Osterhofen
Bundesverdienstkreuz für Bruni Irber

21.06.2021 | Stand 21.09.2023, 3:11 Uhr

Die Urkunde zum Bundesverdienstkreuz überreichte Minister Bernd Sibler am Donnerstag im Landratsamt in Deggendorf an die Osterhofener Ehrenbügerin Brunhilde Irber. −Foto: Landratsamt

Drei niederbayerischen Persönlichkeiten hat Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler gestern am Landratsamt Deggendorf das Bundesverdienstkreuz für ihr großes bürgerschaftliches Engagement und ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl ausgehändigt. Unter den Geehrten ist Bruni Irber aus Osterhofen.

Die frühere Bundestagsabgeordnete setzt sich seit Jahrzehnten mit viel Leidenschaft für politische und soziale Belange ein. Nach Ausbildungen zur Kinderpflegerin und Hauswirtschafterin sowie zur Verwaltungsangestellten arbeitete sie zunächst am Landratsamt Vilshofen, später am Kreiskrankenhaus ihrer Heimatstadt Osterhofen und viele Jahre bei der dortigen Stadtverwaltung. Dort leitete Bruni Irber, die in dieser Zeit zudem eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin abschloss, zuletzt das Kultur- und Fremdenverkehrsamt.

"Ihr Eintreten für die Belange anderer Menschen hat Sie früh in die Politik gebracht. Bereits 1971 wurden Sie Mitglied der SPD", betonte Minister Bernd Sibler in seiner Laudatio. In ihrer langjährigen Parteilaufbahn habe sie verschiedene Ämter und Funktionen übernommen, unter anderem von 2000 bis 2009 als Bezirksvorsitzende der SPD Niederbayern. Ihr erstes kommunalpolitisches Mandat trat sie 1978 an, als sie erstmals in den Kreistag von Deggendorf gewählt wurde. Bis 2005 sowie von 2008 bis 2016 habe sich Brunhilde Irber in zahlreichen Ausschüssen dieses Gremiums "stets gewinnbringend und bürgerorientiert eingebracht", hob Sibler hervor. "Sie waren bei wichtigen infrastrukturellen Straßenprojekten, bei der Neustrukturierung des Krankenhauswesens und bei Fragen der Wirtschafts- und Tourismusförderung bis hin zum Bildungsbereich beteiligt."

Daneben war Bruni Irber von 1990 bis 2005 und von 2008 bis 2020 Mitglied des Stadtrates Osterhofen und von 1996 bis 2002 2. Bürgermeisterin. "Besonders am Herzen lag Ihnen, die Tourismusangebote Ihrer Heimatstadt und der Region weiter auszubauen und um kulturelle Veranstaltungen zu bereichern. Mit Nachdruck haben Sie auf die Sanierung der historischen Innenstadt Osterhofens hingewirkt und zudem die Entwicklung der umliegenden Dörfer nicht vergessen", sagte Sibler.

Auch während ihrer Zeit als
Bundestagsabgeordnete von 1994 bis 2009 habe Irber die Kommunalpolitik stets im Blick behalten. Im Deutschen Bundestag brachte sie sich vor allem im "Ausschuss für Tourismus" und im "Auswärtigen Ausschuss" ein. Ferner war sie afrikapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Unermüdlich engagierte sie sich für den Schutz der Donau und ihrer Flusslandschaften.

Neben der Politik setzte sich
Brunhilde Irber für Menschen in benachteiligten Lebenssituationen ein. Sie war von 1995 bis 2017 Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt im Kreisverband Deggendorf, initiierte die Einrichtung einer Tafel in Osterhofen und leitet seit 2008 deren
Trägerverein. "Viele Menschen in Not finden in Ihnen eine verständnisvolle und tatkräftige Ansprechpartnerin. Während Ihrer aktiven politischen Zeit kam Ihnen stets eine Vorreiter- und Vorbildrolle für junge politisch engagierte Frauen zu. Die Gleichstellungs- und Frauenarbeit lagen Ihnen dabei stets sehr am Herzen und es gelang Ihnen, viele Frauen zu motivieren, selbst politisch aktiv zu werden", würdigte Sibler.

− oz