Pilsting
Eine kleine Krippe mit langer Geschichte

Die historische Krippe in der Katharinen-Kapelle in Pilsting – Verbindung zu Hans Carossa

23.12.2021 | Stand 20.09.2023, 21:16 Uhr
Sabrina Melissa Melis

Von der historischen Krippe in der Katharinen-Kapelle berichtet schon Hans Carossa im Jahr 1890, sie besuchen in der Weihnachtszeit viele Gläubige. −Foto: Melis

Hans Carossa ist ein Name, der in Pilsting geläufig ist. Nicht nur die Grund- und Mittelschule trägt seinen Namen, auch findet man in Pilsting immer wieder Spuren des Lyrikers und Literaten in Form von Erinnerungstafeln oder auch Anlehnungen an den Namen: die "Carossa-Krippe" wird die "kleine Krippe" in der Katharinen-Kapelle in der Pfarrkirche Pilsting genannt, oder auch "historische Krippe".

Sie ist ein Beispiel für die Verbindung mit dem berühmten Ehrenbürger des Marktes Pilsting. Nicht dass Hans Carossa direkt etwas mit der Schaffung der Krippe zu tun hatte, aber er schrieb über sie in seinen Kindheitserinnerungen und beschreibt dabei den Markt Pilsting um 1890. Darin erwähnt wird auch die historische Krippe, die in der Advents- und Weihnachtszeit zu sehen ist.

Jedes Jahr erfreuen sich Kirchenbesucher und Krippenbegeisterte an der "kleinen Krippe" in der Katharinen-Kapelle. Das ist den Schwestern Maria Nirschl und Hildegard Reithmaier sowie Willi Gabler zu verdanken, die sich seit über zwei Jahrzehnten um den Aufbau der Krippe kümmern und jedes Detail liebevoll in Szene setzen.

Es lohnt sich genau hinzusehen: Verschiedene Materialien bilden den Hintergrund, arrangiert zu einer Gesamtkomposition mit Zweigen, Sand, Moos, Kies und Stroh. Die Figuren sind je nach ihrer Funktion gekleidet vom Schafhirten in einfacher Kleidung in gedeckten Farben, der vor seiner Feuerstelle sitzt und auf seine Schäflein aufpasst, bis hin zum Musiker, Ochsenhirten, Wächter oder Beobachter. Noch findet sich weder König noch Kind in der Szenerie. Die ganze Darstellung wartet auf den Heiligen Abend.

Ochs und Esel sind noch allein im Stall, auch die Engel harren der Ankunft von Josef, der hochschwangeren Maria und natürlich der Geburtsstunde des Jesuskindes. Am Heiligen Abend wird es in die Krippe gelegt. Die Heiligen Drei Könige werden in prächtigen Gewändern erscheinen, auch die Flucht nach Ägypten wird dargestellt und die Arbeit in der Zimmermannswerkstatt. Die Hochzeit von Kana wird alle drei Jahre aufgebaut.

Über die "historische Krippe" berichtet Werner Petschko im Heimatjahrbuch Nr. 28.