Die Corona-Ampel im Landkreis Deggendorf bleibt erst noch Rot und springt am Mittwoch nicht auf Dunkelrot.
Das Landratsamt hat am Dienstagnachmittag seine Erwartung vom Montag revidiert. Damit gelten weiterhin die bisherigen Regeln wie Sperrstunde um 22 Uhr.
Wie das Landratsamt am späten Montagnachmittag informierte, hatte das Landratsamt von Dienstag vergangener Woche bis zum Montag 120 Neuinfektionen mit dem Corona-Virus registriert. Das bedeutet umgerechnet auf 100.000 Einwohner: 100,44 Fälle in sieben Tagen. Damit war für das Landratsamt absehbar, dass die Corona-Ampel im Landkreis auf Dunkelrot schalten wird.
LGL wies 7-Tages-Inzidenz von 98,76 aus
Für die Einstufung eines Landkreises ist aber nicht der vom Landratsamt errechnete Wert maßgeblich, sondern die Zahl, die entweder vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin oder vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) veröffentlicht wird. Maßgeblich dabei ist stets der höhere der beiden Werte.
Wie das Landratsamt erläutert, tauchen die vor Ort erfassten Neuinfektionen erst am nächsten oder sogar erst übernächsten Tag in den überörtlichen Statistiken auf. Das Robert-Koch-Institut z.B. berücksichtigt im Dienstags-Wert die Zahlen, die am Montag bis 16 Uhr gemeldet wurden, und kommt so auf eine Inzidenz von 82,9. Das
bayerische LGL wies am Dienstag um 15 Uhr für den Landkreis Deggendorf eine 7-Tages-Inzidenz von 98,76 aus. Das Landratsamt vermutet, dass hier ein oder zwei Fälle vom Montag nicht statistisch weiterverarbeitet wurden - warum auch immer.
Bisherige Regeln gelten weiter
In der Praxis hat das zur Folge, dass weder der RKI-Wert noch der LGL-Wert über 100 lagen und das Gesundheitsministerium die Ampel für den Landkreis nicht auf Dunkelrot schaltet. Das heißt, die bisherigen Regeln gelten weiter. Am Mittwoch werden sehr viele Fälle der Vorwoche aus der Statistik fallen. Wenn gleichzeitig weniger neue Fälle festgestellt werden, könnte der Landkreis sogar Glück haben und die Ampel weiter auf Rot (statt Dunkelrot) bleiben.
"Der Appell, Kontakte auf das Notwendigste zu begrenzen, gilt auch weiterhin! Unser oberstes gemeinsames Ziel muss es sein, den Kindergarten- und Schulbetrieb aufrecht zu erhalten und die Wirtschaft vor einem weiteren Lockdown zu schützen", betonte Landrat Christian Bernreiter.
Zum ersten Mal seit dem Frühjahr veröffentlichte das Landratsamt eine Karte, wie sich die Infektionen auf die Gemeinden verteilen. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Regeln auch in den Gemeinden gelten, die derzeit keinen Coronafall haben.
− dz
