Plattling/ Loh
Schwere Zeiten für Kegler: Mitgliederschwund und Nachwuchsmangel bei "Frisch-Auf-Straubing"

05.07.2021 | Stand 21.09.2023, 2:20 Uhr

Blicken in eine schwierige Zukunft: (sitzend v.l.) Otto Speicher (Kassenwart und seit 40 Jahren Mitglied), Sieglinde Zwickl (seit zehn Jahren Mitglied), (stehend v.l.) Klubpokalsieger Rudi Probst, zweite Vorsitzende Maritta Kuttenhofer, Sportwart Tobias Miazga und Vorsitzender Ludwig Wurm. −Foto: Dr. Schneider

Die Mitglieder des Kegelklubs "Frisch-Auf-Straubing" haben sich am Sonntag zur Jahresversammlung im Gasthaus Huber in Loh eingefunden, das dem Straubinger Traditionsverein nun schon seit Jahren gleichermaßen Spielstätte und Heimat ist. Vorsitzender Ludwig Wurm konnte wegen der Pandemie nur auf ein kurzes Sportjahr zurückblicken.

So absolvierte die Damenmannschaft der "Grün-Weißen" lediglich zwei Spiele, die Herren waren gar nicht an den Start gegangen, bevor der Spielbetrieb bei steigenden Inzidenzwerten im Spätherbst 2020 wieder eingestellt wurde. Auch überregionale Einzelwettbewerbe oder Versammlungen auf Kreis- und Bezirksebene kamen nicht zustande.

Nachdem Kassenwart Otto Speicher seinen Bericht mit einer positiven Bilanz abschließen konnte, folgten die Ausführungen des Sportwarts Tobias Miazga. Zumindest ein sportliches Ereignis konnte noch vor den steigenden Fallzahlen abgeschlossen werden: Der alljährliche vereinsinterne Klubpokal wurde – unterbrochen vom ersten Lockdown – im August 2020 zu Ende gespielt. Im K.-o.-System sicherte sich zum ersten Mal Rudi Probst den Pokal.

Es folgten die Ehrungen von Sieglinde Zwickl für die zehnjährige Vereinsmitgliedschaft sowie von Otto Speicher, Ludwig und Bärbel Wurm für die 40-jährige Mitgliedschaft. In solch langer Zeit haben sich die drei Urgesteine unermüdlich für den Verein eingesetzt und dazu beigetragen, dass er heute noch existiert.

Um eine existenzielle Frage ging es anschließend bei der Planung der nächsten Saison: Nicht nur der Kegelsport, der schon vor der Pandemie eine Randsportart darstellte, muss in den aktuellen Zeiten um seine Mitglieder kämpfen. "Bei der Indoor-Sportart ist die Gestaltung des Trainings- und Spielbetriebs mit mehr Hygiene-Auflagen verbunden und die Abwanderungsrate der Mitglieder an andere (Outdoor)-Sportarten ist enorm. Auch an Nachwuchs mangelt es dem Kegelsport, der doch eigentlich ein gleichsam physisch als auch psychisch hochanspruchsvoller Sport ist und dessen Punktespiele an Spannung oft kaum zu überbieten sind", heißt es im Vereinsbericht, verfasst von Dr. Sylvia Schneider.

Mit all diesen Problemen ist auch der Kegelklub "Frisch-Auf-Straubing" konfrontiert, der jedoch auch nächstes Jahr trotz der widrigen Umstände mit einer Herren- und einer Damenmannschaft an den Start gehen will. "Hier ist der große Zusammenhalt der Vereinsmitglieder zu spüren, die durch ihren ungebrochenen Willen, am Spielbetrieb teilnehmen zu wollen, zugleich das Fortkommen des Vereins sichern", resümierte Ludwig Wurm.

Wie bereits seit über 40 Jahren findet auch dieses Jahr das Grillfest an der Donau statt, wozu der Vorsitzende alle Mitglieder einlud. Mit der Hoffnung auf einen normalen Spielbetrieb in der kommenden Saison beendete Wurm die Sitzung. Ein gemeinsames Steckerfisch-Essen rundete die Versammlung ab.

Die Mitglieder von "Frisch-Auf-Straubing" würden sich über Vereinszuwachs freuen: Interessierte Kegler – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittene – können jederzeit zum Training erscheinen: jeden Donnerstag ab 17 Uhr im Gasthaus Huber in Loh oder den Sportwart Tobias Miazga kontaktieren: sportwart@frisch-auf-straubing.de.

− pnp