Plattling
Von 2022 bis 2036: Agilis erhält Zuschlag für Bestandsnetz

24.05.2021 | Stand 24.05.2021, 14:46 Uhr

Für mindestens 14 weitere Jahre in der Region unterwegs: Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) erteilt den Zuschlag für das Netz Regensburg/Donautal an Agilis. −Foto: agilis/Bastian Winter

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat dem Eisenbahnunternehmen Agilis den Zuschlag für die Nutzung des Schienennetzes zwischen Ulm, Regensburg, Neustadt und Plattling für 14 Jahre gegeben. Ab 2024 soll das Netzt dann zusätzlich um den Raum Nürnberg und Gaimersheim erweitert werden. Das teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Die BEG plant, finanziert und kontrollierten den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaats. Agilis setzte sich in einem offenen europaweiten Wettbewerbsverfahren gegen mehrere Konkurrenten durch. Die Inbetriebnahme soll in zwei Stufen erfolgen – im Dezember 2022 und im Dezember 2024. Der Vertrag endet im Dezember 2036.

"Fahrgäste können sich auf Verbesserungen freuen"

"Wir haben unser Bestandsnetz mit viel Herzblut verteidigt. Vor allem für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freut es uns, dass unser Qualitätskonzept überzeugt hat und wir die Strecken rund um Regensburg und entlang der Donau mit einem zugkräftigen Fahrplanangebot weiterhin bedienen dürfen", sagt Dr. Axel Hennighausen, betrieblicher Geschäftsführer von Agilis. Mit dem Zuschlag will das Unternehmen ein verdichtetes Angebot rund um die Ballungsräume Regensburg, Ingolstadt und Ulm realisieren. "Die Attraktivität des Schienenpersonennahverkehrs für Pendler und den Freizeitverkehr steigert sich so noch einmal spürbar", so Hennighausen.

Auch von politischer Seiten werden die ambitionierten Ziele von Agilis positiv aufgenommen: "Die Fahrgäste können sich auf etliche Verbesserungen mfreuen", erklärt Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU).

Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 sollen Fahrgäste von einem dichteren Takt und längeren Bedienzeiten im Berufsverkehr profitieren. Dafür solle das Angebot auf mehreren Streckenabschnitten ausgeweitet werden.

Der Regionalexpress aus Nürnberg fährt künftig alle zwei Stunden über Regensburg hinaus bis nach Plattling weiter. "Für Fahrgäste aus Ostbayern ergeben sich durch diese neue Direktverbindung nach Nürnberg zahlreiche Vorteile", so Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG. "Beispielsweise sinkt die Reisezeit im Regionalverkehr von Straubing nach Nürnberg gegenüber heute um 34 Minuten auf dann eine Stunde und 25 Minuten." In Nürnberg haben Fahrgäste gute Anschlüsse zu den Fernzügen in Richtung etwa Frankfurt, Erfurt und Berlin.

Ab Dezember 2024 will Agilis die Regionen Niederbayern, Oberpfalz und Mittelfranken miteinander verbinden. Die nächste Betriebsstufe soll dann jährlich rund 7,2 Millionen Zugkilometern umfassen. Dabei fährt Agilis den dann stündlich verkehrenden Regionalexpress zwischen Regensburg und Nürnberg zweistündlich über Regensburg hinaus umsteigefrei nach Plattling weiter.

Einen besonderen Fokus legen BEG und Agilis auf den Fahrgastkomfort, wie das Unternehmen in seiner Pressemitteilung erklärt. So sollen alle Fahrzeuge künftig kostenfreies WLAN erhalten.

Neben den Bestandsfahrzeugen des Typs Coradia Continental von Alstom wird Agilis für die Regionalexpress-Linie zwischen Nürnberg und Regensburg und die Regionalbahnverbindung Neumarkt – Plattling zusätzliche Neufahrzeuge des Typs Mireo von Siemens beschaffen.

Darüber hinaus hat das Eisenbahnunternehmen viele neue Maßnahmen im Bereich Fahrgastinformation und Service in Planung. Diese würden derzeit vorbereitet und den Fahrgästen nach und nach vorgestellt.

Agilis plant Aufstockung des Personals

Bereits in den kommenden Monaten möchte Agilis den Personalbestand massiv aufstocken und die Qualifizierungsoffensive fortsetzen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens weiter. "Schon jetzt beginnen wir mit der Suche nach Kandidaten für die Qualifizierung weiterer Triebfahrzeugführer und Servicekräfte – beides attraktive, zukunftssichere und nachhaltige Jobs mit einer langfristigen Perspektive bis mindestens 2036", betont Dr. Axel Hennighausen.

Sowohl für Triebfahrzeugführer als auch für Servicekräfte im Zug ist ein Quereinstieg in eine sichere Zukunft möglich. Für In-teressierte bietet Agilis ab sofort jeden ersten Dienstag im Monat eine offene Bewerbersprechstunde an, die zunächst digital stattfinden wird. Mehr Informationen unter www.agilis.de/bewerbersprech-stunde.

− pz