Plattling
Gartenbau-Verband: Für Vielfalt und Lebensfreude im Garten

27.03.2022 | Stand 20.09.2023, 21:45 Uhr

Schönheit und biologischer Vielfalt in den Gärten ist der Bezirksverband für Gartenkultur und Landespflege in Niederbayern verpflichtet. Bei der Mitgliederversammlung im Hotel Liebl macht einzig die Hecke im Hintergrund einen etwas tristen Eindruck. V.l.: Kassenwart Albert Hiergeist, Ehrenvorsitzender Alois Schrögmeier, Schriftführer Bernd Hofbauer, Landesvorsitzender Wolfram Vaitl, Rita Meier ( goldene Ehrennadel), Bezirksvorsitzender Michael Weidner, Annemarie Pfeffer (silberne Ehrennadel), Pomologe Roland Girnghuber. −Foto: Summer

Das Bewusstsein für den Garten sei gewachsen, aber das Vereinsleben habe gelitten. So haben die Mitglieder des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege in Niederbayern auf ihrer Mitgliederversammlung die Coronazeit die Arbeit der niederbayerischen Gartenbauvereine zusammengefasst.
"Wir sind eine große Gemeinschaft, 540 000 Mitglieder in Bayern, können viel leisten", sagte der Bezirksvorsitzende Michael Weidner bei der Mitgliederversammlung im Hotel Liebl. Von 1983 bis 2012 war er Geschäftsführer des Bezirksverbands, seit zehn Jahren ist er Vorsitzender. In Zusammenarbeit mit den Fachberatungen für Gartenkultur und Landespflege an den Landratsämtern unterstützen und motivieren die Ehrenamtlichen in den Gartenbauvereinen Kommunen und Bürger, die einen Garten haben, biologische Vielfalt, Schönheit und Freude am Garten in die Siedlungen zu bringen.

Zahlreiche Aktionen für schöne, vielfältige Gärten

Der Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden, unser Dorf hat Zukunft" und die Zertifizierung von Naturgärten belohnen Bemühungen um die Gemeinschaft und die Gartenkultur. Der Tag der offenen Gartentür stellt hervorragende Beispiele vor. Die Ausbildung zum Gartenpfleger, Jugendleiterschulungen, Infos aus dem Arbeitskreis Pomologie, Bildungsreisen und der Gartenratgeber helfen, wertvolle Informationen zu einem lebendigen Garten und einer guten Gemeinschaft zu verbreiten. Diese Angebote fanden in den zurückliegenden beiden Jahren vor allem online statt und seien sehr gut angenommen worden. Einige dieser Angebote werden weiterhin online abgehalten, doch vieles soll wieder in Präsenz stattfinden. Wenn man zusammenkommt, könne man besser praktisch arbeiten, sich kennenlernen und austauschen.
Zwei Wettbewerbe sollten in den vergangenen beiden Jahren die Digitalisierung und die biologische Vielfalt in den Siedlungen fördern. Prämiert wurden die besten Internetauftritte und Projekte der "Vielfaltsmacher", kreative Ideen von Vereinen und Jugendgruppen.
Trotz Corona, so berichtete Kassenwart und Reiseorganisator Albert Hiergeist, konnten zwei Lehrfahrten stattfinden. Die Leute seien froh gewesen, raus zu kommen. Eine Fahrt führte die Gartler mit dem Bus zu Gärten und Kultur durch Mitteldeutschland, eine Flugreise nach Madeira. "Das Blumenfest dort war grandios", nannte er einen Höhepunkt. Heuer geht es im Herbst nach Südtirol. Die Fahrt war ganz schnell ausgebucht.
Bettina Göttl – sie arbeitet im Gartenbauzentrum am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut-Abensberg – informierte über den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und die Aktion "Tag der offenen Gartentür": Nach zwei Jahren Pause wird eine Jury von 20. bis 23. Juni die neun Gewinnerdörfer der Kreisentscheide besuchen und auswählen, welche zwei Dörfer Niederbayern auf Landesebene vertreten. Die Siegerehrung wird am 15. Juli in Osterhofen stattfinden, Mitte September findet dann der Landesentscheid statt. Sie sei sehr froh, sagte Göttl, dass die niederbayerischen Gold-Dörfer während der Coronazeit ihre Dorfgemeinschaft und Aktivitäten weiter gepflegt haben und sich nun dem Bezirksentscheid stellen.

"Unsere Vereine florieren", aber Ehrenamtler fehlen

Heuer wird es auch wieder einen Tag der offenen Gartentür geben. Wer seinen Garten öffentlich vorstellen will, kann sich noch bis 7. April bei den Fachberatungen in den Landratsämtern melden.
In Vertretung des Jugendbeauftragten Harald Götz berichtete Simone Schmitt kurz von den Jugend- und Kindergruppen. Seit Januar arbeitet sie als seine Kollegin in der Gartenbau-Kreisfachberatung des Landkreises Straubing-Bogen. Die Jugendgruppen waren dazu aufgerufen, sich an der Vielfaltsmeisterschaft zu beteiligen. In Zukunft werden Streuobstwiesen in der Bildungsarbeit eine große Rolle spielen.
"Der Garten ist überaus beliebt. Unser Thema passt, unsere Vereine florieren", zeigte sich Bezirksvorsitzender Weidner positiv gestimmt, sprach dann aber auch ein schwieriges Thema an: "Ohne Menschen, die sich für andere, für eine Sachen engagieren, wäre dies nicht möglich." Denn es werde immer schwieriger, Verantwortliche für die Mitarbeit in den Vereinen und im Bezirksverband zu finden.
Umso mehr freuten sich Michael Weidner und der Landesvorsitzende Wolfram Vaitl im Rahmen der Mitgliederversammlung, zwei engagierten Damen aus den Landkreis mit Ehrennadeln ihren Dank und ihre Anerkennung aussprechen zu können. Rita Meier wurde mit der goldenen Nadel geehrt. Sie war 1980 Gründungsmitglied und Schriftführerin des Gartenbauvereins Niederpöring und Umgebung, 2007 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands Deggendorf und 2011 die Vorsitzende. Seit 2004 prüft sie die Kasse des Bezirksverbands.
Annemarie Pfeffer wurde mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Seit 2007 ist sie Mitglied im Gartenbauverein Tabertshausen, 2015 wurde sie Vorsitzende. Seit 2017 ist sie Geschäftsführern des Kreisverbands Deggendorf.

− hs