„Kleeblatt“-System
Covid-Patienten aus der Region bald verlegt - Die Lage im Raum Landshut

26.11.2021 | Stand 26.11.2021, 16:27 Uhr

Eine Übersicht über die aktuelle Corona-Lage im Raum Landshut. −Grafik: Landratsamt Landshut

Das „Kleeblatt“ steht auch in der Region vor seiner Aktivierung: Nach diesem System werden stabile, verlegungsfähige Patienten aus den örtlichen Intensivstationen in Krankenhäuser in anderen Bundesländern verlegt, bei denen die Lage noch nicht so angespannt ist.



So werden voraussichtlich dieses Wochenende aus dem Rettungsdienstbereich Landshut (der aus den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau, Kelheim sowie der Stadt Landshut besteht) bis zu drei Covid-Intensiv-Patienten in andere Bundesländer verlegt. Das teilte das Landratsamt Landshut am Freitagnachmittag mit. Wohin die Personen gebracht werden, sei noch nicht klar. Auch das Transportmittel sei noch nicht abschließend festgelegt worden.

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„Ziel dieser Verlegungen ist es, vor Ort wieder Kapazitäten und Behandlungsmöglichkeiten für zeitkritische Notfälle zu schaffen – denn Unfallopfer, Schlaganfälle, Menschen mit akuter Atemnot oder einem Herzinfarkt können nicht erste über hunderte Kilometer transportiert werden, bevor sie ihnen in einer aufnahmebereiten Klinik geholfen werden kann. Denn solchen Fällen zählt jede Minute“, erklärt das Landshuter Landratsamt.

So ist die Lage in den Kliniken im Raum Landshut

Aktuell werden nach Angaben des Landratsamtes auf den Normalstationen der Akutkliniken im Landkreis Landshut (LAKUMED-Kliniken Achdorf und Vilsbiburg sowie dem Klinikum Landshut) 65 Patienten mit bestätigter Corona-Infektion isoliert (acht weniger als am Mittwoch). Intensivpflichtig behandelt werden aufgrund von Covid-19 mittlerweile 16 Patienten. Das seien drei mehr als noch Mitte der Woche. „Dabei ist zu erwähnen, dass es sich dabei zu Teilen auch um Patienten handelt, die nicht aus Stadt und Landkreis Landshut kommen“, erklärt das Landratsamt. Im Normalbetten-Bereich sei etwa die Hälfte der Patienten ungeimpft, im Intensiv-Bereich seien zwölf der 16 Patienten nicht geimpft.

Die gute Nachricht des Landratsamtes: „Das Damokles-Schwert eines möglichen Lockdowns für den Landkreis Landshut wird etwas stumpfer.“ Die Berechnungen des Staatlichen Gesundheitsamtes sehen demnach die Sieben-Tages-Inzidenz am Samstag bei 851,8 – erst ab einem Wert von 1000 würde die Hotspot-Regelung greifen, die einen Lockdown für große Bereiche des Öffentlichen Lebens vorsieht.

Am Freitag hat das Robert Koch-Institut (RKI) in diesem Zusammenhang übereinstimmend mit den Berechnungen des Gesundheitsamtes für den Landkreis einen Wert von 889,0 festgestellt, in der Stadt die Inzidenz auf 670,6 zu beobachten. Für die Stadt rechnet das Gesundheitsamt am Samstag mit einem Wert von 637,8. Wichtig: Nur die Angaben, die vom RKI ausgegeben werden, sind rechtsverbindlich – die zuverlässigen Berechnungen des Gesundheitsamtes dienen lediglich als Orientierungshilfe, um mehr Vorlauf bei einem möglichen Eintritt der Hotspot-Regelung zu ermöglichen, betont das Landratsamt.

607 neue Corona-Fälle

Seit Mittwoch wurden durch die Corona-Arbeitsgruppe am Gesundheitsamt Landshut 607 Neuinfektionen erfasst. „Nach wie vor ist kein regionaler Schwerpunkt zu erkennen, auch in der Altersverteilung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger nicht“, so das Landratsamt. Seit Pandemiebeginn im März vergangenen Jahres wurden 21.467 Corona-Fälle bei Bürgern der Region festgestellt, davon konnten 18.264 die häusliche Quarantäne bereits wieder verlassen (+ 488 seit Mittwoch). Aktuell werden 2880 aktive Fälle verwaltet, ein Plus von 107 gegenüber Mittwoch. Es wurden aber zwölf weitere Todesfälle gemeldet. Die Verstorbenen sind vereinzelt zuhause, aber größtenteils nach stationärer Behandlung an bzw. mit Covid-19 verstorben und waren zwischen 48 und 82 Jahre alt. Insgesamt sind bislang in Zusammenhang mit SARS-CoV2 323 Bürger aus der Region Landshut verschieden.

Die Impfbereitschaft bleibt laut Landratsamt auf anhaltend hohem Niveau: Am Donnerstag wurden 798 Impfungen am Impfzentrum des Landkreises Landshut verabreicht. Der Großteil ist wieder auf die Auffrischungsimpfungen entfallen, 64 Personen wurden zum ersten Mal gegen das Corona-Virus geimpft.

− cav