Plattling
Ein stiller und bescheidener Seelentröster: Pater Matthäus

25 Jahre: Pater Matthäus Palakkeel feiert sein silbernes Priesterjubiläum

28.12.2021 | Stand 20.09.2023, 23:49 Uhr
Hannelore Summer

Im würdigen Rahmen mit zwei Konzelebranten feierten die Katholiken das silberne Priesterjubiläum in der Kirche St. Magdalena: (v.l.) Stadtpfarrer und Dekan Josef K. Geismar, Pater Matthäus Palakkeel und Ruhestandspfarrer Karl Raster.

An seinem silbernen Priesterjubiläum haben Vertreter der Pfarreiengemeinschaft St. Magdalena und St. Michael Pater Matthäus Palakkeel als eine Bereicherung der Pfarreien gefeiert. In den zwölf Jahren, die er nun in Plattling ist, schlossen sie den bescheidenen und zurückhaltenden Priester in ihr Herz. Sie erlebten ihn als einen Menschen, der auf andere zugehe, um ihnen zu helfen. Dafür dankten sie dem Geistlichen sehr.

"Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin", sagte Pater Matthäus – oder auch Mathew – zu Beginn des Gottesdienstes in der voll besetzten Pfarrkirche St. Magdalena am Montagabend.

Philosophie und Theologie studiert

In einer christlichen Familie in Kerala in Südindien aufgewachsen, war ihm in der zehnten Klasse klar, dass er Priester werden wolle. 1985 trat er in das Priesterseminar der Vinzentiner ein. Er studierte Philosophie und Theologie. 1994 band er sich in der ewigen Profess auf Lebenszeit an das Kloster, am Johannestag, 27. Dezember 1996, empfing er die Priesterweihe. Nach einem Jahr als Kaplan wurde er Direktor eines Waisenhauses. Von 1998 bis 2001 war er Rektor des Priesterseminars der Vinzentiner, von 2001 bis 2008 leitete er als Direktor eine Schule des Ordens.

2008 schickte ihn die Kongregation nach Deutschland in die Diözese Regensburg. Nach eineinhalb Jahren als Pfarrvikar in Eslarn in der Oberpfalz kam er im Februar 2010 nach Plattling in die Pfarrei St. Magdalena. Seit 2018 ist er als Pfarrvikar für beide Plattlinger Pfarreien im Einsatz.

Ihm sei es wichtig, das Wort Gottes zu verkünden, sagte Pater Matthäus in einem Gespräch. Nicht so sehr in einer Predigt, sondern in den Sakramenten der Taufe und der Beerdigung. Dazu gehe er dort hin, wo er gebraucht werde. Er dankte allen, die ihn auf seinem Weg mit getragen und ertragen haben.

Gutes aus der Erfahrung der Leere mitnehmen

Das Evangelium für den 27. Dezember erzählt, wie die Jünger Petrus und Johannes nach dem Jesus am Kreuz gestorben war, zu seinem Grab gegangen sind. Sie fanden es leer. Doch diese Leerstelle wies sie auf etwas viel größeres hin: Auf das Handeln Gottes, sagte Stadtpfarrer Josef K. Geismar in seiner Predigt.

"Wir alle haben bisweilen das Gefühl, dass uns Bedeutsames unterwegs verlorengegangen ist". Doch das Evangelium zeige, dass es sich lohne, dort hin zurückzugehen und in der Leerstelle etwas Neues zu finden. Die Erfahrung der Leere, der Enttäuschung könne uns öffnen für die Spuren Gottes, die wir nicht in unserer gedachten oder erhofften, sondern in der wirklichen Wirklichkeit finden. Eine Wirklichkeit, die die Fülle der Gnade Gottes erlebbar mache.

"So dürfen wir mit dir dankbar auf 25 Jahre als Priester zurückschauen. Auf alles, was Gott dir Gutes getan hat und auf alles was unser Gott durch dich uns allen Gutes getan hat", sprach Geismar Pater Matthäus persönlich an. "Dein freundliches Wesen, deine ruhige und einfühlsame Begleitung und deine tiefe Spiritualität haben wir hier in Plattling kennen und schätzen lernen dürfen."