Plattling
Sternsingen auch dieses Jahr nur in der Corona-Edition

05.01.2022 | Stand 05.01.2022, 16:32 Uhr

Gegen eine Spende können die Gläubigen auch in diesem Jahr bei den Gottesdiensten spezielle Sternsingertütchen erwerben, um sich den Segen mit nach Hause zu holen. −Foto: Kindermissionswerk

Eigentlich war Stadtpfarrer Josef K. Geismar lange Zeit optimistisch, dass es diesmal etwas werden würde mit einer "klassischen" Sternsingeraktion, wie man sie eigentlich kennt. Sprich: Die Ministrantinnen und Ministranten ziehen als Heilige Drei Könige von Haustür zu Haustür, bringen den Segen und sammeln dabei Geld für notleidende Kinder und Süßigkeiten für sich. Doch die Pandemie hatte – mal wieder – andere Pläne. Und so gab es das Sternsingen auch diesmal nur in der Corona-Edition.

"Ende November/Anfang Dezember haben wir entschieden, dass wir nicht weitergehen mit unseren Planungen und auf das klassische Sternsingen mit Blick auf die Corona-Lage verzichten", berichtet Dekan Geismar. Stattdessen gibt es die deutschlandweite Sternsingeraktion des Kindermissionswerks in Plattling wieder in der deutlich abgespeckten Version des Vorjahres.

Am 1. Januar wurden die Ministranten als Sternsinger ausgesandt, seitdem sind sie noch bis zum 6. Januar als Heilige Drei Könige Teil der Gottesdienste, um dort für die wichtige Spendenaktion zu werben. Am Ende eines jeden Gottesdienstes können die Gläubigen dann ein selbst zusammengestelltes Sternsingertütchen gegen eine eine Spende mit nach Hause nehmen. Darin befindet sich ein Stück Kohle, Weihrauch und ein Segensspruch für die Haustür.

"Wir müssen noch Tütchen nachproduzieren", sagt Geismar. Die Aktion laufe in diesen Januar "ein gutes Stück besser" als im vergangenen Jahr. Das habe natürlich mit der gestiegenen Zahl der Gottesdienstbesucher im Vergleich zur selben Zeit des Vorjahres zu tun. Dank der Impfungen würden sich nun doch wieder mehr Menschen in die Gotteshäuser trauen, so Geismar. Dass die eingesammelten Spenden trotzdem nicht mit den Summen in "normalen" Jahren zu vergleichen seien, verstehe ich aber von selbst, so der Stadtpfarrer.

Deutschlandweit kamen im vergangenen Jahr 38215497 Euro durch die Sternsinger-Aktion zusammen. "Das sind 78 Prozent im Vergleich zu 49,3 Millionen Euro, die 2020 zum gleichen Zeitpunkt gezählt wurden", heißt es dazu auf der Homepage der Sternsinger. "Ein fantastisches Sammelergebnis für eine Sternsingeraktion in außergewöhnlichen Zeiten!" Es ist jedoch davon auszugehen, dass viele Gemeinden ihre gesammelten Spenden noch sehr großzügig aus eigenen Mitteln aufgerundet haben, um dieses Ergebnis erzielen zu können.

Das Kindermissionswerk unterstützt mit den Sternsingern weltweit Projekte, die sich bei Themen wie Kinderrechte, Bildung, Kinderarbeit, Flucht oder Umwelt engagieren. Der Schwerpunkt bei der diesjährigen Sternsinger-Aktion liegt auf der medizinischen Hilfe für Kinder im Südsudan.

Für Dekan Josef K. Geismar ist es in diesen Zeiten besonders wichtig, auch an die Menschen zu denken und sie zu unterstützen, die durch Corona noch weitaus mehr gelitten haben als die Menschen hierzulande. "Im Vergleich zu vielen Ländern sind wir noch auf einem erträglichen Niveau durch die Pandemie gekommen", so Geismar. Anderswo gibt es schlicht keine staatlichen Sicherungssysteme, die die Bürger in solchen Krisensituation auffangen könnten. Deshalb bemühe man sich in Plattling nach Kräften, Geld für das Kindermissionswerk zu sammeln. "Natürlich im Rahmen dessen, was wir gesundheitlich verantworten können."

− ds

ⓘ Alle Informationen zur diesjährigen Sternsingeraktion finden Sie auf www.sternsinger.de