Aholming
Große Freude am Singen

Stefan Hölldobler gestaltet als ehrenamtlicher Kantor die Gottesdienste in Zeiten der Pandemie

07.02.2022 | Stand 19.09.2023, 23:35 Uhr

Organist Thomas Schweizer und Kantor Stefan Hölldobler bringen immer wieder neue Kirchenmusik bei den Gottesdiensten in der Aholminger Pfarrkirche St. Stephanus zu Gehör. −Foto: Friedberger

Wie vieles andere hat sich auch die Gottesdienstgestaltung in Zeiten der Pandemie verändert. Neben den üblichen Regeln wie Abstandsgebot und Maskenpflicht ist besonders die musikalische Gestaltung von den Einschränkungen betroffen, da Chorgesang nicht erlaubt ist. Deswegen freuen sich die Aholminger Kirchenbesucher besonders darüber, dass Stefan Hölldobler als ehrenamtlicher Kantor die Gottesdienste mit Gesang bereichert.

"Singen macht mir große Freude", bestätigt Hölldobler. Der frühere Pfarrgemeinderatsvorsitzende und Träger der Stephanus-Plakette unterstützt Organist Thomas Schweizer seit August 2020 bei der musikalischen Gestaltung. Schweizer singt in der Regel nur den Antwortpsalm und den Halleluja-Ruf. Alle anderen Lieder übernimmt Hölldobler, zwei davon aktuell mit den Kirchenbesuchern. Dies war lange Zeit, ebenso wie der Chorgesang, untersagt. Chorgesang ist derzeit mit zwei Sängern erlaubt. Daher holt sich Hölldobler manchmal Unterstützung von Kolleginnen der Gruppe "Stimmgabel", der er angehört.

Im Normalfall sucht Organist Schweizer die passenden Lieder für den Gottesdienst aus und schickt sie per Handy an Hölldobler. Dieser liest die Lieder im "Gotteslob" nach und gibt dann Rückmeldung, welche Lieder neu für ihn sind. Lieder, die er nicht kennt, übt er vor dem Gottesdienst noch mit Schweizer ein.

Je mehr neue Lieder, desto früher sind die beiden vor dem Gottesdienst in der Kirche. "Das ist manchmal schon eine Herausforderung, noch kurz vor der Messe neue Lieder einzulernen", sagt Hölldobler, aber man merkt, dass es ihm auch Spaß macht. Als gut ausgebildeter Organist kann Schweizer durch die Zusammenarbeit mit Hölldobler immer wieder nicht so bekannte Lieder zu Gehör bringen. Trotzdem bedeutet es einen nicht unerheblichen Aufwand, den Gottesdienstbesuchern eine gesanglich schöne Messe zu bescheren.

Allein im vergangenen Jahr hat Hölldobler 52 Gottesdienste gesanglich begleitet. An wenigen Wochenenden war er nicht dabei, dafür zu hohen Festen wie Weihnachten und Ostern gleich öfter. Dabei wird meist auch besonders viel gesungen, am zweiten Weihnachtsfeiertag etwa waren es insgesamt neun Lieder.

Schweizer begrüßt es sehr, sich nicht allein um die Kirchenmusik kümmern zu müssen. "Damit kann ich mich voll auf das Orgelspiel konzentrieren", führt der Organist aus. Seitdem die zweite Organistin Kerstin Schadenfroh (ebenfalls ein Mitglied der "Stimmgabel") in Babypause ging, ist fast immer er als Organist im Einsatz. Die Aholminger Kirchgänger schätzen das Engagement von Hölldobler und Schweizer sowie ihre musikalische Gestaltung der Gottesdienste.

− tf