Der Rohbau der neuen Turnhalle an der Grundschule Altenmarkt (Stadt Osterhofen) ist fast fertig: Das haben die Planer Jochen Seidl und Josef Krenn gestern bei einer Besichtigung Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, Bauausschuss und Bauamt der Verwaltung sowie Michaela Schmidt von der Schulleitung erläutert. Sie alle waren beeindruckt von der hellen, lichtdurchfluteten Halle – trotz der dunklen Wolken, die während der Besichtigung aufzogen.
Geprägt ist die neue Halle durch große Fenster sowie eine Holzdecke: Für diese wurde Tannenholz verwendet, weil es optisch ruhiger wirkt und kaum Astlöcher hat. In die Decke sind Schlitze unterschiedlicher Breite gefräst, die neben der Optik auch akustisch wirksam sind.
Insgesamt weist die neue Turnhalle eine Mischbauweise auf: Während der untere Bereich aus Betonwänden besteht, erfolgte der obere in Holzständerbauweise. Dabei wurden ökologische Baustoffe bis hin zur Dachdämmung mit Holzfaser verwendet.
Gut gelöst wurde der Höhenunterschied: Immerhin musste ein ganzes Gebäudegeschoss überwunden werden, führte Jochen Seidl an. Während man neben dem Schulgebäude die Turnhalle künftig ebenerdig betritt, liegt die Halle selbst tiefer. Der Ausgang zum bestehenden Sportplatz erfolgt damit ebenfalls ebenerdig.
Die Halle entspricht dem KfW-Standard und ist energiesparend. Beheizt wird sie über das Nahwärmenetz aus dem Heizwerk des Klosters. Die Leitungen sind bereits angeschlossen: Damit werden beim Innenausbau im Winter keine teueren Ölkanonen benötigt. Um im Sommer hingegen eine große Aufheizung zu vermeiden, erhalten die Fenster einen textilen Sonnenschutz, der sich automatisch je nach Sonneneinstrahlung steuert. Zudem sind die Oberlichten kippbar, was von oben nach unten eine rasche Querlüftung der Halle ermöglicht.
Schön ist, dass das Foyer nun etwas größer gebaut werden konnte. Die umlaufende Galerie ermöglicht es Eltern und Zuschauern, das Sportgeschehen in der darunter liegenden Halle zu verfolgen.
Dem Neubau der Grundschul-Turnhalle ist eine Planungsphase vorausgegangen, deren Eckdaten Bürgermeisterin Sedlmeier erläuterte: Um festzustellen, ob ein Neubau oder die Sanierung der bestehenden Turnhalle wirtschaftlicher ist, nahm das Planungsteam Lauerer-Seidl-Krenn im Frühjahr 2019 die Bestandsdaten auf. Im November 2019 erfolgte der Bescheid durch die Regierung von Niederbayern, dass ein Neubau möglich ist. Daraufhin erfolgten der Beschluss des Stadtrats, die Vergabe der Planung und Ende 2020 der Beschluss des Planungsentwurfs. Mit der Baugenehmigung im Dezember 2021 erfolgte im April 2020 der Baubeginn durch die Firma Erndl. Die Fertigstellung wird für September 2023 erwartet.
Bis dahin ist der Zeitplan eng: Die Dachelemente seien alle eingehoben, derzeit erfolgt die Notabdichtung des Flachdachs, im Oktober sollen die Fenster eingebaut werden, führte Jochen Seidl aus. Noch heuer soll der Innenputz aufgebracht werden und – ein als ambitioniertes Ziel – auch der Estrich. Dann erfolgt der Innenausbau. Die Außenarbeiten beginnen im Sommer 2023.
Waren die Gesamtkosten ursprünglich für 3,5 Millionen Euro berechnet, so wird der Bau wohl teurer ausfallen: "Das kann man in den heutigen Zeiten nicht mehr halten", meinte Bürgermeisterin Sedlmeier. Erwartet werden aber Zuschüsse aus FAG-Mitteln in Höhe von 1,3 Millionen Euro sowie von der KfW in Höhe von 480000 Euro.
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