Eine Baustelle verursacht viel Staub und Lärm, doch die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Mietraching und ihre Lehrerinnen freuen sich riesig, wenn sie sehen, dass die Sanierung der Grundschule vorangeht und sie bald in den neuen Anbau ans Schulhaus einziehen können.
Bei der Grundsteinlegung füllte Oberbürgermeister Christian Moser gestern Vormittag mit Hilfe der Schüler und stellvertretender Schulleiterin Sabrina Göttl eine "Zeitkapsel" mit Informationen für die Nachwelt. Architekt Robert Brunner stellte den Gästen die Raumaufteilung genauer vor.
Für die Schulkinder war es das erste Mal, dass sie das neue Gebäude und die künftige Aula betreten durften. Deshalb hatten sie der Grundsteinlegung schon mächtig entgegengefiebert. Mit einem Lied begrüßten sie die Besucher: "Grundschule Mietraching, wir sind sehr stolz darauf", sangen sie.
Dann galt es, den Metallbehälter zu befüllen: etwas Geld, eine Tageszeitung, den Bauplan, aber auch Klassenfotos sowie die Vorstellungen der Kinder von der Schule in 70 Jahren und Zettel mit ihren Wünschen für die Zukunft packten die Kinder mit in die Kapsel. 70 Jahre – so lange wird es vermutlich mindestens dauern, bis die Kapsel wieder geöffnet wird. "Wir werden es nicht mehr erleben, aber ihr vielleicht schon", sagte Moser zu den Schülern. Dann durften Lotta Guggemos und Maximilian Weishäupl aus der Klasse 1a die verschlossene Zeitkapsel zum Eingangsbereich der Aula tragen, wo sie in die Wand eingemauert wird. Auch ein Metallschild mit den wichtigsten Daten zum Bau wird aufgehängt.
Robert Brunner erläuterte den Stadträten die Maßnahme: Im neuen Anbau findet oben die Aula Platz und gegenüber die Verwaltung, darunter sind zwei Klassenzimmer geplant. Die Aula kann räumlich geteilt werden. Im südlichen Teil wird die frühere Hausmeisterwohnung im Untergeschoss in Räume für die Mittagsbetreuung umgewandelt, die dann ebenerdig betreten werden können – praktisch für den Lieferdienst fürs Mittagessen. Ab November wird das Bestandsgebäude saniert, unten ist Platz für EDV-, Textil- und Werkräume, darüber je drei Klassenräume. Das Schulhaus wird künftig über eine Rampe barrierefrei erschlossen, Zugangs- und Aufenthaltsbereich im Freien werden getrennt. 20 Stellplätze werden ausgewiesen und eine Busbucht neu geschaffen. Bei der Gestaltung der Außenanlagen im nördlichen Teil will man sich Zeit lassen, bis eine Entscheidung über eine neue Turnhalle getroffen ist. OB Christian Moser kündigte an, dass sich der Stadtrat im Herbst mit dem Thema befassen wird. Er deutete an, dass möglicherweise eine neue Turnhalle mit Förderung der Regierung gebaut werden und die alte als Vereinsheim für den SV Mietraching umgebaut und genutzt werden könnte.
Stv. Schulleiterin Sabrina Göttl bedankte sich im Namen der gesamten Schulfamilie: "Wir sind sehr dankbar, solch ein tolles und besonderes Schulgebäude zu bekommen. Die Kinder sind voller Vorfreude und können es kaum erwarten, in die neuen Räumlichkeiten einzuziehen." Die Stadt geht davon aus, dass die Sanierung bis Mai 2023 dauert. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 7,85 Millionen Euro. Das Gebäude verfügt über den Energiestandard KFW 40 EE. Die Gesamtfläche der Maßnahme beträgt rund 1460 Quadratmeter, davon entfallen 900 auf die Sanierung, 380 auf den Neubau und 180 auf die künftige offene Ganztagesschule. Es wird eine Luftwärmepumpe mit Gasspitzenlastkessel für die Heizung sowie eine PV-Anlage mit 40 kwp auf dem Dach für die Eigennutzung installiert. Mit Hilfe der Wärmepumpe kann das Gebäude im Sommer gekühlt werden. Die Klassenzimmer werden mit dezentralen Lüftungsanlagen ausgestattet.
Lotta Guggemos und Maximilian Weishäupl trugen die Zeitkapsel von der Aula zu der Wand, in die sie eingemauert wird.
