Künzing
Gemeinderat legt Straßennamen fest

22.09.2021 | Stand 20.09.2023, 23:14 Uhr

Auf Aventinusstraße und Schönberger-Straße als Namen für die die Straßen im Baugebiet "Schaibinger Boindl II" hat sich der Gemeinderat am Montag geeinigt. −Foto: Gemeinde

Die Straßenbenennung im Baugebiet "Schaibinger Boindl II" wurde am Montag im Gemeinderat beschlossen. Dabei einigte man sich auf zwei geschichtsträchtige Namen: Aventinus- und Schönberger-Straße.

Namensgebend für die Aventinus-Straße ist Johannes Aventin, eigentlich Johann Georg Thurmair (1477-1533). "Er ist der Vater der Bayerischen Geschichtsschreibung", berichtete Bürgermeister Siegfried Lobmeier. Thurmair habe als erster Gelehrter Künzing als Standort eines Römerkastells ausgemacht.

Auch Prof. Dr. Hans Schönberger (1916-2005) war in seiner Berufung als deutscher Prähistoriker und Provinzialrömischer Archäologe dem römischen Kastell in Künzing auf der Spur. Auf Basis mehrjähriger Grabungskampagnen sei es ihm laut Bürgermeister gelungen, das Kastell Künzing fast vollständig zu identifizieren.

Gemeinsam mit dem Leiter des Museums Quintana, Dr. Roman Weindl, und dem ehemaligen Kreisarchäologen Dr. Karl Schmotz, hatte sich der Bürgermeister im Vorfeld über die Straßennamen ausgetauscht. Beide hatten dafür plädiert. Dem folgte auch der Gemeinderat und beschloss die Straßennamen einstimmig. Der Einfachheit halber werden die Titel im Straßennamen weggelassen. Unter dem jeweiligen Straßenschild soll ein kleines Hinweisschild zum Namensgeber angebracht werden.

Einen Photovoltaikpark will ein Bauherr in Künzing errichten. Die vorgesehene Flurnummer 3183 befindet sich, wie Lobmeier mitteilte, im Geltungsbereich eines Beschlusses vom Oktober 2018, der 80 Meter Retentionsraum zur Bahnlinie vorsieht. Es sei angefragt worden, den Raum auf 110 Meter zu erweitern. Dem Antrag auf Durchführung wurde zugestimmt, allerdings wird der Beschluss nicht geändert und hat weiterhin Bestand. Ein städtebaulicher Vertrag ist vorher mit dem Bauherrn abzuschließen. Der Gemeinderat stimmte mit einer Gegenstimme von Georg Zitzlsperger (FWG) zu.

Auf der Tagesordnung stand zudem die Beteiligung am Ressourcen-Effizienz-Netzwerk im Landkreis Deggendorf. Vom Institut für Energietechnik an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden wurden zwei Verträge zur Genehmigung vorgelegt. Beide haben eine Laufzeit von 1. Mai 2021 bis 30. April 2024. Der Gemeinderat stimmte einhellig dem Beitritt zu und benannte den Bürgermeister als Netzwerkbeauftragten.

Zugestimmt wurde bei Enthaltung von Bernhard Feuerecker (SPD) auch dem Antrag auf Durchführung eines Bauleitplanverfahrens in Thannberg für die Grundstücke Fl.Nrn. 1474/3 und 1474. Naturschutzrechtliche Bedenken waren im Vorfeld geklärt worden. Die Anschlüsse, die Abwasserentsorgung sowie die Ausgleichsflächen sind vom Grundstückseigentümer zu erbringen bzw. zu übernehmen. Ein städtebaulicher Vertrag wird im Vorfeld mit dem Bauherrn abgeschlossen.

Johannes Glöckl plant den Neubau eines Einfamilienwohnhauses in der Vilshofener Straße, zudem sollen auf dem Grundstück drei Falkenvolieren errichtet werden. Da es sich auf dem geteilten Grundstück um Zweitanschlüsse handelt, sind die Kosten vom Bauherrn selbst zu tragen. Der Gemeinderat stimmte einstimmig dafür.

Ebenfalls einstimmig zugestimmt wurde den folgenden Bauvorhaben: Wolfgang Baumgartner, Errichtung einer Lager- und Produktionshalle in Unternberg 2 in Künzing; Martina und Simon Dobmeier, Tektur-Erweiterung eines Einfamilien- zu einem Zweifamilienwohnhaus als Anbau in der Obere Hauptstraße 6 Forsthart; Sabrina Weber und Florian Gerhardinger, Wiederaufbau eines Wohnhauses mit Schuppen und der Errichtung einer Doppelgarage an der Obere Hauptstraße 8 Forsthart. Auf dem Verwaltungsweg weitergegeben hatte die Gemeinde folgendes Vorhaben: Umbau und Sanierung des bestehenden Wohn- und Geschäftsgebäudes an der Vilshofener Straße in Künzing durch Christoph Kröninger und Erweiterung eines bestehenden Wohnhauses in Künzing durch KLARL Innenausbau GmbH.

In der Gemeinderatssitzung wurden auch die neu gewählten Kommandanten der Feuerwehr Künzing im Amt bestätigt. Sowohl dem 1. Kommandanten Michael Erndl als auch seinem Stellvertreter Alexander Stehr erteilten die Mitglieder einstimmig ihre Zustimmung. Beide müssen innerhalb eines Jahres die Lehrgänge zum Gruppenführer und zum Leiter einer Feuerwehr bestehen.

Unter dem Punkt Bekanntgaben hatte Bürgermeister Siegfried Lobmeier fünf Neuigkeiten zu verkünden. Als Erstes informierte er über die Sanierung der Wildgassenbrücke und der Brücke über den Angerbach. Als nächstes gab Lobmeier bekannt, dass der Breitbandausbau in Forsthart mit Leonet (vormals amplus AG) voranschreitet. Die Markterkundungsphase sei abgeschlossen, jetzt gehe man über in die Planungsphase. Bürger, die sich noch nicht endgültig entschieden haben, bittet er darum, dies in den nächsten zwei Wochen zu tun.

Ebenfalls Thema war die aufgrund der Hochwasserereignisse gegründete Arbeitsgruppe. Diese hat sich laut Bürgermeister nun schon zweimal getroffen, im Juli und im August. Beim ersten Treffen habe man sich mit Hilmar Maußner, Pflanzenbauberater am AELF, ausgetauscht. "Das Wasser muss in der Fläche gehalten werden, sonst haben wir keine Chance", resümierte Siegfried Lobmeier die Erkenntnisse aus dem Gespräch. Beim zweiten Treffen habe man sich mit den Interessengemeinschaften zusammengesetzt, die unter anderem die Erhöhung des Regenrückhaltebeckens fordern. Man habe die Wünsche nun zusammengefasst, an das Wasserwirtschaftsamt geschickt und um ein Gespräch vor Ort gebeten. Die Vor-Ort-Begehung soll nächstes Jahr stattfinden. Zudem sollen im Oktober die Abflüsse und Gräben freigemacht- und ausgebaggert werden.

"Die Straßensanierung 2021 ist für dieses Jahr abgeschlossen", teilte Lobmeier mit. Auch das Thema Lüftungsgeräte sei erledigt: Sie sind im Bauhof Osterhofen angekommen und werden diese Woche ausgeliefert.

Einen Wunsch äußerte JU Vorsitzende Selina Vandieken: Eine Anwohnerin aus Inkam sei auf sie zugekommen und habe darum gebeten, den dortigen Kinderspielplatz wieder herzurichten. Der Spielplatz war früher ein Weiher, derzeit sinke das Gelände ab. Die Bereitschaft zum Mithelfen sei vorhanden, man wünsche sich Sitzgelegenheiten und einen Sandkasten. Siegfried Lobmeier notierte sich die Anfrage und gab an, den Wunsch im Frühjahr 2022 nachkommen zu wollen.

Eine Anregung hatte auch Georg Zitzlsperger (FWG). Er will Bäume an der Schule pflanzen – bestenfalls jetzt im Herbst.

− fk