Dingolfing-Landau
21 Zeugnisse zum Wirtschafter des Landbaus vergeben

Landwirtschaftsschule Straubing: Einer der Besten kommt aus Wallersdorf

28.03.2021 | Stand 28.03.2021, 15:42 Uhr

Als Prüfungsbeste wurden Thomas Ammer aus Moos (rechts), Thomas Heindl aus Osterhofen (links) und Stefan Wagner (Mitte) aus Wallersdorf ausgezeichnet. −Foto: lnp

Dingolfing-Landau. 21 Studierenden haben nach drei Semestern ihre Ausbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter des Landbaus an der Landwirtschaftsschule Straubing beendet. Zehn von ihnen sogar mit einer Eins vor dem Komma, stellte Schulleiter Josef Groß bei seinen Abschiedsworten fest. Auf dem Weg zum Landwirtschaftsmeister fehlen nur noch zwei Prüfungen, die im Sommer abgelegt werden.

Eine große Schulschlussfeier mit Eltern, Freunden und Ehrengästen war dieses Jahr nicht möglich. Nur die Studierenden, Semesterleiterin Anita Lehner-Hilmer und die Hauptlehrer trafen sich im größten Lehrsaal der Schule zur Zeugnisvergabe. Lehrer und Studierende freuten sich, die zurückliegenden drei Semester erfolgreich gemeistert zu haben. Die schriftlichen Grußworte von Landrat Josef Laumer, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Bundestagsabgeordnetem Alois Rainer, Landtagsabgeordnetem Josef Zellmeier und BBV-Bezirkspräsident Gerhard Stadler wurden den Zeugnismappen beigelegt.

Im Oktober 2019 hatten die jungen Landwirte aus fünf Landkreisen ihre Weiterbildung an der Fachschule begonnen. Zwei Wintersemester mit jeweils 17 Wochen Vollzeitunterricht von Oktober bis März und 15 Schultage während des Sommersemesters lagen vor den vier Frauen und 17 Männern.

Was damals als lange Zeit erschien, ist - angefüllt mit neuen Erfahrungen und Herausforderungen - sehr schnell vergangen. Zum Teil nehmen sie weite Wege auf sich, um sich weiterzubilden. Neun Studierende haben ihren Betrieb im Landkreis Straubing-Bogen, sechs im Landkreis Deggendorf und drei im Landkreis Dingolfing-Landau. Zwei der angehenden Landwirtschaftsmeister kommen aus dem Landkreis Regensburg und einer aus dem Landkreis Landshut.

Josef Groß erinnerte bei der Zeugnisvergabe an den Schulstart vor eineinhalb Jahren, als er den Studierenden folgende Ziele mit auf den Weg gegeben habe: Fit machen in Produktionstechnik und Betriebswirtschaft, den eigenen Betrieb intensiv durchleuchten und auch für die Sichtweise der Gesellschaft sensibel sein.

Das erste Semester war im März 2020 gerade beendet, als die Pandemie vieles in Frage stellte. Betriebsbesuche, Schultage gemeinsam am Feld oder im Stall, eigentlich gängige Praxis im Sommersemester, waren nicht möglich. Also dachte man um oder neu und fand digitale Lösungen.

Lehrer und Studierende lernten dazu und erweiterten ihre Kenntnisse enorm. Was zu Beginn noch ungewohnt war, wurde schnell digitaler Alltag. "Analoge Aktionen" fanden trotzdem statt. Jeder Studierende realisierte auf seinem Betrieb ein Projekt zur Verbesserung der Artenvielfalt. Mit kreativen Ideen gewannen die Studierenden eine Silbermedaille beim Biodiversitätswettbewerb des Landwirtschaftsministeriums.

Zu Beginn des dritten Semesters im Oktober 2020 war man froh, trotz aller Einschränkungen wieder starten zu können. Da der Praxisbezug keinesfalls zu kurz kommen sollte, wurden in einer losen Reihe Praktiker in die Landwirtschaftsschule eingeladen. Der erneute Lockdown ab Mitte Dezember stellte alle nochmals vor neue Herausforderungen.

Dass kein Unterricht ausgefallen sei, mache ihn schon ein bisschen stolz, freute sich Josef Groß und lobte Lehrer und Studierende für ihre anhaltende Motivation und ihr Engagement. Der erfolgreiche Abschluss und die guten Prüfungsergebnisse bestätigten dies. Knapp die Hälfte erreichte einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma.

Zuletzt gab er den Studierenden mit auf den Weg, was DLG Präsident Hubertus Paetow auf der DLG-Wintertagung 2021 gesagt hatte: "Seien Sie Zukunftslandwirte, führen Sie Ihren Betrieb mit viel Leidenschaft, aber ohne sich an den falschen Stellen von Emotionen leiten zu lassen. Tauschen Sie sich in Fachnetzwerken aus und sehen Sie gesellschaftliche Trends nicht als Angriff auf Ihr Tun oder Ihre Person, sondern als eine Weiterentwicklung einer respektierten und akzeptierten Landwirtschaft."

− lnp