Göttersdorf
Wallfahrt und Andacht an der Madonna bei Obergessenbach entfällt auch heuer

25.05.2021 | Stand 20.09.2023, 22:54 Uhr

Die Pilgermadonna am Ortseingang von Obergessenbach. –Fs.: eib

Pfingsten, das ist traditionell die Zeit der großen Wallfahrten nach Altötting. Alljährlich macht sich auch der Pilgerverein aus Kirchberg-Zell auf den Weg zur Schwarzen Madonna. Dieses Jahr wartete die Madonna schon zum zweiten Mal in Folge am Freitag vor Pfingsten vergeblich auf die Kirchberger Wallfahrer.

In der 116-jährigen Geschichte des Vereins gab es bis auf letztes Jahr keine Unterbrechung der Wallfahrt. Bedingt durch die anhaltende Pandemie, musste die Vorstandschaft allerdings auch dieses Jahr die Pilgertour schweren Herzens absagen.

Normalerweise erreichen die Pilger nach der ersten Tagesetappe von rund 40 Kilometern am Donnerstagabend Altenmarkt. Hier werden sie dann schon von den langjährigen "Herbergseltern" der privaten Quartiere erwartet. Über die Jahre haben sich dabei viele langjährige Freundschaften entwickelt und die Wiedersehensfreude ist dementsprechend groß.

Am Freitagmorgen schließen sich dem Pilgerzug, unter Leitung des langjährigen Pilgerführer Ludwig Weber, in Altenmarkt zahlreiche Wallfahrer aus dem Osterhofener Raum an. Der frühere Pfarrer des Pfarrverbandes Altenmarkt, Erwin Böhmisch, nahm ebenfalls viele Jahre an der Fußwallfahrt teil. Er gab auch den Anstoß zur Errichtung einer Säule mit der Altöttinger Mutter Gottes am Ortseingang von Obergessenbach.

Bei der Umsetzung des Projekts fand er in einigen Obergessenbacher Pfarrbürgern tatkräftige Unterstützer. Im Frühjahr 1996 wurde die Granitsäule mit der von dem Künstler Leopold Hafner aus Passau geschaffenen Madonna errichtet. Im Rahmen der darauffolgenden Pfingstwallfahrt fand dort die erste Andacht mit Weihe der Madonna statt.

Seither halten die die Wallfahrer auf ihrem Weg von Altenmarkt hinüber ins Vilstal bei der Mariensäule in Obergessenbach alljährlich am frühen Freitagmorgen eine Andacht und bitten die Mutter Gottes um Fürbitte und Beistand auf dem Weg und in allen Anliegen.

Dieses Jahr wartete die Madonna schon zum zweiten Mal in Folge am Freitag vor Pfingsten vergeblich auf die Kirchberger Wallfahrer. Für viele der rund zweihundert langjährigen Teilnehmer ist das daheimbleiben müssen härter als die Bewältigung der 110 Kilometer langen Strecke von Kirchberg bis Altötting.

Daher gibt es seitens der Vereinsführung Überlegungen, im Herbst nach Möglichkeit eine verkürzte eintägige Wallfahrt nach Altötting zu unternehmen.

− eib