Deggendorf
Mehrere Betrugsfälle im Internet: Polizei warnt vor Fake-Shops

08.12.2020 | Stand 18.09.2023, 5:05 Uhr

Geld bezahlt und keine Ware erhalten: Die Polizei warnt in der Vorweihnachtszeit vor sogenannten Fake-Shops. −Symbolfoto: djd/Itzehoer Versicherungen/Antonioguillem/stock.adobe.com

Viele tätigen ihre Weihnachtseinkäufe im Internet – vor allem in Zeiten von Corona. Doch die Polizei warnt: Auch Betrüger tummeln sich im Netz.

Mehrere Internet-Einkäufer aus dem Landkreis Deggendorf haben Betrugsfälle bei der Polizei angezeigt. Im November war ein Deggendorfer online auf ein vermeintlich günstiges Angebot von Goldbarren aufmerksam geworden. Der Mann wollte die Goldbarren im Wert von etwa 5000 Euro kaufen und überwies das Geld sofort auf ein Bankkonto.

Ein Hengersberger wollte ein günstiges iPhone für 400 Euro im Internet kaufen. Ein anderer Deggendorfer hatte Interesse an günstigem PC-Zubehör im Wert von 170 Euro und hat das Geld überwiesen. Niemand erhielt die Ware, die Polizei ermittelt wegen Betrugs.

Mehrere Fälle von Internetbetrug in der Region

Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei diesen Anbietern um sogenannte Fake-Shops handelte. Das sind Internetseiten, die auf den ersten Blick seriös wirken und auf denen beliebte Produkte besonders günstig angeboten werden. Am Ende aber ist das Geld weg und die Ware wurde nie oder fehlerhaft geliefert. Beschwerden laufen oft ins Leere. Versuche, das bezahlte Geld zurückzuholen, scheitern in der Regel.

Im Dezember sind bereits mehrere Internet-Käufer in der Region auf Fake-Shops hereingefallen. Eine 43-Jährige aus der Gemeinde Triftern (Landkreis Rottal-Inn) hatte eine Spielekonsole bestellt und nie erhalten. Selbes passierte einem 33-Jährigen aus Beutelsbach (Landkreis Vilshofen). Ein Hauzenberger (Landkreis Passau) hatte ein Fitnessgerät im Internet bestellt und verlor einen dreistelligen Beitrag.

So erkennen Käufer Fake-Shops

Zeitdruck, Aufregung, Einkaufsfieber: Vor allem in der Weihnachtszeit oder an Aktionstagen wie dem Black Friday, der am 27. November war, werden solche schwarzen Schafe im Internet leicht übersehen. Die Polizei bittet dringend um Vorsicht bei vermeintlich günstigen Angeboten jeder Art. Sie gibt diese Tipps:

- Bekannte Plattform? Suchen Sie den Namen des Anbieters in einer Suchmaschine. Dadurch können Sie negative Erfahrungen anderer Kunden schnell herausfinden.
- Prüfsiegel? Vollständiges Impressum vorhanden?
- Sichere Zahlungsmethoden? Betrüger bieten üblicherweise keine sicheren Zahlungswege an. Vorsicht geboten sei, wenn Vorkasse der einzig mögliche Bezahlungsweg ist.
- Gleiche Passwörter/Zugangsdaten? Haben Sie bei einem vermeintlichen Fake-Shop Daten angegeben, die Sie auch bei anderen Diensten verwenden, sollten Sie dort umgehend das Passwort ändern.
- Opfer geworden? Wenn Sie dennoch Opfer eines betrügerischen Anbieters geworden sind und bereits eine Zahlung geleistet haben, kontaktieren Sie umgehend den genutzten Finanzdienstleister, um die Zahlung möglichst rückgängig zu machen. Bewahren Sie alle Belege Ihrer Bestellung auf und erstatten Sie Strafanzeige bei der Polizei.

Wie man Fake-Shops am besten aus dem Weg geht, erklärte auch Andrea Estermeier (34), Juristin und Beraterin beim Verbraucher-Service der Beratungsstelle Passau, in einem Interview mit der PNP.