Es ist keine einfache Zeit. Seit fast zwei Jahren pflegt der Regenbogen Kunst- und Kulturverein Plattling die Kunst des Machbaren in einer Kultur des unerschrocken suchenden und freundlichen Miteinanders. 2020 ist die Jahresversammlung ausgefallen, am Freitag war es bis wenige Stunden vor Beginn nicht klar, ob sie stattfinden kann. Er sei froh, sagte Vorsitzender Christian Hofbrückl, dass trotz der Corona-Unsicherheit so viele gekommen seien und nun die Formalitäten, Berichte, Entlastung des Vorstands, Neuwahlen und Satzungsänderungen erledigt werden konnten.
Er sei dankbar, dass seine Vorstandskollegen so unkompliziert an die dreijährige Wahlperiode noch ein viertes Jahr drangehängt hatten. So konnte Klaus Busch doch noch sein zehnjähriges Wirken im Vorstand feiern, obwohl er eigentlich im vergangenen Jahr das Amt des Schriftführers abgeben wollte.
Jazz-Forum, Ausstellung und Fotowettbewerb
Coronabedingt musste der Verein viele Veranstaltungen absagen. Wann immer es möglich war, bereicherten die Mitglieder das Kulturleben der Stadt. Im Juni, September, Oktober und im November fanden die Jazz-Foren statt. War es die Angst vor Ansteckung oder die Maskenpflicht? Das erste Forum mit dem herausragenden, sensiblen Schlagzeuger Harald Rüschenbaum und seiner Band besuchten nur 33 Jazzbegeisterte. Im Laufe des Herbstes trauten sich mehr Besucher ins Bürgerspital. Im November war die großartige Komponistin und Klarinettistin Rebecca Trescher zu Gast. "Unter Corona-Bedingungen musste man sagen, das Bürgerspital war voll und die Besucher waren begeistert", zog Hofbrückl Bilanz. Auch die Gemeinschaftsausstellung mit 26 Regenbogen-Mitgliedern – die Vernissage wurde von April auf Mitte September verschoben – und die Fotoausstellung "Im Sucher: mei Plattling" waren gelungene Veranstaltungen.
Weniger zahlreich angenommen wurde eine Konzertfahrt im September nach Aidenbach zu einem Konzert der Regensburger Domspatzen. Ein besonderer Höhepunkt war das Konzert von Habana Tradicional unter dem Magdalenendach in der Reihe Europäische Wochen. Hofbrückl hofft, dass die Zusammenarbeit mit den Europäischen Wochen fortgesetzt werde, auch wenn es 2022 schwierig werde, einen Termin unter dem Magdalenendach zu finden.
Dass einige Veranstaltungen nicht stattfanden, machte sich auch im Kassenbericht von Konrad Kellermann bemerkbar. Denn die Einnahmen setzten sich zusammen aus den Beiträgen der 278 Mitglieder, Spenden und Zuschüssen der Stadt, des Landkreises und des Bezirks Niederbayern.
Bürgermeister sagt Unterstützung zu
Ausgaben fielen vor allem an für Künstlergagen und die Nebenkosten der Konzerte, wie Tontechnik, Gebühren und Versicherungen. Mit einem Seitenblick zu Bürgermeister Hans Schmalhofer sagte Kellermann, der Verein spare nicht jedes Jahr so viel wie in der Coronazeit.
Er schätze die Arbeit des Vereins sehr, sagte Schmalhofer. Der Bürgermeister sei froh, dass der Verein mit Hygienekonzepten Konzerte und Ausstellungen veranstalten konnte. "Die Unterstützung, die ihr von der Stadt Plattling bekommt, ist euch wieder zugesagt", schloss er.
Alle hoffen, dass sie im neuen Jahr wieder durchstarten können – mit der neu gewählten und zum größten Teil im Amt bestätigten Vorstandschaft. Lediglich für Beirat Walter Schwarz und den Schriftführer Klaus Busch musste Hofbrückl Ersatz finden. Monika Beham ist Gründungsmitglied des Vereins, war Kassenprüferin und hat die Aufgabe gerne übernommen. Busch wird den Verein als Beirat unterstützen.
Die Mitglieder bestätigten Christian Hofbrückl als Vorsitzenden und Kornelia Klingbeil-Knodel und Stefan Fisch als stellvertretende Vorsitzende, Konrad Kellermann als Kassier. Maria Pflieger-Zimmermann und Ursula Weiß prüfen in den kommenden drei Jahren die Kasse. Als Beisitzer unterstützen Klaus Busch, Felix Meier, Kirsten Plank, Enrico Saller, Kathrin Tost und Sebastian Nüßl die Vorstandschaft. Nüßl hat die Aufgabe übernommen, jedes Jahr sieben Mal hochkarätige Musiker zum Jazz-Forum ins Bürgerspital einzuladen.
Die Künstlerkarten des Vereins – unverkäufliche Exemplare, die zu besonderen Anlässen überreicht werden – gestalten im kommenden Jahr Josef Schmid aus Wallerfing und Martina Maidl.
Der Abend ging mit einem gemeinsamen Abendessen, einem großen Dank für all die Arbeit und der großen Hoffnung, dass die Zeiten bald wieder normaler werden und all die Veranstaltungen stattfinden können, zu Ende.
