Osterhofen
Nachfolger für Kulturinstitution gesucht

08.09.2021 | Stand 19.09.2023, 23:35 Uhr

Einen Blumenstrauß gab es für Gattin Irmgard, die Johannes Klaus Müller immer den Rücken stärkte, gab es einen Blumenstrauß. Für sein kulturelles Engagement dankten dem ehemaligen Schulrektor (von links) Bürgermeisterin Liane Sedlmeier und Kulturreferentin Susanne Brotzaki sowie Geschäftsleiter Josef Feuerecker (rechts) im Namen der gesamten Stadt Osterhofen. −Foto: Schiller

Er ist in der Stadt Osterhofen die Institution in Sachen Kultur und Bildung: Seit 65 Jahren engagiert sich Johannes Klaus Müller im Kolping-Bildungswerk und in der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB), über die er auch zahlreiche Theaterfahrten und Literaturabende organisierte.

Seine Frau Irmgard hat dem einstigen Schulrektor bei seinen ehrenamtlichen Aktivitäten immer den Rücken gestärkt. Bei einem Sektempfang im Rathaussaal sagte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier dem Ehepaar nun im Namen der Stadt Dank, denn mit seinen bald 86 Jahren möchte sich Müller nun doch aufs Altenteil zurückziehen.

Als Lehrer und Schulleiter habe Johannes Klaus Müller bei seinen Schülern schon früh das Verständnis und die Neugierde für Kultur in allen Varianten geweckt, erklärte die Bürgermeisterin in ihrer Laudatio. Sprache, Literatur und bildende Kunst seien die Wurzeln, die den Lebensweg kulturell begleiteten. 30 Jahre lang habe Müller als Vorsitzender des Kreisbildungswerks (heute KEB) Seminare und Vorträge zum Thema Umwelt organisiert, wofür er 1993 vom Bayerischen Umweltministerium geehrt wurde. In verschiedenen Pfarreien baute er Eltern-Kind-Gruppen auf.

Die KEB ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden, die Stadt Osterhofen würdigte sein Wirken 2018 mit der Ehrenskulptur und für 60 Jahre Kolpingsfamilie verlieh ihm der Vatikan die päpstliche Verdienstmedaille "Bene merenti". Unvergessen, so Liane Sedlmeier, blieben seine "launigen" literarischen Abende in der Stadtbücherei und die Busfahrten zu Theater, Konzerten, Opern, Operetten und Musicals im Fürstbischöfliche Opernhaus in Passau, die zuletzt von den Corona-Auflagen eingebremst worden seien.

Zwei dieser Theaterfahrten möchte Johannes Klaus Müller aber noch durchführen: Zur Puccini-Oper "La Bohéme" und zur Belcanto-Oper "Roberto Devereux" von Gaetano Donizetti. Er selbst sei seit jeher bestrebt gewesen, öffentlich wirksam zu sein und die Bürger für "das Schöne" in Geschichte, Literatur, Musik und Kunst zu begeistern. In seinem Alter aber fühle er sich körperlich nicht mehr in der Lage, sich ehrenamtlich weiter zu engagieren.

Nun sucht die Stadt einen kompetenten Nachfolger, der in die großen Fußstapfen von Johannes Klaus Müller tritt und das Angebot der Theaterfahren ab 2022 weiter führt. Interessenten bitte melden!

− sch