Plattling
Obstbaumspende: Alte Sorten, neu gepflanzt

24.11.2021 | Stand 20.09.2023, 2:54 Uhr

Seit 2016 stiftet der Gartenbauverein Obstbäume, die auf der öffentlichen Grünfläche im Buchenweg gepflanzt werden. In diesem Jahr geht es mit der Roßpauke, einem Pflaumenbaum, weiter. Darüber freuen sich (v.l.) Bauhofleiter Alfred Reichl, Bürgermeister Hans Schmalhofer sowie Wilhelm Bernard und Anna Maria Krinner, der alte und die neue Vorsitzende des Plattlinger Gartenbauvereins. −Foto: Schweighofer

Jedes Jahr stiftet der Plattlinger Gartenbauverein der Stadt einen Obstbaum – das ist seit 2016 gute Tradition. Eine schöne Geste, aber eben auch mehr. Denn der Traditionsverein will damit seinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Über 1000 Apfelsorten gebe es in Deutschland, sagt Wilhelm Bernard, der langjährige Vorsitzende. In den Supermärkten finde man jedoch meist die gleichen maximal zehn Sorten. Und die Gewerbeobstbauern würden sich mit ihrem Angebot selbstverständlich nach der Nachfrage ihrer großen Abnehmer richten. Die Folge: Es gibt alte Sorten, die kaum mehr jemand kennt, die kaum mehr eingepflanzt werden. Mit seiner jährlichen Aktion will der Plattlinger Gartenbauverein gegensteuern.
Einen Birnen- und mehrere Apfelbäume unterschiedlicher Sorten wurden so schon auf der öffentlichen Grünfläche im Buchenweg gepflanzt. Das Grundstück erstreckt sich über etwas mehr als 1500 Quadratmeter und ist frei zugänglich. Neben Obstbäumen in voller Größe, von denen sich die Nachbarn gerne die ein oder andere Frucht holen, stehen die alten Sorten des Gartenbauvereins. Sie müssen alle noch wachsen, bevor sich jeder Bürger für den Hausgebrauch davon bedienen kann.
Hinzu gekommen ist jetzt eine Roßpauke oder auch Roßwampe genannt. Es handelt sich um einen Pflaumenbaum, der große, breitrunde, dunkelblaue und sehr aromatische Früchte trägt. Die Pflaumen sind ähnlich geformt wie der Bauch eines Pferdes – daher der Name. Auf einem Informationsschild können sich die Bürger über das noch kleine Obstbäumchen informieren.
Bauhof-Chef Alfred Reichl hat die Roßpauke von der Baumschule Baumgartner in Nöham abgeholt und nach Plattling gebracht. Der Bauhof wird sich auch um die Aufzucht des Baums kümmern, wofür sich Wilhelm Bernard herzlich bedankte. Im Gegenzug bedankte sich Bürgermeister Hans Schmalhofer beim Gartenbauverein für die schöne Aktion.
Bei dem kurzen Pressetermin auf der Wiese im Buchenweg war auch Anna Maria Krinner dabei. Sie hat Wilhelm Bernard als Vorsitzende des Gartenbauvereins abgelöst. Es sei ein tolles Zeichen, fanden sowohl Bernard als auch Schmalhofer, dass der 1904 gegründete Verein durch das Engagement einer neuen Generation noch eine Zukunft habe. Denn eines verbindet den Gartenbauverein mit den gestifteten Bäumen – auch er ist eine alte Sorte.

− ds