Die "Herzogstädter Spätlese" hatte für nächsten Dienstag, 25. Januar, im Café Siebenhandl eine Autorenlesung und Begegnung mit Pfarrer Antony Soosai geplant. Um Corona-Erkrankungen zu vermeiden, hat Vorsitzende Annelies Siebenhandl das Treffen nun vorsorglich auf 13. September verschoben.
Das spannende Thema "Du bist einzigartig auf dieser Welt" spricht die Senioren gerade in der Pandemie-Zeit an, fragt sich doch so mancher "Für was bin ich denn noch gut?" Antony Soosai kann den Senioren Zuversicht und Mut machen, berichtet Walter Sendner, der sich mit dem lebenserfahrenen Seelsorger getroffen und ein Interview mit ihm geführt hat. Der in Indien geborene Autor lebt seit 20 Jahren in Deutschland und ist geschätzter Seelsorger im Pfarrverband Otzing.
"Wie kamen sie auf die Idee, ihr Buch in Deutsch zu schreiben?"
Soosai: "Als Inder war die deutsche Sprache für mich anfangs nicht einfach, vor allem die bayerische Mundart. Doch als junger Mann habe ich gelernt, Furcht und Angst bei den Hörnern zu packen, um sie zu überwinden. Freunde in der Pfarrei haben mich ermutigt, in Deutsch zu schreiben und über meine Projekte zu berichten. Ich habe beobachtet, dass gerade auch ältere Menschen kurze Episoden und Erzählungen gerne lesen. Sie wecken damit Erinnerungen an selbst Erlebtes", erklärte Pfarrer Soosai.
"Ihr Buch ist sin Großdruck geschrieben. Hatten Sie von Anfang an die Senioren als Zielgruppe für ihr Buch im Blick?"
Soosai: "Nein, das war eigentlich drucktechnisch bedingt, hat sich aber nachträglich als Vorteil erwiesen. Meine Absicht war es, Menschen, egal welchen Alters, in Krisenzeiten Mut zu machen, sie zu bestärken und ihnen die Augen zu öffnen für ihre Einzigartigkeit in dieser Welt. Daraus kann neuer Sinn, Freude, Zuversicht und Dankbarkeit erwachsen."
"Ihr Buch ist inzwischen in 2. Auflage erschienen. Was ist das Erfolgsrezept?"
Soosai: "Zum einen bestärkt es jeden Leser darin, dass er oder sie ganz einzigartig auf der ganzen Welt sind. Niemand hat die gleichen Fingerabdrücke, Gedanken, Gefühle und Begabungen. Zum anderen liefert das Buch vielfache Freude. Oft verschenke ich es gegen eine kleine Spende. Der Empfänger freut sich über das Buch, ich freue mich, weil die Spende Hilfsprojekte in Indien und Afrika unterstützt, und die Kinder in diesen Ländern freuen sich, dass sie Essen, Schule und Ausbildung erhalten. Ich bin überzeugt, dass sich Gott und die Engel auch freuen, wenn wir Menschen einander so begegnen. Zuletzt ist das Buch ein Medium für ermutigende Gespräche und frohe Begegnungen."
Interview: Walter Sendner
