Künzing
Gemeinde saniert 2022 drei Straßen

Gemeinderat Künzing beschließt Sanierungen für 2022 – Welterbe-Urkunde wird im November übergeben

26.10.2021 | Stand 21.09.2023, 5:36 Uhr

Die Mühlstraße fiel den Starkregenereignissen im Sommer zum Opfer und weist starke Beschädigungen auf.

Der Gemeinde Künzing steht im November ein besonderes Event ins Haus: Die Überreichung der Welterbe-Urkunde. Das verkündete Bürgermeister Siegfried Lobmeier in der Gemeinderatssitzung am Montag in der Turnhalle der Grundschule Künzing.

Am 26. November findet von 12 bis 13 Uhr die Übergabe im Museum Quintana statt. "Wir sind Welterbe, wir haben zwar nicht mehr damit gerechnet, aber dafür ist es jetzt umso schöner", sagte der Bürgermeister. Da man dem Titel gerecht werden wolle, werde derzeit überlegt, wie man das Amphitheater aufhübschen könne. In der nächsten Gemeinderatssitzung am 22. November soll es genauere Informationen geben.

Starke Beschädigungen an Fahrbahnen

In der Sitzung wurden auch die Straßensanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen für 2022 beschlossen: Die Mühlenstraße in Forsthart ist durch die Starkregenereignisse im Juni zum Teil stark beschädigt. Die Fahrbahn in der Ortschaft Hub weist ebenfalls schon starke Mängel auf und soll deshalb saniert werden. Auch die Straße in Reit will man erneuern. Die Asphaltschicht soll komplett ausgebaut werden. Für die Bauarbeiten steht eine Investitionspauschale von 126500 Euro zur Verfügung. Die Kosten belaufen sich laut OBW-Schätzung auf 133200 Euro. Hier wolle man versuchen, die Kosten noch etwas geringer zu halten.

Auf der Tagesordnung stand ebenfalls der Bauantrag von Herbert und Sybille Jakob, der einstimmig angenommen wurde: Errichtung eines Ersatzhauses mit Einliegerwohnung und Garage sowie Teilabbruch bzw. Umbau des bestehenden Wohnhauses zum Geräte- und Hackschnitzellager mit Heizraum in Forsthart.

Bauantrag abgelehnt: Lage in Überschwemmungsgebiet

Der Antrag auf Vorbescheid von Amini Dehaghi Mohsen zum Bau eines Ersatz-Wohnhauses und eines Carports, Erhöhung des Mauerfundaments des Zaunes in Forsthart, wurde einstimmig abgelehnt: Das Haus befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Donau und stand durch die Starkregenereignisse im Juni unter Wasser. Bereits der ehemalige Besitzer des Hauses hatte im Jahr 2018 einen Antrag gestellt, da auch 2016 das Gebäude schon Starkregenereignissen zum Opfer gefallen war. Auch damals wäre der Antrag abgelehnt worden. Zwar wollte der neue Besitzer das Haus nun an einer anderen Stelle auf dem Grundstück errichten, doch hielt der Gemeinderat an seinem Beschluss von 2018 fest. Der Grund: Im Rahmen der Starkregenereignisse sei deutlich geworden, dass auch an dem anderen Ort große Mengen an Wasser an und ins Gebäude gespült werden könnten. Das Haus befindet sich am Fuße dreier Hänge und somit in einer Art Trichter-Lage.

Einstimmige Zustimmung gab es hingegen für das Bauvorhaben von Albert und Anna Elisabeth Stopfinger: Bau eines Einfamilienhauses mit angrenzender Doppelgarage in Künzing.

Beschlossen hat der Gemeinderat auch die Befristung der Sanierungssatzung zum Sanierungsgebiet "Ortskern Künzing". Da die städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen noch nicht abgeschlossen sind, soll die Satzung weiter in Kraft bleiben. Die Geltungsdauer wurde um weitere 15 Jahre bis zum 31. Dezember 2036 verlängert.

Genehmigt hat der Gemeinderat auch die über- und außerplanmäßigen Ausgaben im Haushaltsjahr 2020. In der Gemeindeverwaltung musste die Brandmeldeanlage ausgetauscht werden, was Mehrkosten in Höhe von 19400 Euro zur Folge hatte. Auch die Löschwasserzisterne in Dorf hat mehr gekostet, was zu einer Überschreitung um 10000 Euro führte. Ein Wasserrechtsverfahren in Forsthart verursachte Mehrkosten in Höhe von 25500 Euro. Das Landratsamt hatte hierbei ein Gutachten gefordert, das für die Genehmigung verpflichtend war. Im Gewerbegebiet "Kreuzdobel" errichtete die Gemeinde im Jahr 2020 ein Regenrückhaltebecken. Die Erschließungskosten waren teurer als geplant, wodurch sich eine Überschreitung von 7800 Euro ergibt. Auch der Ausbau des Gehweges in Forsthart war letztlich teurer als gedacht, er schlägt mit einer Überschreitung von 16600 Euro zu Buche.

Bei der Feststellung der Jahresrechnung 2020 beschloss der Gemeinderat bereinigte Soll-Einnahmen in Höhe von 7926856 Euro und bereinigte Soll-Ausgaben in Höhe von 7926856 Euro. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 888620 Euro. 625852 Euro Überschuss werden der allgemeinen Rücklage zugeführt. Der Gemeinderat entlastete Bürgermeister Siegfried Lobmeier einstimmig.

49 Straftaten und 69 Verkehrsunfälle

Auch der Sicherheitsbericht der Polizeiinspektion Plattling war Thema in der Sitzung. In der Gemeinde Künzing mit ihren 3161 Einwohnern (Stand 30.06.2020) wurden 2020 insgesamt 49 Straftaten bekannt. Die Häufigkeitszahl liegt bei 1611 Straftaten pro hunderttausend Einwohner. Die Aufklärungsquote beträgt 75,5 Prozent (für das Gebiet der PI-Plattling). Die Zahlen im Überblick: Betrug, 19 Fälle, Sachbeschädigung, drei Fälle, Vermögens- und Fälschungsdelikte, 22 Fälle (57 Prozent mehr als im Jahr 2019), einfache Körperverletzung, 2 Fälle (71 Prozent weniger als 2019), Rauschgiftkriminalität, 2 Fälle (85 Prozent weniger als 2019), Diebstahl, 9 Fälle (50 Prozent mehr als 2019).

In Künzing ereigneten sich 69 Verkehrsunfälle im Jahr 2020. Bei sieben Verkehrsunfälle mit Personenschäden wurde niemand getötet oder schwer verletzt, jedoch zehn Personen leicht verletzt. Zehn schwerwiegende Kleinunfälle, davon 35 Wildunfälle, stehen ebenfalls in der Statistik. Es wurde kein Verkehrsunfall unter Alkoholeinfluss verursacht. Sieben Unfallfluchten wurden angezeigt. Nach Schätzungen der Polizei entstand ein Sachschaden von 49000 Euro.

Neben dem Termin zur Überreichung der Welterbe-Urkunde am 26. November wurde auch der Termin für die Bürgerversammlung verkündet. Diese findet am Dienstag, 9. November im Gasthaus Thalhauser in Wallerdorf statt.

− fk