Deggendorf
Gemeinsames Projekt: Energie ernten

14.06.2020 | Stand 18.09.2023, 4:36 Uhr

Sie forschen gemeinsam an autarker Energieversorgung für Logistik-Komponenten: Dieter Bauernfeind (v.l.), Uwe Linder und Professor Dr. Robert Bösnecker. −Foto: LinTech GmbH

Energie aus der Umgebung "ernten" und damit batterie- oder akkubetriebene Komponenten der Logistik autark machen – das hat das vom Bund geförderte Projekt EPOS2 zum Ziel, zu dem sich zwei Firmen und der THD-Professor Dr. Robert Bösnecker zusammengetan haben. Mit ihm entwickeln die Passauer Elec-Con technology GmbH mit Geschäftsführer Dieter Bauernfeind sowie die Berliner LinTech GmbH mit Geschäftsführer Uwe Lindner autarke Energie-Versorgungsmöglichkeiten von Anwendungen des Internet of things in der Logistik – zum Beispiel, wenn es um lückenlose Kühlketten geht, das Finden von Sendungen in großen Logistikparks oder das Erkennen heiß laufender Lager in Güterzugwaggons.

"Wir machen Digitalisierung – mit Betonung auf ,machen‘", erklärt Prof. Dr. Robert Bösnecker der DZ, wie es zu diesem und anderen gemeinsamen Projekten von Betrieben und seinem Labor an der Hochschule kommt. Die beiden Firmen erklären, worum es ihnen geht: Während die Zahl akkubetriebener Sensoren und Geräte immer weiter ansteigt, macht das Laden der Akkus oft Probleme. Vor allem dann, wenn diese zum Beispiel als Sensor an Paletten und Transportbehältern eingesetzt werden, die selbst keine Energieversorgung bereitstellen können. Oder wenn die Komponenten an schwer zugänglichen Stellen verbaut sind, wie zum Beispiel am Lager eines Güterzugwaggons. Zudem braucht man für die Herstellung der Akkus Rohstoffe, bei deren Gewinnung Umweltaspekte eine zunehmende Rolle spielen.

Die Projektpartner suchen also nach Alternativen. Genauer nach einer Möglichkeit, in diesen Bereichen autark Energie zu gewinnen. Als Quelle dafür kann die mechanische Bewegung dienen, das Rollen von Containern zum Beispiel, die Erschütterungen beim Lastwagen-Transport oder die sich permanent drehenden Waggonachsen. Dieter Bauernfeind spricht in diesem Zusammenhang von "Energy-Harvesting" – vorhandene Energie soll "geerntet" werden. Diese Energie-Ernte soll die Basis für die Versorgung der genannten Komponenten – Sensoren und kleinste Computer – bilden.

− kw

Mehr darüber lesen Sie am Montag, 15. Juni, in der Deggendorfer Zeitung.