Osterhofen
Friedenswallfahrt der Reservistenverbände im Landkreis Deggendorf

26.09.2022 | Stand 20.09.2023, 5:17 Uhr

Die Kreisverbände aus BKV, BSB und der Reservisten der Bundeswehr mit den Ehrengästen Landrat Bernd Sibler und Bürgermeisterin Liane Sedlmeier messen dem Friedensgebet große Bedeutung bei. −Fotos: Schweiger

Im Rahmen ihrer Friedenswallfahrt sind Reservistenverbände im Landkreis Deggendorf am Samstag in Altenmarkt (Stadt Osterhofen) zur Basilika St. Margaretha aufgebrochen.

Das hohe Gut Frieden ist für eine wehrhafte Demokratie unerlässlich und ruft besonders in schwierigen Zeiten nach Zusammenhalt und Verständnis in der Gesellschaft. Dies muss trotz unterschiedlicher politischer Gesinnungen geschehen, lautete der Aufruf von Ehrengästen und traditionsreichen Vertretungen am Samstag anlässlich der Friedenswallfahrt der Reservistenverbände im Landkreis Deggendorf zur Basilika St. Margaretha.

In seinen Gedanken zum Gedenkakt am Ehrenmal der Kriegsopfer stellte BKV-Kreisvorsitzender Bernhard Zitzelsberger heraus, dass nur aus der Wahrheit die Erkenntnis "Frieden" wachsen kann, die uns allen am Herzen liege. Die politische Entwicklung in Europa zeige, dass es sich mehr denn je lohne, mit Kraft und Mut rechtzeitig gegen gefährliche Entwicklungen vorzugehen und einzutreten.

Fliehenden Menschen Hoffnung ausgesprochen

Angeführt von Marschmusikklängen der Asambläser, der Bezirksstandarte des BKV, den Ehrengästen aus Politik und Reservistenverbänden, begaben sich die fahnenbegleitenden Wallfahrer vom Parkplatz des Feuerwehrgerätehauses auf den Weg in die Basilika St. Margaretha.

Einleitend zum Gottesdienst der traditionsreichen Wallfahrt stimmte der Kirchenchor das Lied "Wohin soll ich mich wenden" an. Dies nahm Pfarrer Emanuel Hartmann als gegebenen Anlass, den fliehenden Menschen aus den Kriegsgebieten der Ukraine, deren Wege nach Europa ins Unbekannte führen würden, Hoffnung und Zuversicht auszusprechen. Darum soll das Motto der Wallfahrer dieses Jahr "Frieden für die Welt" lauten, so Hartmann.

Friedfertiges Leben in Frage gestellt

In seiner Predigt ging der Geistliche auf die gegenwärtige Situation "Krieg in Europa" und deren Folgen ein. Nach der langen Friedenszeit von 77 Jahren beinhalte diese Schrecken, die ein friedfertiges Leben der Menschen auf lange Sicht in Frage stellen würden. Die Friedenswallfahrt sei wieder aktueller denn je geworden und solle die Herzen der Menschen erreichen, gab Pfarrer Hartmann zu verstehen. Er bat um ein friedfertiges Miteinander unter den Völkern der Welt.

Im ehrenvollen Gedenken versammelten sich die Reservistenverbände und Ehrengäste zum Wallfahrt-Abschluss am Ehrenmal der Pfarrgemeinde, das Ehrenwache und Vereinsfahnen für den Gedenkakt säumten. Pfarrer Hartmann segnete nach einem kurzen Gebet das Mahnmal, bevor BKV-Kreisvorsitzender Bernhard Zitzelsberger die kameradschaftliche Verbundenheit der Verbände zu den Kriegsopfern herausstellte, um im Gedenken die Wertegrundlagen Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zu erläutern, die in Vergessenheit zu geraten scheinen. Er forderte auf, die verlustreichen Kriegszeiten und deren wenige Zeitzeugen in die Erinnerungen miteinzubeziehen, um diese nicht der Vergessenheit zu überlassen, sondern als mahnendes Beispiel gegen Krieg, Terror und Elend der Gesellschaft zu erhalten.

Schwierige Zeit nicht verharmlosen

Unter Salutböllern und der Intonierung der deutschen Nationalhymne legten die Abordnungen der Reservistenverbände von BKV, BSB und Reservistenverband einen Kranz nieder. Das Wallfahrtende führte die Verbände zum Kameradschaftstreffen in den Altenmarkter Hof. Einigkeit herrschte bei den Grußworten von Landrat Bernd Sibler, Bürgermeisterin Liane Sedlmeier, BSB-Vorsitzendem Manfred Langer und dem Kreisvorsitzenden des Reservistenverbandes Deggendorf Georg Harass: Die Menschen müssten sich der schwierigen Zeit und ihren Entwicklungen stellen, sie nicht verharmlosen – sondern die Werte Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit schützen und verteidigen.

− as