Moos
Patenbitten: Knifflige Aufgaben für die Feuerwehr

03.11.2021 | Stand 21.09.2023, 2:50 Uhr

Scheitelknieen alleine reichte nicht: Die Feuerwehr Langenisarhofen stellte die Mooser Wehr vor Herausforderungen. −Fotos: Friedberger

Um Übernahme der Patenschaft für das Gründungsfest im kommenden Jahr hat die Feuerwehr Moos am Samstagabend bei ihrer Nachbarwehr Langenisarhofen gebeten. Das Patenbitten war ein großes, gut organisiertes Fest, das in der Mehrzweckhalle unter Einhaltung der 3G-Plus-Regel stattfand.

Leicht gemacht haben es die Langenisarhofener den Moosern freilich nicht und dabei auch keinerlei Mühen gescheut. Begleitet von der Mooser Blosn erfolgte der gemeinsame Zug vom Ortseingang von Langenisarhofen zum Feuerwehrhaus Langenisarhofen. Dort trugen Vorstand und Festausschuss mit Ausschussvorsitzendem Christian Beham ihre Bitte in Versform vor – traditionell auf einem Balken knieend.

Nachdem sowohl Moos als auch Langenisarhofen einen Balken vorbereitet hatten, gab es wenig Möglichkeiten für die Vorstandsmitglieder dem Kniefall zu entgehen. Doch die Langenisarhofener mit Moderatorin Rosalie Duschl zeigten keine Gnade. Vor der Zusage sollte erst einmal die Leistungsfähigkeit der Mooser getestet werden. Getreu dem Leitsatz "Löschen – schützen – bergen – retten" waren verschiedene Aufgaben vorbereitet worden, die sich auf mehrere Mitglieder der Feuerwehr Moos verteilen ließen.

Den Auftakt machte der Brückenbau über "den reißenden Strom", der sich durch Langenisarhofen schlängelt. Die nötigen Utensilien und Kleidungsstücke lagen bereit. Allerdings erschwerten einige gemeine Hindernisse die Arbeit des Brückenbauteams.

Bei der nächsten Aufgabe galt es einen imaginären Hausbrand zu löschen, wobei das Wasser erst einmal mittels Joghurtbecher in den Gartenschlauch gefüllt werden musste. Die nächsten Aufgaben waren in der Mehrzweckhalle zu lösen und nicht weniger schwierig: Wie eine Marionette mittels Fädenziehen ein Glas Bier zu trinken erwies sich als ziemlich knifflig, bot aber großen Unterhaltungswert für die Zuschauer. Zur Übung "Bergen" wurden auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr hinzugezogen und das "Gegengewicht" mit Waage bildete der mit Sicherheitsgurt angeschnallte Bürgermeister Alexander Zacher.

Nach der Stärkung durch das vom Gasthof Hörner gelieferte Abendessen wartete als letzte Aufgabe der Einsatz zur "Rettung der entführten Festdame Iris Schwab". Befreit werden konnte sie durch die Lösung von Quizfragen und das Öffnen von Zahlenschlössern. Publikumsjoker waren nur teilweise erlaubt, "Einsager" mussten einen Schnaps trinken, dennoch nahm der ganze Saal regen Anteil an den Fragen zur Geschichte der örtlichen Feuerwehren und des Dorfes Langenisarhofen.

Nach jeder gelösten Aufgabe überreichte Rosalie Duschl ein Abzeichen, das zusammengenäht mit einem weiteren Teil die Zusage der Langenisarhofener Wehr ergab. Während des Nähens mussten Vorstand und Festausschuss noch einmal "Scheitlknieen". Der Langenisarhofener Vorsitzende Michael Kröninger bestätigte die offizielle Zusage an Festausschussvorsitzenden Christian Beham und Vorsitzenden Tobias Zießler, der sich bei der Nachbarwehr für den schönen Tag bedankte.

Die langjährige Mooser Fahnenmutter Ilse Schott bedankte sich für die Zusage und sagte im Rückblick auf 50 Jahre Fahnenmutter "Vergelt’s Gott und macht‘s weiter so". Sie freue sich, dass die Traditionen gepflegt würden.

Das betonte auch Bürgermeister Alexander Zacher in seinem Grußwort. Das Patenbitten sei ein Brauchtum, dessen Weiterführung er für wichtig halte. "Beim Patenbitten vor 23 Jahren waren viele der heutigen Aktiven nicht dabei", stellte er fest. Er unterstrich die Bedeutung der Feuerwehren für das Dorf und die Gemeinde, auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Als Helfer und Einsatzkräfte seien sie unverzichtbar. Das Gründungsfest am 29. Mai 2022 wertete Zacher als einen "großen Tag für die ganze Gemeinde".

Kröninger sprach allen, die an der Vorbereitung und Organisation mitgewirkt hatten, seinen Dank aus. Erinnert wurde an den verstorbenen Riprand Graf von und zu Arco-Zinneberg, der 1999 Schirmherr der FF Langenisarhofen war. Kröninger hatte zu Beginn die Gäste, zum Teil namentlich, begrüßt. Der Abend klang in bester Stimmung und mit Musik durch die Mooser Blosn aus.

− tf