"Einsame Gefühle/ Zur Zeit keine Ziele/Kein Stagedive/Kein Mic/Keine Bühne/ Keine High-Five’s/Überall Viren/Wir sind ne’ Live-Fam/Man das kann man nicht Streamen". So heißt es in dem großartigen neuen Song "Schwimm" von Moop Mama. Die zehnköpfige Band aus München, die Bläser-Sounds mit Hip-Hop verbindet, beschreibt darin die große Leere, die die Pandemie und die lange Zeit ohne Auftritte, ohne Live-Musik vor Publikum bei ihnen hinterlassen hat.
Doch die dunkle Zeit scheint für Moop Mama und so viele ihrer Künstlerkollegen vorbei – die im gesamten deutschsprachigen Raum erfolgreiche Band geht mit ihrem "Urban Brass" , so bezeichnen sie selbst ihren Musikstil, im Sommer wieder auf Tour. Und am Freitag, 16. Juli, machen sie dabei auch Station in Plattling. Genauer auf dem Volksfestplatz und im Rahmen des Kulturexpress, mit dem der Passauer Club Zauberberg mittels einer 60 Quadratmeter großen mobilen Bühne Festival-Feeling in ganz Niederbayern verbreiten will.
Und der Auftritt von Moop Mama ist nur ein kleiner Teil von vier Tagen Kultur satt, den Plattling hier vom 15. bis 18. Juli erleben darf. Als zweiten Headliner haben die Veranstalter bereits die Melodic-Death-Metal- Band Nothgard für den 17. Juli bestätigt. Darf am Freitag bei Moop Mama also vorallem getanzt und gehüpft werden, lädt der Samstag mit Nothgard zum wilden Headbangen ein.
"Bei Nothgard habe ich selbst miterlebt, wie sie groß geworden sind", erzählt Alexandra Ossovsky, Programmleiterin beim Zauberberg. Und da die vier Musiker auch noch aus dem Landkreis Deggendorf kommen, habe sich die Band für den Plattlinger Volksfestplatz einfach angeboten. Der melodische Death Metal von Nothgard mit seiner ausgefeilten Kombination aus hochklassiger Gitarrenarbeit und epischer Orchestrierung begeistert Fans und Kritiker gleichermaßen.
Neben den bereits bestätigten Hochkarätern Moop Mama und Nothgard werden insgesamt noch zwölf weitere lokale Bands an den vier Kulturexpress-Tagen in der Isarstadt spielen, wie Alexandra Ossovsky der PNP berichtet. "In Plattling hat ja auch das Kulturamt mit aufgerufen, so dass sich sehr viele Bands beworben haben", so Ossovsky. Momentan sei man noch am auswählen, welchen der jungen, aufstrebenden Bands aus Plattling und der Region man für die vier Tage Open-Air-Sause die große Bühne bieten könne. Übrigens: Bis Ende der Woche können sich interessierte Bands noch beim Zauberberg für einen Auftritt bewerben.
"Wir planen derzeit vorsichtig mit 250 Besuchern", sagt Alexandra Ossovsky in Bezug auf die Entwicklung der Infektionslage. Wenn sich bis Mitte Juli die Corona-Situation noch weiter entspannen sollte, worauf man derzeit durchaus hoffen darf, und mehr Publikum im Freien erlaubt wäre, dann werde man selbstverständlich entsprechend aufstocken. "Mehr als genug Platz haben wir ja", meint Alexandra Ossovsky mit einem Lachen. Und um die Sicherheit der Besucher zu erhöhen, hat das Kulturexpress-Team einen Bus dabei, in dem man sich vor den Konzerten auf Covid-19 testen lassen kann.
Einem sicheren Live-Erlebnis sollte nach über einem Jahr der musikalischen Dürre also eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Oder wie singt Moop-Mama-Frontmann Keno Langbein so treffend: "Wenn ich fiel, waren Menschen da, die mich fingen/Ihre Arme haben mich getragen wie ein Kind/Händemeer – Ich bade darin’/Lass mich blind fallen/Seid ihr da wenn ich spring?" Und Plattling – seid ihr da?
ⓘ Nähere Informationen und Tickets für den Kulturexpress gibt es unter www.zauberberg-passau.de
Einen Tag später, am 17. Juli, werden auf dem Volksfestplatz ganz andere Töne angeschlagen: Nothgard aus dem Landkreis Deggendorf lassen bei ihrem Melodic Death Metal die Gitarren kreischen. −Foto: Künstler
