Mainkofen
Bischof Voderholzer besichtigt Bezirksklinikum

11.07.2022 | Stand 21.09.2023, 2:02 Uhr

Bischof Rudolf Voderholzer zeigte Interesse an der größten Gesundheitseinrichtung des Bezirks Niederbayern. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (3.v.r.), Krankenhausdirektor Uwe Böttcher (l.) und der ärztliche Direktor Dr. Bernd Weigel (2.v.l.) führten den Bischof gemeinsam mit weiteren Geistlichen und Verantwortlichen im Klinikum über das Gelände. −Foto: Lang/ Bezirk Niederbayern

Über hohen geistlichen Besuch haben sich die Verantwortlichen und die Patienten des Bezirksklinikums Mainkofen am Samstag gefreut. Eigentlich wollte Bischof Rudolf Voderholzer schon im Februar die Einrichtung besichtigen – traditionell zum Welttag der Kranken. Wegen der Corona-Schutzmaßnahmen wurde der Termin nun im Sommer nachgeholt.

Beim Rundgang über das weitläufige Gelände dankte ihm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich für sein Interesse und betonte, dass der Besuch eine Wertschätzung sowohl für die Kranken als auch für das Personal sei. Gemeinsam mit Krankenhausdirektor Uwe Böttcher und dem ärztlichen Direktor Dr. Bernd Weigel erklärte Heinrich dem Bischof die Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen, die bereits umgesetzt wurden und diejenigen, die noch anstehen.

Trotz eigener Ausbildung fehlen Fachkräfte

"Haben Sie denn genügend Personal?", wollte Voderholzer wissen. "Nicht mehr", so die Antwort. Denn obwohl man selbst in der Krankenpflegeschule junge Menschen ausbildet, bräuchte man dennoch mehr Fachkräfte, um den Bedarf decken zu können. Hinzu komme das Ringen mit den Krankenkassen um die Frage, welche Patienten wirklich eine stationäre Behandlung nötig hätten. "Das Problem ist aber, dass im ambulanten Bereich die Wartezeiten sehr lange sind. In der Erwachsenenpsychiatrie länger als sechs Monate, in manchen ländlichen Regionen bis zu einem Jahr. Bei den Kindern und Jugendlichen betragen die Wartezeiten sogar schon zwei bis drei Jahre", erklärte Böttcher und Weigel erläuterte, wie belastend die Situation für die Patienten, die dringend Hilfe brauchen, sowie ihre Angehörigen sei. "Ostbayern hat eine hohe Suizidrate", machte Dr. Weigel deutlich.

Viel Zeit war deshalb auch für die Begegnung mit Patienten eingeplant. Im Garten der Station für gerontopsychiatrische Depressionen hörte Bischof Voderholzer aufmerksam zu, als ihm gut 20 Betroffene ihre Schicksale sowie die verschiedenen Therapiemöglichkeiten im Bezirksklinikum schilderten. Sie baten am Ende um den Segen, den er gerne spendete. Und auch auf dem Weg zurück in Richtung Kapelle gab es noch kurze Gespräche mit Patienten, die zufällig vorbeikamen. Im Beisein von weiteren Geistlichen und Ehrengästen wurde im Anschluss die Heilige Messe gefeiert.

− pz