Plattling
Schlangen-"Alarm" in der Realschule: Reptilienspezialist zu Gast

19.10.2021 | Stand 21.09.2023, 1:10 Uhr
Lisa Meier

Keine Angst vor Pythons zeigten diese zwei Siebtklässler. Auch eine Rotknie-Vogelspinne nahmen die Schüler mutig in die Hand.

Seit vielen Jahren kommt Manfred Werdan aus Heiming mit seinen Reptilien an die Conrad-Graf-Preysing-Realschule Plattling. Nachdem die Pandemie dazwischen gekommen ist, lag der der letzte Fachvortrag schon drei Jahre zurück und so freute es den Reptilienspezialisten ganz besonders, endlich mal wieder bei den Plattlinger Schülern sein zu können.

Große wirtschaftliche Probleme habe er während der letzten beiden Jahre erfahren müssen, da er seine Arbeit nicht ausüben konnte. Das habe ihm ganz schön die Füße weggezogen, wie Werdan sagte. Nun gehe es aber zum Glück wieder aufwärts und er kann seine Unterrichtsstunden an den Schulen in ganz Bayern anbieten.

Am Freitag und am Montag beeindruckte Werdan, der unter anderem für den Zoll tätig ist, die Sechst- bis Achtklässler mit vielen mitgebrachten Tieren, die alle aus eigener Nachzucht stammen. Seit rund 50 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit diesen Tierarten, seit 24 Jahren gehören sie zu seinem Beruf als Sachverständiger.

Keine Berührungsängste hatten die Jugendlichen vor den Schlangen, wie den Pythons oder der Ringelnatter mit ihrer silbergrauen Grundfarbe und den gelben, halbmondförmigen Flecken über den Augen. Gefüttert wird diese Schlange pro Woche mit zwei bis drei Fischen oder jungen Mäusen, erfuhren die Schüler. Auch wenn die Ringelnatter Gefahr für sich sieht, beißt sie nicht, sondern sie sondert stattdessen ein stinkendes Sekret ab, um ihre Feinde abzuschrecken. Wie einige andere Schlangen auch, stellt sie sich manchmal einfach tot, um sich wieder umzudrehen und davon zu kriechen, wenn die Luft rein ist.

Mit dabei hatte Werdan auch eine giftige Sandhornviper, die circa 80 Zentimeter lang werden kann. Eine auffallende Färbung hatte die Königsnatter, die mit ihrem glänzenden roten Körper und den schwarz/gelben Streifen eine richtige Schönheit darstellt.

An vielen Stellen mit Stacheln besetzt war die Australische Bartagame, eine kleine Echse. Diese Bartagame hatte es den Schülern besonders angetan, fast so sehr wie die kleinen Baby-Schildkröten, die vor allem die Mädchen gerne in ihre Hände nahmen. Neben diesen griechischen Landschildkröten und einigen Feuersalamander hatte Werdan auch interessante Amphibien dabei, wie den Axolotl, eine Art lebendes Fossil. Dieses Wassermonster, das schon in der Zeit vor den Dinosauriern existierte, hat sich in seinem Aussehen bis heute nicht verändert, hörten die Jugendlichen.

Mutig nahmen die Schüler auch eine Rotknie-Vogelspinne in ihre Hände. Durch ihr federleichtes Gewicht und den langen Härchen empfanden sie das Tier als gar nicht mehr ekelig.

Mit seinen großen Augen, den kleinen Beinchen, dem runden Bäuchlein und seiner Farbenpracht fand das Panther-Chamäleon, das Werdan präsentierte, bei den Schülern ganz besonders viele "Fans". Schnell hatte es die Sympathie der Mädchen und Jungen gewonnen. Am Ende der Unterrichtsstunden hatten die Schüler noch die Gelegenheit, sämtliche Tiere anzufassen und – ganz wichtig – viele Selfies mit ihnen zu machen.