im Landkreis meldete sich Kreisrätin Maria Huber zu Wort. "Es ist für uns ein Vorteil, heimatnah Personal auszubilden", sagte sie aus ihrer Erfahrung am Dingolfinger Krankenhaus. "Wenn jemand an großen Pflegeschulen in der Großstadt lernt, dann ist es wahrscheinlich, dass die Leute auch dort bleiben."

Auch Karl Wolf teilte sich mit. "Wenn wir das Problem mit dem Pflegepersonal in den Griff bekommen wollen, dann ist das die richtige Entwicklung", stellte er fest. Und Kreisrat Erwin Huber plädierte dafür, den schulischen und praktischen Teil im Blick zu behalten und ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Die Mitteilungen und Hinweise nahm Landrat Werner Bumeder dankend zur Kenntnis.

Danach ging er über zum Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen. Dabei erzählte Bumeder von einer langen Abstimmungstagung mit den Landräten bezüglich der Bahnstrecke Plattling – München. Er teilte mit, dass sich alle Bürgermeister und Landräte zusammenschließen werden, um sich um das Thema Lärmschutz zu kümmern. Darüber hinaus sprach er die Endlagersuche an. "Dabei ist auch Niederbayern betroffen", sagte er. Man habe sich zusammengeschlossen und er werde versuchen, die Interessen des Landkreises bestmöglich zu vertreten.

Was wird im Krankenhaus umgebaut?

Zum Schluss informierte er noch darüber, dass in der nächsten Kreistagssitzung der Neubau des OP-Bereichs sowie des Aufwachbereichs am Donau-Isar-Klinikum ausführlich vorgestellt werde, um beraten werden zu können. Nachdem es danach keine weiteren Wortmeldungen oder Anfragen mehr gab, schloss der Landrat die Sitzung, zu deren Beginn er über den aktuellen Stand beim Neubau der Realschule Dingolfing sowie über eine Entwicklungsstudie der Berufsschule in Dingolfing informiert hatte.