Seit immerhin 99 Jahren ist die Baugenossenschaft Plattling ein Partner für Wohnungssuchende für qualitativ guten und bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten. Finanziell steht die Gesellschaft sehr gut da.
Wohnwertverbessende Maßnahmen an den bestehenden Gebäuden und die Errichtung neuer Wohnanlagen sind die primären Aufgaben, denen sich die Baugenossenschaft verschrieben hat. 2019 sei ein Geschäftsjahr mit nicht zu unterschätzenden Aufgaben gewesen, erläuterte die geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Eva Maria Knoll am Dienstagabend im Hotel zur Isar. "Ständige Gesetzesänderungen, ein massiver Zuwachs von Auflagen und enorme Kostensteigerungen beim Bau beschäftigen uns immens." 2019 sei ein besonderer Schwerpunkt der Bau eines Mehrfamilienhauses in der Schillerstraße sowie die Errichtung von fünf Fertiggaragen gewesen. Instandhaltungstätigkeiten und einzelne Modernisierungen hätten außerdem auf der Agenda gestanden.
Stand 31. Dezember 2019 war die Genossenschaft Eigentümerin von 294 Wohnungen, einem Büro, 108 Garagen, sechs Carports und 123 Stellplätzen. "Mit einer Wohn- und Nutzfläche von insgesamt 17777 Quadratmetern sowie dem dazugehörigen Grund und Boden." 89 Wohnungen unterlägen dabei noch der Preisbindung. Lediglich 25 Mieterwechsel habe man 2019 verzeichnen und sich über Vollvermietung freuen können.
Da einige Herausforderungen gestiegen seien, habe sich das Investitionsvolumen für Instandhaltungsmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr um rund 100000 Euro auf zirka 240000 Euro erhöht. Die Bilanzsumme per 31. Dezember 2019 sei mit 10537937 Euro gegenüber dem Vorjahr um 397060 Euro gestiegen. Das Eigenkapital stieg an. Dem gegenüber ständen Darlehnsverbindlichkeiten von 4065337 Euro. "Die Entwicklung der Ertragslage hat unseren Erwartungen entsprochen. Die Erfolgsrechnung für das Geschäftsjahr 2019 schließt mit einem positiven Geschäftsergebnis in Höhe von 66284 Euro."
Die Zahl der Mitglieder sank um eines auf 407, die Geschäftsanteile erhöhten sich um 233 Stück auf 10752. Der Wert eines Anteils liegt bei 100 Euro. "Die Genossenschaft erzielte in 2019 ein gutes Ergebnis, welches sich bereits über Jahre hinweg kontinuierlich bestätigt. Die Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft ist geordnet", fasste Knoll zusammen, lobte dafür vor allem die starke Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und empfahl der Mitgliederversammlung, den Jahresabschluss festzustellen. Das Gremium nahm die Anregung von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig an, aus Mitteln des Überschusses 31560 Euro, was einer dreiprozentigen Dividende entspricht, auszuschütten. Die restlichen 34724 Euro werden in die freien Rücklagen eingestellt.
Nachdem das Gremium sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat einstimmig entlastet hatte, stand im Rahmen der Neuwahlen des Vorstandes Knoll als Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende zur Disposition. Sie wurde aber ohne vom Gremium vorgeschlagenen Gegenkandidat einstimmig bestätigt und übernimmt das Amt für weitere drei Jahre.
Aufsichtsratsmitglied Siegfried Saller wurde nach 20 Jahren im Amt verabschiedet, genau wie Erich Schmid, der sich während seiner drei Amtsperioden als Bürgermeister im Gremium engagiert hatte. Der Aufsichtsrat habe beschlossen, den Posten Sallers nicht mehr zu besetzen, erklärte Stadtrat Gerhard Krampfl, der die Wahlleitung übernommen hatte. Als Ersatz für Schmid wurde Plattlings neuer Bürgermeister Hans Schmalhofer einstimmig ins Amt gewählt. Der lobte gleich die "tollen Zahlen der für Plattling so wichtigen Einrichtung".
Abschließend ehrte Knoll gemeinsam mit Aufsichtsratsvorsitzendem Josef Weber langjährige Mitglieder. 40 Jahre dabei ist Marianne Zissler. Ein halbes Jahrhundert Mitglied sind Norbert Bügler und Karl-Heinz Riedel. "Wir sind halt eine wichtige Institution und bei uns fühlt man sich wohl", scherzte Knoll angesichts der vielen Jahrzehnte Treue.
