Tabertshausen
Ein herber Verlust für die Dorfgemeinschaft

07.12.2021 | Stand 21.09.2023, 5:14 Uhr

Franz Schweighart (†) las gerne seine Gedichte vor. −Foto: Tauer

Nach schwerer Krankheit ist Franz Schweighart in der Nacht zum Nikolaustag friedvoll in seinem Eigenheim in Tabertshausen verstorben. Der Trauergottesdienst für den rührigen und allseits geschätzten Mitbürger wird morgen, Donnerstag, um 10 Uhr in der Filialkirche St. Kilian im engsten Familienkreis zelebriert. Bei der anschließenden Beerdigung am Friedhof sind die Corona-Regeln zu beachten.

Geboren wurde Franz Schweighart am 10. Juli 1941 in Tabertshausen als jüngstes von fünf Kindern der Eheleute Adelheid und Karl Schweighart. Hier besuchte er die Volksschule und arbeitete anschließend auf dem landwirtschaftlichen Anwesen von Georg Berghammer in Tabertshausen. Danach machte er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser bei der BayWa in Plattling. Nach der Lehre arbeitete er bei der Südzucker in Plattling, bevor er mit 26 Jahren zur Deutschen Bundesbahn wechselte. Dort war er anfangs als Lokführer, dann als Ausbilder beschäftigt, bis er mit 56 Jahren als Lokbetriebsinspektor schließlich in Pension ging. †

Am 28. Juli 1962 heiratete er Herta Stögbauer. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Gabriele und Franz hervor. Nach der Hochzeit zog das Paar in die Eisenbahner-Stadt Plattling. 1967 errichteten sie ihr Eigenheim an der Plattlinger Straße in Tabertshausen.

Schweigharts größte Leidenschaft galt der Musik und hier vor allem dem Gesang. 1976 gründete er den Schützenchor Tabertshausen, für den er sich immer mit Freude und Eifer einsetzte. Auch beim BW-Männerchor Plattling war er lange Jahre aktiv. Mit seinem Lokführer-Dreigesang hatte er sogar einen Fernsehauftritt im "Großen Preis". Bei Hoagarten, Heimatabenden und Volksmusikkonzerten trug er gerne seine selbstgetexteten Gedichte und Geschichten vor. Als Pensionist war Karl Schweighart jahrelang als freier Mitarbeiter für die Osterhofener Zeitung im Gemeindebereich unterwegs. Als aktiver Schütze lagen ihm besonders die Edelweißschützen Tabertshausen am Herzen. Weiter war er Mitglied beim Rentnerstammtisch (20 Jahre), bei den Löwenfreunden, der AH und der Feuerwehr (60 Jahre) sowie beim Gartenbauverein Tabertshausen. Als Gründungsmitglied der AH Tabertshausen (seit 1983) stand er in der Anfangszeit als Torwart mit Arbeitshandschuhen im Kasten. Beim SV Niederpöring-Tabertshausen war er lange Zeit Stadionsprecher, zudem gehörte er dem TSV Aholming (20 Jahre) und dem ESV Plattling an. Als gläubiger Christ beteiligte sich Franz Schweighart, solange es ihm gesundheitlich möglich war, an der Medjugorje-Gebetsgruppe und am lebendigen Rosenkranz.

Die Enkelkinder Michaela, Christiane, Thomas, Carolin und Simon bereiteten dem geliebten Opa viel Freude. Dieser war jedoch nach einer Hüftoperation 2003 immer mehr an den Rollstuhl gebunden. Sein Leiden verschlechterte sich mit den Jahren und nach einem schweren Sturz war Franz Schweighart schließlich bettlägerig und ständig auf Hilfe angewiesen. Liebevoll wurde er von seiner geliebten Ehefrau Herta und seiner Tochter Gabriele gepflegt. Bei einem seiner vielen Krankenhausaufenthalte wurde im vergangenen Jahr die Diagnose Speiseröhrenkrebs gestellt. Seine schwere Krankheit schritt unaufhaltsam fort, bis er den Kampf gegen den Krebs nun verlor.

− oz