Landau
Bilanz der Verkehrsüberwachung: Jedes zehnte Fahrzeug ist in Landau zu schnell

Alle Messdaten 2020 aus der Kommunalen Verkehrsüberwachung – Bei 18 928 Fahrzeugen gab es insgesamt 1899 Verstöße

19.03.2021 | Stand 21.09.2023, 6:40 Uhr
Andrea Luderer-Ostner

Sachgebietsleiter Straßen- und Verkehrswesen Alois Streifeneder (links) stellte Bürgermeister Matthias Kohlmayer die Messdaten vor. −F.: al

Sachgebietsleiter Straßen- und Verkehrswesen, Alois Streifeneder, stellte Bürgermeister Matthias Kohlmayer am Freitag im kleinen Sitzungssaal bei einer Pressekonferenz die Messdaten der Kommunalen Verkehrsüberwachung aus dem fließenden Verkehr, aus dem Jahr 2020 vor.

Seit dem 1. Januar 2020 ist der Stadt Landau mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern, die in über 100 Gemeinden tätig ist, eine Partnerschaft eingegangen. Auslöser für diese Zusammenarbeit waren vermehrte Anfragen der Bürger bezüglich des zu schnellen Fahrens in den Ortschaften, Siedlungen und einzelnen Straßenabschnitten.

"Der Wunsch kamaus der Bevölkerung"

Alois Streifeneder und Bürgermeister Matthias Kohlmayer betonten, eine Prävention bei den Autofahrern schaffen zu wollen, um gegenseitig unter allen Verkehrsteilnehmern respektvoll umzugehen und zur grundsätzlichen Rücksichtnahme zu animieren. "Der Wunsch kam aus der Bevölkerung. Es blieb uns nichts anderes übrig, als Blitzer in Brennpunkten aufzustellen", so der Bürgermeister. Die Autofahrer erhalten so eine nachhaltige Verkehrserziehung, um nicht schneller zu fahren als erlaubt.

Wie weit die Prävention bei den Autofahrern wirkt, sei so Streifeneder, nicht feststellbar. Dennoch komme aus der Bevölkerung das Feedback, dass nach den Blitzerzeiten mehr Vorsicht festzustellen sei. Geblitzt wird mit den Techniksystemen "Leivtec" und dem "ESU-Messsystem".

Sachgebietsleiter Alois Streifeneder erklärte auch, warum an manchen örtlichen Begebenheiten, trotz Hinweise aus der Bevölkerung, es gesetzlich nicht möglich sei, einen Blitzer aufzustellen. Grundsätzlich gelte die Regelung, nicht direkt am Ortsschild, sondern erst ab 200 Meter ortseinwärts zu messen. Dem Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern wurden zu Beginn der Vertragsvereinbarung 19 Messstellen vorgegeben. "Einige fielen durch das gesetzliche Raster", so Streifeneder.

Von diesen sind letztendlich 14 Messstellen (neun in der Stadt und fünf in den umliegenden Ortschaften) übriggeblieben, an denen regelmäßig geblitzt wird. Unter den 14 Messstellen befinden sich vier 30er-Zonen in der Harburger Straße, im Bayerwaldring, in der Keltenstraße und der Dr.-Godron-Straße. Laut Vertrag ist an zwölf Stunden im Monat, vier Stunden an drei Tagen, die Verkehrsüberwachung tätig.

Messstellen werden vorher mit der Stadt besprochen

Die Messstellen werden vorher mit der Stadt abgesprochen und können auch zeitlich variieren. Das heißt, die vier Stunden könnten beispielsweise aufteilt in jeweils zwei Stunden werden.

So wurden in 2020 beispielsweise in der Harburger Straße bei 14 Messstunden 4854 Fahrzeuge gemessen, aus denen 946 Verstöße hervorgingen. In der Straubinger Straße wurden bei 20,25 Messstunden und 3992 Fahrzeugdurchläufen 186 Autofahrer beanstandet. Bei einer Messdauer von nur vier Stunden und einem Fahrzeugdurchlauf von 195 Verkehrsteilnehmern wurden 26 Autofahrer in der 30er-Zone der Dr.-Godron-Straße beanstandet. Ebenso in der 30er-Zone am Bayerwaldring wurden bei 11,26 Stunden 855 Verkehrsteilnehmer gemessen und 281 beanstandet. An allen Messstellen fand ein Fahrzeugdurchlauf von 18 928 Fahrzeugen mit 1899 Verstößen statt.

Ein Fahrzeug war an die 50 km/h zu schnell

Die Verfahrensanzahl gliedert sich: 1136 Verstößen bis 10 km/h, 563 Verstöße bei elf bis 15 km/h, 176 Verstöße bei 16 bis 20 km/h, 72 Verstöße bei 21 bis 25 km/h, 15 Verstöße bei 26 bis 30 km/h, fünf Verstöße bei 31 bis 40 km/h, ein Verstoß bei 41 bis 50 km/h.

Die Einnahmen aus der Kommunalen Verkehrsüberwachung sind kostendeckend. Überschüsse gehen in die Verkehrsverbesserung wie zum Beispiel Geschwindigkeits-Anzeigentafeln. Sieben Geräte sind vorhanden, weitere könnten so finanziert werden. "Die Anzeigentafeln machen dort Sinn, wenn die gesetzlichen Vorgaben der Verkehrsüberwachung nicht erfüllt werden können und dennoch viele Hinweise aus der Bevölkerung kommen", erklärte Streifeneder.

Umgesetzt aus dem finanziellen Überschuss wurde bereits eine Überquerungshilfe in Form einer Lichtquelle, am Gymnasium-Übergang an der Harburger Straße. Geplant ist eine Fußgängerampel am Bayerwaldring/Fritz-Kollmann-Straße. "Dies muss aber erst noch geprüft werden", so Streifeneder.