Das hat sich der scheidende Schulleiter Josef Sperl nicht nehmen lassen: Nachdem die Absolventen der Mittelschule ihre Zeugnisse erhalten haben und auch viele Worte über ihn und seinen eigenen Ruhestand gesprochen worden sind, nutzt er die Gelegenheit, vor großem Publikum die Nachricht rauszuhauen: "Michael Dobler wird Rektor an der Mittelschule Plattling!"
Sperl nennt Konrektor Dobler "seinen Freund". Der 55-jährige Pädagoge überzeuge, indem er lösungsorientierte Gespräche führe und den erreichten Konsens am Ende auch umsetze. "Diese Art ist einmalig und bewundernswert", sagt Sperl vor der versammelten Schulfamilie, die sich die Beförderung Doblers vielleicht erhofft, aber offiziell noch nicht von ihr gewusst hat.
Zunächst liegt die Freude bei Michael Dobler. "Ich habe meine Wunschstelle erhalten", sagt er bei einem anschließenden Termin im Rathaus mit Schulamtsdirektorin Christiane Niedermeier, Bürgermeister Hans Schmalhofer und Geschäftsleiter Josef Hofmeister.
Dobler, gebürtiger Deggendorfer, lebt in Pielweichs. Seit 1996 unterrichtet er an der Mittelschule Plattling, kennt sich aus, weiß um die Gegebenheiten sowie Herausforderungen und sagt über sich selbst: "Ich bin durch und durch ein Plattlinger."
Die Bildung der Schüler hat für ihn oberste Priorität. Doch dafür müssen auch die Rahmenbedingungen passen. Mit der Generalsanierung der Mittelschule, die in Kürze angegriffen werden soll, werde ein wichtiger und richtiger Schritt dafür getan. Dobler hat sich zuletzt intensiv in die Planungen eingebracht. Das Verhältnis zwischen Rathaus und Mittelschule sei super, es herrsche Vertrauen zwischen allen Beteiligten. "Mögen die Pläne gelingen", wünscht Schulamtsdirektorin Niedermeier und gibt sich optimistisch. Der Zusammenhalt sei der Schlüssel des Erfolgs – und dieser sei eine Stärke des neuen Schulleiters Dobler. Die Ausschreibung für die Stelle des Konrektors läuft derzeit. Bis zum Schuljahresauftakt soll die Frage aber geklärt sein, lässt Niedermeier wissen.
Bürgermeister Schmalhofer und Geschäftsleiter Hofmeister teilen die Freude. Dobler als Schulleiter zu haben, sei ein "Glücksgriff".
Vorhersagen für den Herbst will Dobler nicht machen. Er wünscht sich aber einen üblichen Präsenzunterricht – wie vor der Pandemie. Dass soziale Kontakte für Schüler immens wichtig sind, hätten die vergangenen Monate ja gezeigt. Und da kommt wiederum die Stadt ins Spiel, die drauf und dran ist, die Räume mit Lüftungsanlagen auszustatten – und zwar so schnell wie möglich.
− chh
