In der Deggendorfer Innenstadt haben am Samstag und Montagabend erneut "Spaziergänge" stattgefunden, die sich offenkundig gegen die Corona-Politik und eine Impfpflicht wenden. Angemeldet waren die Versammlungen erneut nicht, berichtete Sachgebietsleiter Thomas Kindel vom Landratsamt.
Die Zahl der Demonstranten nahm gegenüber der Vorwoche deutlich zu. Am Samstag seien etwa 600 Menschen in der Innenstadt zweimal im Kreis gezogen, berichtet Kindel. Am Montag schätzte er die Zahl der Teilnehmer auf etwa 500. Am Samstag vor einer Woche waren es laut Kindel und Polizei 250 bis 300 "Spaziergänger", am Montag darauf mindestens 150.
Erneut hatten die meisten Teilnehmer Grabkerzen oder sonstige Lichter dabei, aber keine Plakate. Auch wurden keine Parolen gerufen oder Reden gehalten.
Nach zwei Runden um die Stadtplätze erklärte die Polizei die Versammlung um 18.40 Uhr per Lautsprecherdurchsage für aufgelöst. Es wurde zur Begründung auf die Hygieneschutzbestimmungen und zu geringe Abstände verwiesen. Die "Spaziergänger" reagierten mit "Buh"- und einzelnen "Freiheit"-Rufen und dann mit unentschlossenem Herumstehen.
In einer zweiten Durchsage kündigte die Polizei wenige Minuten später an, bald mit der Aufnahme von Personalien zu beginnen. Daraufhin löste sich die Menge relativ zügig auf.
− stg
