Deggendorf
Bezirksklinikum Mainkofen erhält Ausbildungsförderpreis

20.11.2020 | Stand 18.09.2023, 5:02 Uhr

Eine Ehrenurkunde und einen Blumenstrauß überreichte OB Christian Moser gestern an Christian Fenzl, stv. Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen, und Ausbildungsleiterin Stefanie Frömel. −Foto: Fuchs

Über eine besondere Ehrung darf sich das Bezirksklinikum Mainkofen freuen: Es erhielt gestern im Rathaus den siebten Ausbildungsförderpreis. Eine Auszeichnung, mit der die Stadt alle zwei Jahre regionale Betriebe würdigt, die sich besonders um die Ausbildung des Nachwuchses verdient machen. Im kleinsten Kreis überreichte Oberbürgermeister Dr. Christian Moser im Trauzimmer eine Urkunde an den stellvertretenden Krankenhausdirektor Christian Fenzl und Ausbildungsleiterin Stefanie Frömel.

Obwohl die Verleihung wegen der anhaltenden Corona-Problematik nicht wie üblich im großen Stil im Alten Rathaussaal stattfinden konnte, freute es den Rathauschef sehr, dass sich insgesamt 20 Betriebe um den Ausbildungsförderpreis beworben haben. "Das ist eine stattliche Zahl." Er betonte, wie wichtig das Thema Ausbildung sei und verwies darauf, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt über die Jahre verändert habe. "Es gab Zeiten, in denen mussten wir die Firmen ansprechen, ob sie ausbilden. Jetzt müssen sich die Betriebe um Leute bemühen, damit sie Fachkräfte bekommen."

Alle Bewerbungen für dieses Jahr seien von einer Fachjury, zu der etwa die Agentur für Arbeit oder die Industrie- und Handelskammer gehören, gesichtet und mit Empfehlungen an den Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturausschuss weitergeleitet worden. Dort habe man schnell das Bezirksklinikum Mainkofen, das sich bereits zum dritten Mal beworben hat, als Gewinner nominiert. Damit zeichne man einen der größten Ausbildungsbetriebe in der Region aus, so der OB. Das Klinikum zählt 1600 Mitarbeiter, 115 davon sind Auszubildende in den verschiedensten Bereichen. Möglich ist nicht nur die Ausbildung zur Pflegefachkraft, sondern auch in 13 weiteren Fachrichtungen wie etwa zum Anlagenmechaniker, Bauzeichner, Fachinformatiker, Koch oder auch Schreiner.

Gerade aber dem Pflegeberuf kommt, insbesondere in der Corona-Pandemie, eine bedeutende Rolle zu. Das verdeutlichte auch Christian Moser. Derzeit zeige sich, dass man in den Krankenhäusern die Gerätschaften zur Versorgung von Patienten habe, es jedoch an Personal mangle. "Der Preis für das Bezirksklinikum ist auch ein Signal nach draußen, dass es gut ist, in der Pflege zu arbeiten." Es sei ein sicherer Beruf, der einen fordere, einem aber auch viel zurückgebe.

Der stellvertretende Klinikdirektor Christian Fenzl wies in seiner Dankesrede auf das vielfältige Ausbildungsspektrum hin, das das Bezirksklinikum mit seinen Außenstellen in Pfarrkirchen, Passau und Grafenau zu bieten habe. Man gebe sich viel Mühe, junge Menschen für einen der 14 Ausbildungsberufe anzuwerben, sagte er. Früher habe man es von betrieblicher Seite als soziale Aufgabe gesehen, Leuten die Chance auf eine Ausbildung zu geben. Heute sei es eine Notwendigkeit, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. "Es hat ein gravierender Wandel stattgefunden. Wir mussten uns neu aufstellen", sagte Christian Fenzl. "Wir wollen nicht nur neue Leute anwerben, sondern sie auch bei uns behalten."

Man sei mittlerweile sehr aktiv in Schulen unterwegs, um den Nachwuchs frühzeitig über die Ausbildungsmöglichkeiten im Bezirksklinikum zu informieren. Genauso kooperiere man mit der Technischen Hochschule und der Wirtschaftsschule Deggendorf im Rahmen des Bildungsangebots "Berufsschule Plus". Dieses ermöglicht Auszubildenden, parallel zur Berufsausbildung das Fachabitur zu machen. Zudem bietet das Bezirksklinikum Patienten im Maßregelvollzug die Möglichkeit einer zweijährigen Ausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik an. "Es ist eine Chance für diese Menschen, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren", so Fenzl. Abschließend betonte der stellvertretende Krankenhausdirektor, dass man sehr stolz sei auf den Preis. "Es ist eine absolute Teamleistung." Mindestens 50 Köpfe seien täglich im Einsatz, die dafür sorgen, dass der Ausbildungsbetrieb läuft.

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