Am Mittwoch hat die Einweihungsfeier des neugebauten Edeka Leeb am Ortsrand von Wallersdorf stattgefunden. Der Vollsortimenter, dessen Neubau 2016 seinen Ursprung in den ersten Gesprächen mit Edeka Südbayern hat, bietet auf 1500 Quadratmeter alles für den täglichen Bedarf – und natürlich mehr.
Ganz neu ist die Poststation und die Lotto-Annahmestelle an der Getränkemarktkasse. 43 Mitarbeitern von insgesamt 80 Arbeitnehmern der Firma Leeb in der Gemeinde Wallersdorf haben dort ihren Arbeitsplatz. "Wir hoffen, dass wir mit dem neuen Markt den Bürgern von Wallersdorf nun endlich ein neues und modernes Einkaufsvergnügen vor Ort bieten können", unterstrich Leeb. "Ich bin überzeugt, dass die Voraussetzungen für den weiteren wirtschaftlichen Erfolg durch die Neuerungen, Flexibilität, Modernisierung sowie auch den Nachhaltigkeitsgedanken mit dem neuen Markt erfüllt sind und der erfolgreichen Zukunft nichts im Wege steht." Im Zuge der Eröffnung wurde auch der kirchliche Segen erteilt. "Allen Mitarbeitern wünsche ich gegenseitige Güte, gegenseitigen Respekt, Gesundheit und vor allem Gottes Segen", betonte Pater Boguslaw Dys, SDB, der die neuen Räumlichkeiten segnete.
Verschiedene Standorte im Gespräch
Anfang 2016 kam Michael Blanke von der Edeka Expansion auf Wolfgang Leeb zu, ob dieser sich eine Verlagerung des Standortes vorstellen könne, erzählte der Kaufmann. "Da unser alter Markt nach mehr als 20 Jahren nicht mehr zeitgemäß und eine Erweiterung vor Ort nicht möglich war, wurden von da an verschiedene Standorte in Wallersdorf untersucht und Gespräche geführt", erklärte der Unternehmer. Im Dezember 2017 wurde dann der jetzige als bester Standort für das Projekt sowohl von der Edeka Südbayern als auch von der Edeka Hamburg analysiert.
Der Neubau ging allerdings nicht leicht von der Hand, wie Kaufmann Wolfgang Leeb betonte: "Als unser Vorhaben öffentlich wurde, gingen in der Gemeinde die Meinungen darüber weit auseinander", sagte er, "plötzlich gab es viele Experten zum Thema Supermarkt-Expansion und in punkto Betrieb sowieso." Die ganze Diskussion wurde "zu allem Überfluss", wie er unterstrich, auch noch durch die bevorstehende Kommunalwahl befeuert. "Jeden Abend konnten wir in den sozialen Medien lesen, was alles gegen dieses Objekt spricht, und dies war bestimmt nicht immer leicht für uns." Doch es gab und gibt eine große Gruppe an Befürwortern des neuen Marktes im Gemeinderat, so dass dieser Markt dennoch entstehen konnte. "Ich möchte mich heute ausdrücklich bei allen nochmals aufs herzlichste bedanken, die uns hierbei unterstützt haben und für uns gestimmt haben", betonte er.
Auch Bürgermeister Franz Aster gab zu bedanken, dass es am Anfang Diskussionen über den Standort im Marktgemeinderat gegeben habe, auch der ein oder andere Nachbar sei "nicht so glücklich" über den neuen Standort gewesen. Der Beschluss vom Gemeinderat für das "Sondergebiet Verbrauchermärkte" wurde 2019 unter dem damaligen Bürgermeister Ottmar Hirschbichler gefasst, die Baugenehmigung folgte im Dezember 2020. Die Familie Leeb ist bereits seit den 1930ern im Lebensmittel-Geschäft, damals gegründet als typischer "Kramerladen" in Ettling. "Da hab ich schon als Bua eingekauft", sagte Aster. Ihn freue es insbesondere, dass auf die regionalen und lokalen Lieferanten zurück gegriffen werde. "Das ist auch Stärkung der Heimat", betonte er.
Zwei Millionen Euro in Einrichtung investiert
Eine Standortverlagerung in diesen Größenklassen ist für einen Einzelhändler "nichts so für nebenbei", sagte Wolfgang Leeb, man habe sich viele Gedanke gemacht. Für die kommenden 18 Jahre habe man sich dem Objekt verpflichtet, bei einer dreifachen Miete im Vergleich zum alten Objekt, und die Firma Leeb, unterstrich er, investiere an diesem Standort gut zwei Millionen Euro in Einrichtung und Ware. "Edeka ist kein Konzern, sondern wir Einzelhändler tragen das Risiko für unsere Standorte selbst und bekommen außer für energiesparende Kälteanlagen auch keine staatlichen Förderungen", sagte er, "deshalb überlegen wir uns gut, ob wir das machen und wo wir das machen können." Die Familie Leeb betreibt seit über 90 Jahren in der Gemeinde Wallersdorf ein Lebensmittelgeschäft, auch ihren Wohnsitz hat die Familie in der Marktgemeinde, dementsprechend wichtig sei ihnen der Standort Wallersdorf.
Leeb unterstrich, dass vor allem auf regionale und lokale Lebensmittel wert gelegt wird: "Unser Fleisch stammt aus Bayern und wird von den Südbayerischen Fleischwaren geliefert", sagte er, "ergänzt um Wurstwaren und Schmankerl aus unserer Wurstküche aus Ettling, in der wir unsere Wurst aus bayerischem Fleisch produzieren." Erstmals wird auch in Wallersdorf das Dry Age-Fleisch aus Färsenrücken angeboten. Auch unverpackte Bio-Ware von Eco Terra ist zu finden: "Hier kann der Kunde sein Gefäß mitnehmen und zum Beispiel sein Müsli direkt mischen und in sein eigenes Gefäß abfüllen", erklärte er.
Die Drogerie-Abteilung wurde vergrößert. So findet sich nun auch Naturkosmetik im Sortiment. "Zusätzlich zum ohnehin sehr regionalen Sortiment des Edeka, das aus dem Umkreis von circa 50 Kilometer stammt, wird besonders auf lokale Lieferanten geachtet." So kommen zum Beispiel in der Saison alle Salate vom Landwirt Löw aus Ganacker, die Forellen und Saiblinge kommen direkt aus dem Markt Wallersdorf, von der Fischzucht Schmid. Im Getränkemarkt stehen vor allem regionale Brauereien: aus der Brauerei Graf Arco Adldorf, der Brauerei Krieger aus Landau, und ganz neu die Brauerei Egerer aus Großköllnbach.
"Was lange währt, wird endlich gut", sagte Investor Klaus Rieger, Immo Projekt GmbH. Viele Schwierigkeiten und Hürden gab es zu überwinden, betonte er, doch das Projekt, das 2018 zum ersten Mal vorgestellt wurde, konnte letztendlich erfolgreich umgesetzt werden. Bernhard Himmelstoß, Verkaufsleiter der Edeka Südbayern, betonte, dass Einweihungen und Eröffnungen einfach zu den schönsten Terminen gehören. Er ging insbesondere auf die Historie des Leeb-Lebensmittelgeschäfts ein. "Unser Slogan ist ja: Wir lieben Lebensmittel", sagte er. "Sie beziehungsweise ihre Familie lieben Lebensmittel bereits seit 1930."
Hat die Segnung übernommen: Pater Boguslaw Dys (2.v.l.)
