Gottes Segen für das neue HLF 20

Vize-Landrat und Kreisbrandinspektion gratulieren der Lallinger Feuerwehr zur Anschaffung

25.08.2021 | Stand 21.09.2023, 2:29 Uhr

Nach der Weihe stellten sich vor dem neuen HLF 20 der Feuerwehr Lalling zum Gruppenfoto: Vize- Landrat Josef Färber (v.l.), Pfarrer Stefan Zabiszak, KBI Bernhard Süß, KBM und Kommandant Ludwig Jacob, KBR Alois Schraufstetter, Vorsitzender Robert Jacob und Bürgermeister Michael Reitberger. Hinten die Fahnenjunker der Wehren von Lalling (l.) und Hunding. −Fotos: Kerstin Cornely

Eigentlich hätte die für vergangenes Jahr geplante 150-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr Lalling der große Rahmen für die Fahrzeugsegnung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeuges "HLF 20" werden sollen. Wie so viele weitere Veranstaltungen auch fiel auch das geplante Fest der Corona-Pandemie zum Opfer. Da das Gründungsfest auch in diesem Jahr nicht stattfinden kann, hat sich die Vorstandschaft entschlossen, die Weihe vorzuziehen. Nach einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder und Gönner der Feuerwehr in der Lallinger Pfarrkirche wurde das Fahrzeug nun in kleinem Rahmen geweiht.

Neben den uniformierten Lallinger Feuerwehrkameraden mit Vorsitzendem Robert Jacob nahm auch eine Abordnung des Hundinger Patenvereins mit Kommandant Franz Krallinger und Vorsitzendem Robert Krallinger am Gottesdienst und der Einweihung teil. Kommandant und Kreisbrandmeister Ludwig Jacob begrüßte außerdem Pfarrer Stefan Zabiszak, Vize-Landrat Josef Färber, Bürgermeister Michael Reitberger samt Stellvertretern und Gemeinderäten, als Vertreter der Kreisbrandinspektion Kreisbrandrat Alois Schraufstetter und Kreisbrandinspektor Bernhard Süß, zugleich Ehrenkommandant in Lalling.

Nach dem Gottesdienst erteilte Pfarrer Stefan Zabiszak dem neuen HLF 20 auf dem Lallinger Kirchplatz den kirchlichen Segen: "Möge das Fahrzeug dazu dienen, dass die damit arbeitenden Feuerwehrleute in Not geratenen Mitmenschen effektiv helfen können."

Stellvertretender Landrat Josef Färber überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und die Grüße von Landrat Christian Bernreiter, der sich in Urlaub befindet. "Nicht ohne Grund fördert der Landkreis die Anschaffung des Fahrzeugs mit rund 90000 Euro. Das Fahrzeug wird nicht nur innerhalb der Gemeindegrenzen für den abwehrenden Brandschutz und die technische Hilfeleistung eingesetzt, sondern auch überörtlich. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es bei besonderen Einsatzlagen auch bayern- oder deutschlandweit in sogenannten ,Kontingenteinsätzen’ mitwirken wird." Den Einsatzkräften der Lallinger Wehr wünschte Färber, dass sie zu möglichst wenigen Einsätzen ausrücken müssen, aber wenn dies der Fall sei, dass die Einsätze erfolgreich sind und die Mannschaft stets gesund von den Übungen und Einsätzen zurückkehrt.

Auch Bürgermeister Michael Reitberger strahlte an diesem Tag: "Derartige Ereignisse sind sehr selten", sagte er und verwies darauf, dass das Vorgängermodell, ein LF 16/12, vor 33 Jahren eingeweiht wurde. Es sei sehr erfreulich, dass diese überfällige Anschaffung endlich abgeschlossen werden konnte, auch wenn es für die Gemeinde ein Klimmzug war, trotz der Landkreis- und Staatsförderung den Restbetrag in Höhe von rund 240000 Euro zu stemmen. Reitberger dankte dem "Beschaffungsteam" mit Ludwig Jacob an der Spitze für die aufwendigen Vorbereitungsarbeiten, das Fahrzeug zu konfigurieren und die Einsatzausrüstung optimal unterzubringen. Auch der Bürgermeister wünschte der Feuerwehr Lalling alles Gute zum neuen Fahrzeug und bat um intensive Ausbildung, damit im Ernstfall "die Handgriffe sitzen", die erforderlich sind, einen Einsatz erfolgreich abschließen zu können.

Michael Reitberger übergab schließlich den symbolischen Schlüssel an "seinen" Kommandanten Ludwig Jacob, der sich herzlich dafür bedankte und ihn postwendend an Gerätewart Sigi Weber weitergab.

Weber hatte sich intensiv in die Materie der Beladung und der Förderpumpe eingearbeitet und sich unmittelbar nach der Auslieferung darum gekümmert, dass die Maschinisten möglichst schnell das Fahrzeug beherrschen. Schließlich wurde das Fahrzeug bereits einen Tag nach der Auslieferung, am 13. März 2020, einsatzbereit gemeldet. Jacob dankte ihm dafür und sagte, er wisse das Fahrzeug bei ihm in guten Händen.

Kreisbrandrat Alois Schraufstetter verwies in seiner unterhaltsamen Ansprache auch auf die Bedeutung des Fahrzeugs im Hinblick auf überörtliche Einsätze, die sich bei den sich derzeitig häufenden Großschadenslagen durchaus auch auf europäisches Gebiet erstrecken können. Er beglückwünschte Gemeinde und Feuerwehr zur Anschaffung des HLF 20. Es sei eine Anschaffung, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden zu können. Er verwies auch darauf, dass kein Landkreis in Niederbayern derartige Anschaffungen in der Höhe leistet, wie sie der Landkreis Deggendorf gewährt.

Ludwig Jacob gab nach seinem Dank einen kurzen Abriss über den zeitlichen Ablauf der Beschaffung, beginnend bei einer Besprechung mit der Regierung von Niederbayern, bei der 2015 die Anschaffung als "überregional ins Konzept passend" befürwortet wurde. Der Beschaffungsantrag an den Gemeinderat folgte in Absprache mit dem damaligen Bürgermeister Josef Streicher, der Förderantrag wurde schließlich an die Regierung gestellt und im Mai 2018 mit Bescheid bewilligt.

Daraufhin erfolgten Ausschreibung und Vergabe von Fahrgestell, Aufbau und Ausrüstung. Schließlich konnte das Fahrzeug am 13. März 2020 im Konvoi mit den weiteren Fahrzeugen der Lallinger Wehr und dem des Hundinger Patenvereins nach Lalling geleitet werden.

Nach Aufforderung durch den Kreisbrandrat stellte der Kommandant mit einem lauten dreifachen "Wasser marsch" der Mannschaft und einer Martinshorn-Tonfolge das Fahrzeug offiziell in Dienst. "Ein großer Tag für die Lallinger Feuerwehr" schloss Jacob die Feier mit dem Feuerwehrmotto: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr"!

Viele strahlende Gesichter waren in dieser Feierstunde bei allen an der Anschaffung Beteiligten und der Mannschaft zu sehen. Jacob lud zum Umtrunk auf dem Kirchplatz sowie zum Weißwurstfrühstück herzlich ein. Sepp Bachinger hatte es sich nicht nehmen lassen, anlässlich dieser Feier ein Fass Freibier zu spendieren. Er hatte sich schon bei der Ankunft des Fahrzeugs um einen herzhaften Schweinebraten für die Mannschaft gekümmert.

− bs