Deggendorf
Bisher 330 Corona-Anzeigen

20.04.2020 | Stand 18.09.2023, 4:29 Uhr


330 Anzeigen im Zusammenhang mit dem Infektionsschutzgesetz hat die Deggendorfer Polizei seit 20. März aufgenommen. 150 davon wurden am Landratsamt mittlerweile abgearbeitet und mit insgesamt rund 25000 Euro geahndet . Die Bilanz fällt trotzdem zufrieden aus. Laut Polizei halten sich weitaus die meisten Bürger an die Ausgangsbeschränkungen.

Natürlich muss vor allem die Polizei sehr genau wissen, was man momentan darf und was nicht. Gar nicht so einfach, wenn sich die Regeln gerne auch mal ändern. Erst darf man kein Buch auf einem Bankerl lesen, dann doch. Erst ist ein Sonnenbad im Park verboten, dann doch erlaubt. Erst darf man nicht mit einer "nicht im Haushalt lebenden Kontaktperson" Radl fahren, dann doch. Corona ist eben für alle eine neue Erfahrung.

"Man muss schon selber immer auf dem Laufenden sein", sagt Polizeihauptmeisterin Kathrin Hiller von der Deggendorfer Inspektion. Deshalb hat sie auch im Streifenwagen immer die Internetseite des Bayerischen Innenministeriums offen (www.stmi.bayern.de). "Aber auch der gute Kontakt zum Landratsamt und zum Polizeipräsidium gibt uns Handlungssicherheit", berichtet die 34-jährige Deggendorferin aus ihrem momentanen Berufsalltag. Auf Streife steuert sie zusammen mit ihrem Kollegen Ziele an, "wo man sich trifft" – also zum Beispiel die Donau, die Grünanlagen und Parks, den Fußweg hoch zum Geiersberg oder den Wandererparkplatz auf der Rusel. Und natürlich ist die Polizei nicht nur in der Stadt, sondern auch im Landkreis präsent. "Unsere Hauptarbeit ist es momentan, die Ansteckungskette zu unterbinden", erklärt die Hauptmeisterin. Also hält die Polizei Ausschau nach Grüppchen, fragt nach, in welcher Beziehung Menschen zueinander stehen, die zusammen unterwegs sind, oder überprüft eben auch Personalien und Meldedaten auf Familienfesten. Verstößt jemand gegen eine Regel, kann es mit Bußgeldern ab 150 Euro teuer werden. Bei Polizeihauptkommissar Thomas Brennberger laufen auf der Inspektion alle Coronadaten ein. Insgesamt 330 Anzeigen haben seine Kollegen seit 20. März im Zusammenhang mit dem Virus und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz aufgenommen. Laut Oliver Menacher, Pressesprecher am Landratsamt, wurden bislang rund 150 Anzeigen abgearbeitet und insgesamt ein Bußgeld von rund 25000 Euro verhängt.

− mic

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