Den Haushalt 2020 des Landkreises, den Kämmerer Werner Neupert am Freitag dem Kreisausschuss vorgestellt hatte (DZ berichtete), hat der Kreistag am Montag einstimmig verabschiedet. An der Sitzung – der im Jahresverlauf wichtigsten des Kreistags – war allerdings nichts so wie sonst.
Allem voran war es seit 18 Jahren im Amt die erste Haushaltssitzung, die Landrat Christian Bernreiter nicht leiten konnte. Sich nach der vorangegangenen beratenden Kreisausschuss-Sitzung verabschieden zu müssen, fiel ihm sichtlich nicht leicht. Aber es gab noch Dringenderes zu tun: Bernreiter musste als Präsident des Landkreistags bereits mittags bei Ministerpräsident Markus Söder in München sein, um weitere Beschlüsse in der Corona-Krise zu besprechen.
Sein Stellvertreter Roman Fischer übernahm die Führungsaufgabe im Kreistag, der ausnahmsweise in der Stadthalle 1 tagte. Dort konnte besser als im Landratsamt-Sitzungssaal gewährleistet werden, dass mindestens 1,5 Meter Abstand zwischen allen Beteiligten war. Trotz Ausgangsbeschränkung war die Sitzung übrigens ausdrücklich erlaubt: Das hatte das bayerische Innenministerium den Deggendorfern noch am Freitagabend schriftlich bestätigt. Demnach seien in der Gemeinde- und Landkreisordnung Videokonferenz-Sitzungen nicht vorgesehen und zu wichtigen Beschlüssen Präsenz-Sitzungen zu halten.
Damit war dies voraussichtlich das letzte Zusammentreffen des bisherigen Kreistags. Die nächste Sitzung wird die konstituierende für das am 15. März neu gewählte Gremium sein. Roman Fischer bedauerte, dass er die ausscheidenden Kreisräte bei dieser Gelegenheit nicht gebührend und schon gar nicht mit einer dankbaren Umarmung verabschieden konnte.
Mehr dazu lesen Sie in der Dienstagausgabe der Deggendorfer Zeitung
