Neue Betrugsmasche
Niederbayerin verliert mehrere zehntausend Euro bei "Bücherkauf"

11.08.2022 | Stand 22.09.2023, 2:52 Uhr

Eine Frau aus Plattling wurde um mehrere zehntausend Euro geschädigt. −Symbolbild: dpa

Die Polizei warnt vor einer Betrugsmasche im Zusammenhang mit "Bücherkauf". Am Dienstag wurden zwei Tatverdächtige in Niederalteich (Landkreis Deggendorf) festgenommen. Eine Frau aus Plattling wurde um mehrere zehntausend Euro geschädigt.



Das Angebot klingt verlockend: Per Telefon wird vorwiegend älteren Menschen vorgegaukelt, ihre Bücher- oder Lexikasammlungen gewinnbringend verkaufen zu können. Um deren Wert noch zu steigern, sollte dafür ein neues, sehr wertvolles – und teures – Buch gekauft werden, wofür ein Kreditvertrag unterbreitet wird.

Vor dieser Betrugsmasche warnt nun das Polizeipräsidium Niederbayern: Am Dienstag wollten ein Mann und eine Frau (beide 28) aus dem Raum Nürnberg einen 76-Jährigen aus Niederalteich um mehrere 10.000 Euro erleichtern. Einem Passanten war das ungewöhnliche Gebaren des Pärchens am Hause des 76-Jährigen aufgefallen. Er informierte die Polizei, die die Verdächtigen in der Wohnung des Mannes vorläufig festnahm.

Angebot von vermeintlichem Verlag

Bei der Überprüfung einer Tasche und des Fahrzeuges wurden Schriftstücke sichergestellt, die auf weitere betrügerische Vertragsabschlüsse hindeuten. Im Zuge der Ermittlungen der Kriminalpolizeistation und der Staatsanwaltschaft Deggendorf wurde bekannt, dass eine Rentnerin aus dem Raum Plattling Anfang August von einem Verlag aus dem Raum Nürnberg ein Angebot über 100.000 Euro für ihre Büchersammlung erhalten habe. Im Vertrauen, der Verlag würde sich um den Verkauf kümmern, unterschrieb die Frau einen Kaufvertrag über ein neues Buch im Wert von mehreren zehntausend Euro sowie einen Kreditvertrag in ähnlicher Höhe. Zudem sollte sie rund 23.000 Euro auf eine Bank im Raum Nürnberg überweisen.

Die Polizei warnt nun vor Angeboten zum "Bücherkauf". Wer verkaufen möchte, sollte sich im Fachhandel, Antiquariat oder Internet über einen realistischen Wert informieren und bei verdächtigen Angeboten die Polizei informieren. Wer womöglich einen derartigen Kauf- oder Kreditvertrag abgeschlossen hat, sollte sofort Anzeige erstatten. Grundsätzlich gilt: Keine persönlichen Daten oder Angaben zu Vermögensverhältnissen preisgeben.

− cat