Über 100.000 Euro Schaden
A92 nach Lkw-Unfall stundenlang gesperrt: So verlief die Bergung

29.06.2021 | Stand 21.09.2023, 23:37 Uhr

Etwa sieben Stunden dauerte die Bergung des Lastwagens. Mehr als 30 Rettungskräfte waren im Einsatz. −Fotos: Huber

Ein Lastwagen samt Anhänger ist am Dienstag, etwa 9 Uhr, auf der A92 zwischen dem Kreuz Deggendorf und der Auffahrt Plattling Nord von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt.

Der Fahrer blieb unverletzt. Er begleitete die etwa sieben Stunden andauernde Bergung am Unfallort. Bis zum späten Nachmittag arbeiteten die Freiwilligen Feuerwehren Deggendorf, Plattling und Pankofen zusammen mit dem Technischen Hilfswerk Deggendorf, um die durch den Unfall gesperrte rechte Spur der Autobahn freizubekommen.

Lkw-Fahrer schildert anderen Unfallhergang als Polizei

Die Polizei ging davon aus, dass der Lastwagenfahrer alleine den Unfall verursachte. Laut den Beamten vor Ort führte wohl ein Fahrfehler dazu. Im Gespräch mit der PNP schilderte der Fahrer, ein ungarischer Staatsbürger, in gebrochenem Englisch jedoch einen anderen Hergang. Er sei von einem anderen Lastwagenfahrer überholt worden. Mit einem Abstand von zwei Metern sei dieser dann wieder auf die rechte Spur gezogen und habe gebremst. Erschrocken von den Bremslichtern vor ihm habe der Ungar ebenfalls gebremst und sei dadurch mit seinem tonnenschweren Gefährt ins Wanken geraten.

Erste Schätzungen vonseiten der Polizisten beziffern den Sachschaden auf mehr als 100.000 Euro. Die exakten Zahlen werden jedoch noch von einem Gutachter ermittelt.

Die Bergung und Säuberung der Unfallstelle erwiesen sich als besonders aufwendig. Denn: Beim Kippen des voll beladenen Lastwagens liefen Diesel und Öl aus dem Fahrzeug aus. Erwin Wurzer, Kreisbrandinspektor aus Plattling, ging von etwa 150 Litern Brennstoff im schlimmsten Fall aus. Wie das Wasserwirtschaftsamt und das Landratsamt mitteilten, werde die Erde an der Unfallstelle ausgetauscht. Die verunreinigten Schichten werden dabei verbrannt.

"Kleiner Unfall, großer Aufwand"

Noch vor der Schadensanalyse mussten die etwa 30 Rettungskräfte erst mal tatkräftig zupacken: Die Männer und Frauen der Feuerwehr und des THW zogen, teils händisch, die Fracht weg vom Unfallort. Geladen hatte der Lkw-Fahrer kleinere Metallteile, mutmaßlich für einen Autobauer. Nach der Räumung hob ein Kran den Anhänger aus dem Graben. Parallel zog ein Abschleppwagen das umgekippte Fahrzeug zurück auf die Straße. Was blieb, waren mehrere Paletten Fracht an einem engen Feldweg und ein umgedrückter Autobahnzaun. Erstere wurden vom Abschleppdienst weggebracht, der Zaun von der Automeisterei wieder aufgebaut. "Kleiner Unfall, großer Aufwand", fasste ein Polizist den Unfall gegenüber der PNP zusammen.