Da hat dem Landrat Werner Bumeder wohl der Wunsch einen kleinen Streich gespielt, als er gestern in der Kreisbauausschusssitzung über die aktuelle Coronalage berichtete und den Inzidenzwert von 1627 als "leicht rückläufig" bezeichnete.
Es war im Gegenteil im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen. "Täglich mehrere hundert Fälle" gebe es zu bearbeiten, rechnete er vor. "Das Gesundheitsamt arbeitet am Anschlag", sagte er, auch von anderen Abteilungen der Verwaltung werden Mitarbeiter zur Unterstützung abgestellt, "solange die Fallzahlen so hoch sind". Auch die Bundeswehr ist weiterhin angefordert. Bumeder informierte, wer künftig ein positiver Coronafall ist, dem wird automatisch der Befund samt verpflichtenden Verhaltensregeln zugestellt. Dann könne es schon sein, dass sich das Gesundheitsamt erst am zweiten oder dritten Tag melde, so Werner Bumeder. "Damit wir auch dieser hohen Zahl gerecht werden können." Ihm ist bewusst, dass die Bürger weiterhin sehr viele Fragen haben, wobei die Mitarbeiter, so gut es geht, auch Auskunft geben. "Ich hoffe, dass wir die Gesellschaft und die Bevölkerung wieder geschlossen an einem Tisch bekommen, dass wir nicht aufgespalten sind in zwei Lager mit schwierigen Diskussionen. Das ist mein größter Wunsch, dass wir wieder zu einer geschlossenen Gesellschaft zusammenfinden, wo man frägt: Kann ich dir helfen? Und nicht: Dir helf i scho."
− bn
