Plattling
Neue Isarbrücke: Rolf Sihr (ÖDP) kritisiert fehlenden Radweg

07.06.2021 | Stand 21.09.2023, 23:59 Uhr

Nach der Besichtigung der neuen Isarbrücke fordert Rolf Sihr, ÖDP-Direktkandidat für die Bundestagswahl, die Lage der Leitplanken zu überdenken, um beidseitig einen Radweg zur Verfügung zu stellen. −F.: ÖDP

Die Plattlinger Ortsumgehung steht kurz vor ihre Fertigstellung (PZ berichtete vor kurzem). Rolf Sihr, ÖDP-Direktkandidat im Landkreis Deggendorf für die Bundestagswahl, hat sich daher schon mal ein Bild von der Baustelle gemacht und einige Kritikpunkte zu dem Mega-Projekt vorzubringen, mit denen die Plattlinger Zeitung das Staatliche Bauamt Passau konfrontiert hat.

"Die Brücke über die Isar wurde beidseitig mit breiten befestigten Seitenstreifen hergestellt, auf denen die Leitplanken mittig montiert sind. Wenn diese Planken am Rand zur Fahrbahn montiert worden wären, hätten in beiden Fahrtrichtungen Radwege entstehen können", schreibt Rolf Sihr in seiner Pressemitteilung. Und weiter: "Das dieses möglich ist, ist auf der Donau-Wald-Brücke zwischen Osterhofen und Winzer zu sehen. Offensichtlich wurde die Leitplanke auch dort erst nachträglich umgebaut, wodurch dem Radfahrer nur eine schlechte Radwegequalität zur Verfügung steht."

Rolf Sihr fordert daher die Verantwortlichen auf, die Lage der Leitplanken auf der Isarbrücke zu überdenken und beidseitig einen Radweg zur Verfügung zu stellen. Alles andere sei in Hinsicht auf die herrschende Klimakrise und den dadurch erforderlichen Mobilitätswandel nicht mehr zeitgemäß.

Für da Staatliche Bauamt Passau antwortet Pressesprecherin Sabine Süß auf die Ausführungen von Rolf Sihr. Der Radweg auf der Isarbrücke sei bereits in der Planfeststellung ein intensiv diskutiertes Thema gewesen. "Damals ergab eine Schätzung, dass die Berücksichtigung eines Radweges die Kosten der Isarbrücke um etwa 15 Prozent erhöht hätte. Somit wurde bereits im Planfeststellungsbeschluss aus Gründen der Wirtschaftlichkeit festgelegt, auf einen Radweg auf der Brücke zu verzichten", so Süß. Und weiter: "Zudem liegt die Isarbrücke in einem FFH-Gebiet. Es war deshalb vom Naturschutz gefordert, die Brücke möglichst schmal zu halten."

Mit einem beidseitigen Radweg wäre die Brücke statt 12,0 Meter 15,5 Meter breit geworden, führt die Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts weiter aus. "Diesen erhöhten zusätzlichen Eingriff in das Schutzgebiet hätte das Verwaltungsgericht Regensburg bei der Beurteilung der BUND-Klage nicht akzeptiert."

Der wesentlichste Unterschied zur von Rolf Sihr angesprochenen Donau-Wald-Brücke zwischen Osterhofen und Winzer sei aber, dass diese Brücke die einzige Donaubrücke zwischen Deggendorf und Vilshofen sei (in beide Richtungen etwa 15 Kilometer Luftlinie). "In Plattling ist die Isarbrücke (Herzog-Albrecht-Brücke) im Zug der Bundesstraße 8, die bestens in das regionale und überregionale Radwegenetz eingebunden ist, nur 1200 Meter von der neuen Isarbrücke (St.-Johann-Nepomuk-Brücke) entfernt", schreibt Sabine Süß. "Daher kann, unter Abwägung der Naturschutzbelange sowie der Wirtschaftlichkeit mit dem Nutzen eines Radwegs auf der Isarbrücke, dieser Forderung nicht nachgekommen werden."

Des Weiteren kritisiert ÖDP-Politiker Sihr die Rampe beim Fahrradweg von Plattling Richtung Deggendorf, vor der Überquerung der Umgehung. "Dieses angebliche Provisorium entspricht weder den Anforderungen für Radfahrer noch für Rollstuhlfahrer." Rolf Sihr fordert daher, dass diese Rampe bis zur Eröffnung der Umgehung entsprechend dem Regelwerk angepasst und damit die Sicherheit der Nutzer sichergestellt werde. "Es darf nicht erst ein Unfall passieren, bevor man hier tätig wird", so Rolf Sihr.

Sabine Süß vom Staatlichen Bauamt antwortet hierzu: "Zur Anbindung des Radwegs von Plattling Richtung Deggendorf an die Ortsumfahrung: Diese Anbindung mit einer flachen Rampe ist zusammen mit den weiteren Bauarbeiten ausgeschrieben und wird im Zuge der Asphaltarbeiten von der Firma Berger in den nächsten Wochen hergestellt."

− pz