Weihnachten fast wie sonst – nur anders. Corona zum Trotz möchte das St.-Gotthard-Gymnasium heuer zum Fest ein musikalisches Erlebnis bieten. Weil wegen der Pandemie ein Weihnachtskonzert auf traditionelle Art nur schwierig durchzuführen wäre, weichen die Schülerinnen und Schüler auf eine virtuelle Präsentation ihres musikalischen Könnens aus. Mit viel Aufwand hat die Fachschaft Musik Videos geplant, gedreht und geschnitten, die die Fans der Gotthard-Musik online über die Festtage daheim am Bildschirm genießen können.
"Wir wollen ganz bewusst einen Kontrapunkt setzen", erklärt Schulleiter Johann Lummer. Zum Ausdruck soll damit kommen, dass trotz Corona die musikalische Bildung nicht zu kurz kommen dürfe, im Gegenteil, angesichts der Einschränkungen sei sie sogar noch wichtiger, betont Musiklehrer Bernhard Falk.
Seit Schulbeginn hatten sich die Schüler auf die berühmten Weihnachtskonzerte des Gymnasiums vorbereitet – bei Probentagen, in Ensemblestunden oder daheim beim Üben. Als sich im Laufe des Novembers abzeichnete, dass die Konzerte auch heuer wieder nicht stattfinden können, suchte man nach Alternativen, vor allem auch damit die jungen Künstlerinnen und Künstler Gelegenheit bekommen, sich vor Publikum zu zeigen. Das könne sie jetzt zumindest virtuell. Beim Drehen der Videos haben die Musiklehrer Bernhard Falk, Stefan Binder und Alexander Gsödl auf konzertante Bedingungen geachtet: Es gab zwar bei Bedarf mehrere Takes und der beste wurde ausgewählt, aber die einzelnen Beiträge wurden nicht geschnitten. "Jede einzelne Aufnahme war somit für sich komplett", erklärt Bernhard Falk. Und entsprechend groß war auch die Aufregung unter den Künstlern.
Um die professionelle Aufzeichnung kümmerte sich Lehrer Alfred Hüttinger, der mit zwei Kameras arbeitete und auch eine eigene Tonspur aufnahm. Gedreht wurde an den unterschiedlichsten Plätzen der Basilika oder auch im Salettl, die somit nicht nur für die "normalen" Weihnachtskonzerte, sondern auch für die virtuelle Version eine eindrucksvolle Kulisse boten. Perfekt zum Thema passen auch die eingespielten Bilder der Weihnachtsfresken in der Klosterkirche.
Die Dreharbeiten nahmen zwei Tage in Anspruch. Damit die Drehs mit allen 40 Solisten – zusammen mit den Orchestern (Streicher mit Mundschutz, von den Bläsern wurden frühere Aufnahmen verwendet) waren 80 Musiker im Einsatz – rechtzeitig im Kasten waren, war ein strenger Zeitplan mit Viertelstundentakt notwendig.
Herausgekommen sind fünf nach Altersstufen geordnete Videos à 22 Minuten. Zu finden sind sie ab dieser Woche über die Homepage des St.-Gotthard-Gymnasiums (www.st-gotthard-gymnasium.de).
− wet
