2020 war auch für die Umweltbildung ein schwieriges Jahr. Dennoch blickt die Kreisgruppe Deggendorf des Bund Naturschutz zufrieden auf das Jahr zurück und freut sich, dass immerhin 600 Kinder mit dem Umweltbildungsschiff Takatuka auf die Fischerdorfer Donauinsel übersetzen konnten. Für das Schiff sowie für das zweite Angebot, die "Schatzkiste Donau", hat der BN ein Hygienekonzept erarbeitet und in der Praxis erfolgreich getestet. Auch heuer wird beides wieder angeboten. Die Anmeldungen beginnen am heutigen Montag, 11. Januar.
Wegen der Pandemie konnte erst Ende Juni eine Entscheidung getroffen werden, ob die Fahrten mit der "Takatuka" überhaupt stattfinden können. "Ohne zu wissen, ob das Angebot angenommen wird, haben wir uns doch dafür entschieden, das umweltpädagogische Programm der Takatuka an die Corona-Vorgaben anzupassen und das Boot zu Wasser zu lassen. Die große Nachfrage und 600 Kinder, die nach erlebnisreichen Stunden auf der Insel mit zufriedenen Gesichtern wieder an Bord kletterten, zeigen uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben", freut sich Georg Kestel, Vorsitzender der Deggendorfer BN-Kreisgruppe im Rückblick auf das Jahr. Bedauerlicherweise hatte das Schiff Anfang Juli einen größeren Schaden an der Antriebswelle und musste zwei Wochen in die Werkstatt. Deswegen fiel für einige Gruppen die Fahrt dann doch leider ins Wasser.
Zum Saisonende mussten zudem einige Termine wegen starker Regenfälle abgesagt werden. "Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen hatten wir einen höheren organisatorischen Aufwand als sonst. Trotzdem sind wir zufrieden, dass wir den Kindern in dieser entbehrungsreichen Zeit überhaupt dieses Angebot machen konnten", fasst die Leiterin der BN-Geschäftsstelle in Deggendorf, Irene Weinberger-Dalhof, die Stimmung im Team zusammen. "Wir bedanken uns außerdem sehr herzlich bei unseren Mitgliedern und bei allen Spendern, die uns helfen, trotz ausgefallener Haus- und Straßensammlung die Umweltbildungsangebote aufrecht zu erhalten", ergänzt Kestel.
Auch für die "Schatzkiste Donau", mit der man die Tier- und Pflanzenwelt der frei fließenden Donau an neun ausgewählten Stränden zwischen Straubing und Vilshofen erforschen kann, wurde ein Schutz- und Hygienekonzept erstellt. Schülerinnen und Schüler der Grundschule St. Peter aus Straubing testeten die kontaktlosen Spiele und Aktionen in der Praxis. Die anrührenden Dankesbriefe, die daraufhin den Umweltbildner Jürgen Gill erreichten, bestärken den Bund Naturschutz, auch die "Schatzkiste Donau" 2021 wieder anzubieten.
Auch wenn die momentane Lage wegen der Pandemie sehr angespannt ist, hofft der Naturschutzverband mit einer Entspannung der Lage ab dem Frühjahr und schickt deswegen wieder beide Angebote rund um die Donau ins Rennen. Ab heute können sich Schulklassen, Vereine oder private Gruppen anmelden. Auch Gemeinden können bereits jetzt Termine für ihre Ferienprogramme reservieren.
Anmelden kann man sich in der BN-Geschäftsstelle Deggendorf unter ✆0991/32555 oder per E-Mail (deggendorf@bund-naturschutz.de). Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.deggendorf.bund-naturschutz.de/angebote-fuer-kinder-jugendliche.
Damit sich Lehrkräfte selbst ein Bild machen können, ob die "Takatuka" oder die "Schatzkiste Donau" in der angepassten Form, bei kontaktloser Ausgestaltung, den Schulunterricht sinnvoll ergänzen können, gibt es hierzu in Kooperation mit dem Schulamt Deggendorf zwei Lehrerfortbildungen.
Das dritte Umweltbildungsangebot des BN, die Mach-Mit-Ausstellung "Lebendige Donau in Bayern und Europa", konnte bisher nicht Corona-tauglich umgestaltet werden. Sie kann aber jederzeit ausgeliehen werden, allerdings ohne das dazugehörige umweltpädagogische Begleitprogramm.
Zusätzlich bietet der BN den "Wildkatzenrucksack" zum Verleih an. Mit dieser praktischen Materialien- und Spielesammlung können Lehrkräfte oder Aktive in der Umweltbildung Kindern das Leben dieses geschützten heimischen Wildtieres nahebringen und dabei viel über das Ökosystem Wald vermitteln. Eine Schulung vor der Ausleihe ist auf Anfrage möglich.
Die BN-Kreisgruppe ist dankbar, dass sie, abgesehen von der Absage des Großteils der geplanten Veranstaltungen, einigermaßen glimpflich durch das Jahr 2020 gekommen ist. Sorgen macht dem Verband allerdings die finanzielle Lage, da im letzten Frühjahr auch die alljährlich stattfindende Haus- und Straßensammlung ausgefallen ist. "Die Lücken in den Finanzen der Kreisgruppe fängt kein staatlicher Rettungsschirm auf. Die Unterstützung durch Spenden sichert daher den Fortbestand der Umweltbildung, die bei der jungen Generation das Bewusstsein für Natur- und Artenschutz schärft, was in Zeiten wie diesen besonders wichtig ist ", erklärt Georg Kestel, Vorsitzender der Kreisgruppe.
Spenden unter dem Stichwort "Umweltbildung" auf das Konto der BN-Kreisgruppe (IBAN DE98 7415 0000 0380 0150 57 bei der Sparkasse Deggendorf) kommen direkt den Bildungsprojekten zugute.
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