"Ich hoffe, wir können am Datum für die 800-Jahr-Feier 2024 festhalten", scherzte Landaus Bürgermeister Matthias Kohlmayer am Montag, als Kreisarchäologe Dr. Florian Eibl seine neuesten Funde vorstellte. Die Pläne dürften die Entdeckungen an der Baustelle in der Fischergasse zwar nicht durcheinander werfen, historisch interessant sind sie aber allemal. Denn der älteste Teil der entdeckten Uferbefestigung datiert wohl bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück – also die Zeit der Stadtgründung Landaus.
Überraschend kamen die Funde nicht, wie Florian Eibl betonte: "Wir befinden uns hier in einem Bereich, der zweifach als Landesdenkmalfläche ausgewiesen ist." Am Ende ist man tatsächlich fündig geworden. An der Stelle, die wohl früher in der Flucht der Stadtbefestigung gelegen ist, haben Kreisarchäologe Florian Eibl und das Team der Münchner Grabungsfirma Nexct durch den nassen Boden noch gut erhaltene Holzbebauung und auch Lehmverbauten gefunden.
"Das waren wohl Fachwerkhäuser im Bereich des Isar-Altarms", erklärte Eibl. Diese hätten vermutlich auf einer Insel im Fluss gestanden und stammten aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, vielleicht auch um 1200 herum, also ungefähr zur Zeit der Stadtgründung. "Für Landau ist das ein einzigartiger Fund, der stadtgeschichtlich sehr bedeutsam ist", betonte Florian Eibl. Das Spannende daran: In dem Graben, den das Team gezogen hat, sind die unterschiedlichen Ausbauphasen der Uferverbauten zu sehen, die vom Hochmittelalter bis zum Spätmittelalter datieren.
Zudem wurden zahlreiche Keramikteile gefunden, darunter schön verzierte, teils noch sichtbar farbig glasierte Stücke sowie Funde aus Glas. Besonders interessant seien dabei die renaissancezeitlichen Keramiken, wie Florian Eibl erklärte. "Aus der Zeit hatten wir bislang in Landau gar nicht so viel gefunden." Und: Landau hatte auch eine eigene Töpferei, was laut Kreisarchäologe anhand gefundener Fehlbrände nachgewiesen werden kann.